Archiv für Sparte ‘Bürger hautnah’

1
Jan.

Der plattgedrückte Wichtel

   Von: Alexa Viator in Bürger hautnah

Dieselbe Geschichte, wie jeden Tag. Da gibt es in Trent mindestens zwei Schlaglöcher mit mindestens einem Simkeaner, der sich in eines der beiden Löcher verirrt. So auch Maeve und wie soll es so sein, auch ich.
„Direkt links neben dem Brunnen“, warne ich andere Anwesende, die in der Nähe sind.
„Falsch. Rechts neben dem Brunnen“, korrigiert Maeve mich.
„Wie jetzt? Rechts oder links?“, frage ich verwirrt.
„Westlich vom Brunnen“, sagt Sarafine.
„Warum müssen wir uns denn entscheiden? Ich bin für die Mitte“, sagt Erendyra, während Es versucht, nicht von Cu ins Loch gestoßen zu werden.
„Ich bin dafür, dass Erendyra das überprüft“, sage ich.
„Beides. Kommt darauf an, in welche Richtung man geht“, sagt Maeve.
„Du kannst ja mitten rein, Eren“, sagt Sarafine und in genau diesem Moment wird Erendyra von Cu in den Brunnen geworfen.
„Aber gut. Ich sage besser nichts mehr. Wegen Verwirrung und so“, meint Maeve.
„Ihr seit ein paar Nasen“, sagt Erendyra in seinem üblichen Ton.
„Wenigstens haben wir Nasen, im Gegensatz zu dir“, ruft Erian belustigt.

Währenddessen passiert genau das, worauf man eigentlich wartet. Es stolpert wieder jemand in eines der Löcher. Und wer ist es? Wieder Maeve.
„Bin über die Banane gefallen“, sagt Maeve.
„Und eh wieder die Frage nach rechts oder links kommt. Weder noch“, ergänzt Maeve.
„Also doch mittig, wie Eren sagt“, grübelt Cu.
„Nö, im Eck“, antwortet Maeve und zeigt auf eine andere Gasse.
„Ohhh ein Zimtplätzchen“, ruft Maeve und hält ein Plätzchen hoch.
„Im Loch? Bist du etwas auf einen Wichtel gefallen?“, fragt Erian und Maeve nickt.
„Ha, Hauptsache das Plätzchen ist dabei heile geblieben“, sagt Erian und Maeve richtet dem Wichtel die geknickte Zipfelmütze wieder gerade und setzt den kleinen Kerl zum Aufwärmen neben den Brennofen in der Töpferei.
„Setz ihn nicht zu nah ran. Die fangen leicht Feuer“, lacht Cu.

Es sind ein paar Minuten vergangen und schon verirrt sich der nächste ins Loch: Erian.
„Da wachsen nur Tannen im Loch, keine Wichtel“, sagt Erian und sieht vor lauter Tannen keinen Wichtel.
„Zum Glück ist der Wichtel nimmer im Loch“, sagt Maeve erleichtert.
„Aber so bekomme ich keinen Keks“, sagt Erian traurig.
„Oh man, das Straßenbauamt macht übern Jahreswechsel auch Urlaub“, seufzt Maeve.
„Bob ist einfach faul, wie eh und je“, beendet Cu das Gespräch.

Eure Alexa

 

1
Jan.

Die gefundene Feder

   Von: Alexa Viator in Bürger hautnah

„Fröhliche Weihnachten, euch allen“, ruft Louhi mit seiner lauten Drachen Stimme durch ganz Simkea.
„Eine besinnliche Zeit für dich, großer grüner Drache“, ruft Sarafine zurück.
„Danke dir, kleine Piratin“, sagt Louhi dieses Mal mit leiser Stimme.
„Ich bin NICHT KLEIN, du dicker Drache“, ruft Sarafine etwas verärgert.
„Das ist bloß eine Frage der Perspektive“, sagt Louhi lachend, während Sarafine ihn auf die Zehen tritt.
„Autsch“, sagt Louhi daraufhin.
„Jetzt hab dich mal nicht so. Wenn du mich küsst, falle ich die Treppe vom Lager runter“, sagt sie.
„Hmm, das käme auf einen Versuch an“, nuschelt Louhi und kommt Sarafine näher. Sie begutachtet die Situation, runzelt die Stirn und wird von Louhi ganz sanft geküsst.
„Oh“, ruft Louhi erstaunt, als er sich von Sarafine wieder trennt, „Das hatte ich aber nicht beabsichtigt.“
„Guck mal“, sagt Sarafine und zeigt nach oben zum Fenster.
„Was ist das denn?“, fragt Louhi und holt die Feder von der Fensterbank.
„Eine goldene Feder“, sagt Sarafine.
„Und was kann man damit machen?“, fragt Louhi.
„Ich glaube, die hat mal einem Redakteur gehört“, sagt Sarafine. Dann grinst sie frech und kitzelt Louhi mit der Feder die Nase. Dieser zieht zuerst die Nase hoch und niest.
„Das kitzelt aber“, sagt er lachend.
„Das ist also ein Kitzelgerät“, sagt er weiter lachend.
„Das scheint so“, nickt Sarafine.
„Okay, kann man denn sonst noch was damit anstellen?“, fragt er weiter.
„Redakteure kitzeln ja auch Informationen heraus“, sagt sie.
„Da hast du recht! Ich wusste bloß nicht, dass sie das auf diese Art und Weise machen“, lacht Louhi.
„Siehste. Haste wieder etwas dazu gelernt“, lächelt Sarafine.
„Ja, das ist schon Routine bei mir. Jeden Tag was Neues lernen!“

Eure Alexa

 

1
Jan.

Ein Drache mit …..

   Von: Alexa Viator in Bürger hautnah, Schnappschuss

Warum kann ich die Papierknäuel nicht auf jemanden werfen? Ist doch ungefährlich, ähnlich wie rosa Wattepuschel“, fragt Ravalya Kergarth grinsend.
„Stimmt! Die weißen Wattepuschel sind viel gefährlicher“, ruft Louhi.
„Und die roten und schwarzen erstmal“, ergänzt Ravalya.
„Ja. Da sollte man sich glatt einen Strohhut zur Verteidigung aufsetzen!“, schlägt Louhi vor.
„Lustige Vorstellung. Der große grüne Drache mit Strohhut, Papierknäuel abwehrend“, lacht Ravalya.
„Ein Bild für die Camera obscura“, nuschelt Ravalya und ich stoße Jascha etwas an und schicke ihn zu Louhi.
„Na, stellt euch mal einen Drachen mit Strohhut vor“, kichert Cu Chulainn.
„Auf frischer Tat ertappt“, lacht Ravalya.
„Das Foto will ich auch sehen, bitte“, bittet Loris.
„Kommt sicher in den Boten“, meint Louhi.
„Ich bin da ganz unbesorgt, Louhi. Jascha macht das schon“, grinst Ravalya.

 

Und hier haben wir schon den Schnappschuss!

Eure Alexa

 

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24
Dez.

Die Weihnachtsbaumsternspitze

   Von: Alexa Viator in Bürger hautnah, Schlagzeilen

Weihnachten ist da und heute ist Heiligabend. Wie jedes Jahr zum Heiligen Abend wird die Weihnachtsbaumsternspitze zusammen gesetzt. In den letzten vier Wochen haben die Simkeaner fleißig die Splitter im Winterland gesammelt und diese mir nach und nach übergeben. Und jetzt ist es so weit. Heute hat Summerrain die Ehre, die Splitter zu einer Spitze zusammenzusetzen.

Als Summerrain am Markt angekommen ist, hole ich den Beutel, in dem die Splitter der Weihnachtsbaumsternspitze sind, hervor und ich überreiche ihr ganz feierlich den Beutel mit den Splittern. Ehrfürchtig übernimmt Summerrain die Splitter entgegen. Sie setzt sich auf eine der Bänke und hält vorsichtig den Beutel.
„Ich habe gehört, die Splitter sollen sehr scharf sein. Macht es dann vielleicht Sinn, dass ich meine Lederhandschuhe anziehe?“, fragt Summerrain und ich antworte ihr leicht lachend: „Nein, das brauchst du nicht. Bis jetzt hat sich noch keiner an den Splittern verletzt.
„Okay, dann wollen wir mal“, sagt sie und holt langsam und ehrfürchtig die Splitter aus dem Beutel.

Als die Splitter in ihrem Schoß liegen, setzt Summerrain die Splitter vorsichtig zu der Weihnachtsbaumsternspitze zusammen und der gesamte Marktplatz erstrahlt in einem leuchtenden und warmen Licht.

„Endlich ist die Spitze komplett. Oh, die ist ja wunderschön“, sagt Summerrain und atmet kaum. Man sieht ihr direkt an, wie glücklich sie in diesem Moment ist.
„Und jetzt darfst du die Spitze an den Baum hängen“, erkläre ich ihr.
„Und wie komme ich da hoch?“, fragt sie und schaut skeptisch den Baum an. „Hat da jemand eine Leiter? So groß bin ich leider nicht.“
„Siehst du den Waldhochstand neben dem Baum? Da kannst du hochklettern“, sage ich.
„Ahhh, jetzt sehe ich den. Okay, dann mal los. Nur gut, dass ich keine Höhenangst habe“, sagt sie mutig und klettert vorsichtig auf dem Hochstand.
„Ich bin oben“, ruft Summerrain, während sie sich vorsichtig über den Rand des Hochstandes lehnt, um die Weihnachtsbaumsternspitze an den Baum zu setzen. Aufmerksam wird sie von den Wesen unten am Marktplatz beobachtet. Kurz lehnt sie sich noch einmal zurück, atmet noch einmal tief ein und unternimmt einen zweiten Versuch, die Weihnachtsbaumsternspitze anzubringen. Und schon sitzt die Weihnachtsbaumsternspitze an ihrem festen Platz. Die Wesen unten am Marktplatz fangen an zu jubeln, als das Licht der Weihnachtsbaumsternspitze den Marktplatz erhellt.

Der Bote bedankt sich bei Summerrain für das Zusammensetzen und aufsetzen der Weihnachtsbaumsternspitze.

Eure Alexa

Eines Abends flog Louhi durch Simkea. Er schaute in jede Ecke, fand aber niemand.
„Lebt noch jemand oder gibt es eine Großparty bei der Segnung?“, ruft er ganz laut, sodass man ihn in ganz Simkea hören kann.
„Was ist los?“, fragt Sarafine, als unser großer Drache wieder in Trent landet.
„Anscheinend sind alle bei der Segnung. Außer dir antwortet bis jetzt keiner“, sagt Louhi traurig.
„Aber du bist noch am Leben!“, freut sich Louhi.
„Ich verlasse dich doch nicht“, sagt Sarafine lächelnd.

„Da bin ich aber erleichtert“, freut sich Louhi noch mehr.
„Da liege ich einmal in meinem Schaukelstuhl und nicke friedlich, ist es auch nicht richtig“, murmelt Ravalya Kergarth.
„In meinem Spezialstuhl?“, fragt Louhi die junge Dame Ravalya misstrauisch.
„Natürlich! Ich schleppe doch nicht zwei von der Sorte mit“, ruft Ravalya neckend.
„Ich habe nun fünf Baumstämme zugesägt, nun darf ich mich wieder ausruhen.“

„Und? Was gibt es Neues?“, fragt Louhi.
„Es gibt einen Adventskranz und bestimmt auch bald Kerzen“, antwortet Sarafine.
„Wie viele Kerzen das wohl sein mögen?“, fragt Anubis.
„Ungefähr vier“, meint Sarafine, während Anubis auf seine eigene Frage antwortet: „Ich tippe mal auf fünf.“
„Fünf zum ersten …“, sagt Anubis.
„Auch möglich“, nickt Sarafine.
„Neun sind doch viel schöner“, grinst Ravalya.
„Neun zum ersten …“, beginnt Anubis erneut.
„Aber sieben gefallen mir am besten“, sagt Louhi.
„Nö, sieben sind auch auf einen Streich weg“, verneint Ravalya Kergarth.
„Aber die sieben ist eine glückliche Zahl“, sagt Anubis.

„Ich habe noch keinen Adventskalender gekauft“, mischt sich unser junger Bienenjunge Clemmk in das Gespräch ein.
„Und Clemmk, nicht stören. Louhi, er bändigt gerade seinen Drachen“, sagt Ravalya mit einem Zwinkern.
„Wie? Er bändigt einen Drachen?“, fragt Louhi.
„Na, er nimmt ihn an die Kette“, sagt Sarafine.
„Das macht er meisterlich“, nickt Ravalya zu Louhi.
„WASSSS?“, ruft Louhi ganz laut.
„Drachen dürfen nicht an die Kette. Das macht sie wild und rasend!“, erklärt Louhi.
„Deswegen bändigt er ihn ja“, lächelt Sarafine.
„Ich sage doch, er macht das meisterlich“, grinst Ravalya Kergarth.
„Aber damit bändigt er keinen Drachen! Drachen bändigt man mit gutem Futter und Streicheleinheiten!“, erklärt Louhi und Ravalya fängt an zu singen: „Drachen bändigen, das ist schwer, immer fliegen sie hin und her.“
„Echte Drachen sind doch faule Sä …“, hier stoppt Ravalya kurz und korrigiert sich: „Tierchen, sie fliegen auf ihrem Goldberg und schlafen.“
„Dann schau mal, wo ich bin“, sagt Louhi und zeigt zu dem Ort, an dem er als Mensch gerade steht.
„Von wegen Goldberg“, murmelt Louhi vor sich hin.
„Na ja, ein Drachen von wer weiß wie vielen. Louhi, da wird schon oft einer von unterwegs sein“, zwinkert Ravalya.
„Ich bin doch nur noch der letzte von meiner Art hier“, sagt Louhi.
„Und ja, es ist wirklich nie genug auf dem Goldberg, um den Drachen zufriedenzustellen“, kichert Ravalya.
„Na ja, ich bräuchte noch andere Sachen“, grinst Louhi.
„Stimmt Louhi. Ab und zu, sehr selten fliegt ein Drache eben aus, so wie jetzt du“, sagt Ravalya Kergarth und Louhi ruft: „Genau!“

„Haste die Prinzessin gefunden?“, fragt Sarafine den Drachen.
„Welche Prinzessin?“, erwidert Louhi die Frage mit einer Gegenfrage.
„Oh, dann wohl nicht“, sagt Sarafine, mit etwas Enttäuschung in der Stimme.
„Wie sollte sie denn aussehen?“, fragt Louhi.
„Hübsch“, antwortet Sarafine.
„Das ist unfair. Da gibt es viele“, schmollt Louhi.
„Moderne Drachen fressen doch mittlerweile Kühe statt Prinzessinnen“, grinst Ravalya Kergarth.
„Genau“, antwortet Louhi.
„Die armen Kühe“, sagt Sarafine traurig.
„Da ist auch mehr dran“, nuschelt Louhi leise.
„So ein Drache denkt wohl viel an fressen, oder?“, fragt Sarafine neugierig.
„Ich dachte, Kühe werden abgeschafft, weil die zu viel pupsen?“, fragt Baerty.
„Und was soll ich denn dann fressen?“, fragt Louhi.
„Und wenn Drachen Kühe fressen, weil da mehr dran ist, dann fressen sie auch Prinzessinnen, an denen wenig dran ist“, sagt Sarafine.
„Erst Gold, Sarafine. Dann ans Fressen“, korrigiert Ravalya unsere Sarafine.
„Deswegen gibt es ja wieder Drachen, Baerty“, meint Ravalya Kergarth.
„Und wenn es mehr Drachen gibt, gibt es auch mehr Prinzessinnen“, sagt Sarafine.

Eure Alexa

Da erklang ein leises Lachen. Angespannt spähte sie in die Richtung, aus der das Lachen zu hören war.
„Ich bin hier Werteste“ hörte sie Camulos. Gleichzeitig trat er vor und stand unmittelbar vor ihr. Er legte etwas neben den Baumstamm, sie konnte nicht erkennen, worum es sich handelte, und setzte sich zu ihr.
„Ich habe Euch nicht ankommen hören und gesehen habe ich Euch auch nicht“, entgegnete sie erstaunt.
„Das war auch Sinn der Sache, es ist ein Teil, von dem, was ich Euch zeigen wollte“ lautete seine Antwort, „Ihr selber leuchtet durch das Rodegebiet und seid schon von weitem zu sehen.“
Verständnislos sah sie ihn an.
„In der Nacht als wir uns begegnet sind, wollte ich gar nicht bis hierherlaufen. Da sah ich etwas Helles und deswegen kam ich nachsehen, wer oder was sich hier aufhält. Der Rest ist Euch ja bekannt“
„Ja, und ich muss zugeben, dass es eine gute Begegnung war“, sagte sie leise.

„Ich bitte Euch jetzt aufzupassen. Ich werde mich entfernen und wieder herkommen.“ Er stand auf und nach wenigen Schritten konnte sie ihn nicht mehr sehen. Wieder starrte sie in die Dunkelheit. Nach einiger Zeit erkannte sie einen sich langsam nähernden hellen Schatten, immer deutlicher erkennbar werdend, bis Camulos wieder ganz zu sehen war. In seiner hellen Lederkleidung, den braunen Umhang hatte er über den Arm gelegt. Diesen nahm er nun und legte ihn sich wieder an, verschloss ihn mit einer Fibel. Sie musste nun wieder genau gucken, um ihn zu erkennen, obwohl er sich nur wenige Schritte von ihr befand.
„Darum wolltet Ihr die Dunkelheit“ nickte sie, langsam verstehend, was ihr gerade vorgeführt worden war, „aber wir Sidhe tragen immer weiß, das gehört zu unserem Volk. Ich will nicht meine ganze Identität in Simkea verlieren“ fügte sie hilflos zu.
Camulos setzte sich zu ihr.
„Seht, Ihr braucht doch nur den Umhang dunkel, alles andere kann bleiben, wie Ihr bei mir ja gut sehen konntet. Eine Kapuze aufgesetzt verdeckt Eure Haare vollständig, sodass Ihr nicht gleich von weitem zu sehen seid. Und für einen Gegner, mit dem Ihr Euch gerade im Kampf befindet, seid Ihr so auch weniger gut zu erkennen, besonders da Ihr mit dem Kurzbogen kämpft“

„Ich denke, ich habe verstanden. Ich werde meine Schneiderin bitten mir die Umhänge in Zukunft dunkel zu färben“ sprach sie widerstrebend leise, immer noch nachdenklich.
„Da habe ich was für Euch, mit einem schönen Gruß von einem Freund“ lachte Camulos, griff nach dem kleinen Etwas und legte es ihr in den Schoß. „Wenn Ihr das nächste Mal am Brunnen vorbeikommt, nehmt eine Kleinigkeit für den immer hungrigen Bären mit.“
Es war weich, sie erfühlte Stoff. Erstaunt hob sie es hoch und es entfaltete sich.
„Gerne gebe ich dem Bären was an Essen, er mag sicher Fisch? – Das ist ein Umhang!“ erkannte sie dann.
„Es ist vor allem ein dunkler Umhang. Und wenn Ihr heute wieder hier übernachtet, möchte ich, dass Ihr ihn anlegt.“ Das klang streng.
„Ja natürlich, ich probiere ihn mal an“ stotterte sie. Seine Bestimmtheit verdutze sie.
Sie erhob sich von dem Baumstamm und legte den weißen Umhang ab. Den Dunklen im Kerzenschein genauer betrachtend sah sie, dass er dunkelrot war. Schnell legte sie ihn um und stellte fest, wie gut er passte.

Schüchtern fragte sie: „Seid Ihr nun zufrieden?“ und schloss den Umhang mit ihrer Fibel.
„Nein“, sagte er, stand auf und zog ihr die Kapuze über den Kopf.
„So ist es richtig. Schade, dass Ihr selber den Unterschied nicht sehen könnt“ schmunzelte er.
„Ich habe es bei Euch gesehen werter Camulos, es war eine gute Vorführung“
Sie setzten sich wieder nebeneinander auf den Baumstamm. Leise sprachen sie noch eine Weile miteinander.

Mittlerweile war schon die dritte Kerze in Folge heruntergebrannt, als sich Camulos erhob und für den Rückweg bereit machte.
„Geht einmal zu Reto in die Taverne. Soweit ich weiß, hat er immer Probleme in seinem Keller, ein guter Anfang für Kämpfer. Ansonsten wünsche ich Euch eine gute Nacht. Wir sehen uns gewiss bald wieder“ verabschiedete er sich.
„Vielen Dank für alles und einen guten Heimweg werter Camulos, gute Nacht.“ Und schon war er wieder mit der Dunkelheit verschmolzen. Die helle Stelle auf dem Baumstamm, die der weiße Umhang gebildet hatte, war ebenso verschwunden.

In sich zufrieden und ausgeglichen zog sie sich sofort in ihren Unterstand zum Schlafen zurück. Ja, es war ein neues Leben in Simkea, ganz anders als sie es kannte, aber es war auch ein gutes Leben.

Ende 

Ravalya Kergarth