Archiv Mai, 2022

1
Mai

Liebe Leserinnen und Leser,

   Von: Amalthea in Schlagzeilen

in diesem Monat gibt es im Boten Spannendes aus dem dunklen Wald, Interessantes sowie Musikalisches aus der Welt der Zwerge, Lehrreiches zum Thema Marktstand und zu den Begleitern, wie immer Neues vom kleinen Drachen Drake sowie ein leckeres Rezept und unseren Spruch der Woche.

Ein Rätsel wird es voraussichtlich im nächsten Monat wieder geben.
Das Lösungswort des Aprilrätsels lautete „Ausdauerfee“. Richtige Einsendungen kamen von Loulu, Karana und Baldrin. Gewonnen hat Baldrin. Herzlichen Glückwunsch!

Wie sich unschwer erkennen lässt, ist der Bote dieses Mal wieder sehr schlank geraten. Wir möchten an dieser Stelle gerne noch einmal darauf hinweisen, dass Textautoren (auch einmalige oder gelegentliche) bei uns jederzeit herzlich willkommen sind! Wenn ihr also interessante Ideen habt, witzige oder spannende Alltagsgeschichten erlebt oder sonst etwas mitbekommen habt, worüber ihr gerne berichten möchtet, schickt uns eure Texte gerne per Taube oder hinterlegt sie im Druckhaus am Markt! Ihr könnt uns auch jederzeit per Taube Feedback über den Boten geben, Fragen stellen, Ideen äußern. Der Bote ist und war immer ein Gemeinschaftsprojekt und lebt von den Geschichten und Einfällen der Bewohner Simkeas.

Viel Spaß beim Lesen!

Eure Amalthea

1
Mai

ClemmK vs Mega Monsterwurzel

   Von: Amalthea in Klatsch und Tratsch

Der Frühling beginnt, der Wald blüht. Boah, es ist total abgefahren, nun in den dunklen Wald zu laufen und Vieles zu pflücken. Wer kann bestimmt was gebrauchen.
Eine Runde leer gepflückt, zwei Runden leer gepflückt, drei Runden leer gepflückt….
„AUTSCH!!!!!“
Ähhh… Diese fiese Wurzel war vorher nicht da. Oh man, wie ätzend hab‘ keine Axt zum Zerhacken da. Wer anders tut sich da sicher noch weh????

Vorsichtig stöchere ich mit einem Zauberstock auf der Wurzel rum. Ahhhhh!!!!!! Die bewegt sich.

Die Wurzeln um mich herum ziehen sich zusammen und stellen sich auf. Plötzlich kucken mich große Augen an, und die Wurzel ragt 30 Meter in die Höhe. Sie schaut mich sabbernd an und Speichel regnet an den Bäumen runter. Das ist doch kein Regenwald, dachte ich mir, und zog mein Eiszauberstab.
Mit einem Seitenhieb versuchte die Wurzel mich umzuwerfen doch sie hat nicht gewusst, dass ich Profi-Seilchenspringer bin.

Ich hielt mich an einer Ranke fest und kletterte auf ihren Kopf. „Kuckuck!“, brüllte ich in ihre Ohren, und die Wurzel schleuderte mich weg. Ich fiel ins Gebüsch aber zum Glück sah die Wurzel mich nicht mehr. Einen Moment wartete ich ab und schlich mich von hinten an und kletterte auf ihren Schwanz.

Mit einem selbst gemachten Hanfseil schwang ich mich einmal ‚rum und hielt es wie Züge zu. Die Wurzel erschreckte sich fürchterlich und ritt quer durch den Wald. Gott sei Dank hatte ich bei Klamdors Rodeo schon geübt und konnte problemlos auf der Wurzel reiten. Die Äste der Bäume schlugen mir ins Gesicht, aber ich war entschlossen nicht aufzugeben. Bei den hektischen Bewegungen verlor ich sogar meinen letzten Gummibärchensaft.
Irgendwann war die Wurzel sooo müde, dass ich mit einem Kälteschlag des Eiszauberstocks die Wurzel einfrieren konnte.

So, dachte ich. Nun ist der Wald wieder sicher. Na ja, so lange, bis die Wurzel auftaut. Nun muss Ravalia Kergarth mich wieder gesund zaubern, damit ich Trent wieder sicher machen kann!

(ClemmK)

Als Xandresch heldenhaft bei der Schlacht in Svelltland nahe der Stadt Tiefhusen gegen den Orkensturm fiel, versammelten sich seine menschlichen Gefährten.

„Möge Golgari (der Seelenrabe Borons) seine Seele sicher geleiten.“

Unerwartet laut hallte die Stimme wider, zurückgeworfen von Wänden und Decke der natürlichen Höhle, in der die drei Gefährten sich versammelt hatten. Branwyn hielt inne, verunsichert vom ungewohnten Klang seiner Worte. Leiser fuhr er fort: „Möge Boron seiner Seele gnädig sein. Xandresch, Sohn des Xolgrim, schied gewaltsam aus unserer Welt und wir, die wir zurückgebliebenen sind, vermögen nicht zu sagen, nach welchen Göttern sein Herz sich sehnt und wo seine Seele Einlass begehrt. Er war ein tapferer Kämpfer und verstand sich vorzüglich auf die Schmiedekunst. Doch wenig erfuhren wir über seine Herkunft und seine Vergangenheit, über die Gründe, warum er seine Heimat und Familie verlassen hatte.“

Branwyn verstummte. Ein wenig betreten, unsicher. Sein Blick verharrte auf dem Antlitz des Zwerges, den sie auf einem Bett aus notdürftig behauenen Scheiten und trockenen Zweigen aufgebahrt hatten. Starr wie Stein wirkten seine Züge; im Schlaf hatte er oft so ausgesehen. Aber auch grau und brüchig wie alter Fels war nun seine Haut. In den auf der Brust gefalteten Händen ruhte seine doppelblättrige Axt, die er mit eigenen Händen gefertigt hatte, und verdeckte nur leidlich die schwere Wunde in seiner Seite. Ohne jede Verzierung war die Waffe, und keinen Namen hatte sie je getragen; Branwyn kam der Gedanke, dass die Axt ihre bewegte Geschichte ebenso verbarg, wie Xandresch selbst immer über seine Vergangenheit geschwiegen hatte.

„Wenig wissen wir über die Nöte und Wünsche“, fuhr er nachdenklich fort. „Ein Fremder war er in unserer Welt und wie mag es ihm ergangen sein, fern von den Seinen? Wonach mag sein Herz sich gesehnt haben, in den einsamen Stunden der nächtlichen Wacht, wenn wir an unsere Familien und Freunde in der Heimat dachten? Ob er vielleicht auch irgendwo eine Liebste hatte? Ob er jemals daran gedacht hat, zurückzukehren in die Höhlen seines Volkes, um irgendwann seinen Kindern und Enkelkindern abends am Herdfeuer die Geschichten seiner Abenteuerfahrten zu erzählen? Warum nur, Xandresch, hast du über all diese Dinge stets geschwiegen? Waren wir dir nicht gute Gefährten und …. Freunde?“ Und leiser: „Warst du vielleicht auch in unserer Runde einsam? Wir wissen nicht einmal zu sagen, welchen Weg deine Seele nun erstrebt, wo das Leben aus deinem Körper gewichen ist.“

Erneut hielt Branwyn inne, suchte nach den richtigen Worten – und fand sie endlich.

„Möge … Angrosch .…“ ein Stocken; dann setzte er mit fester Stimme neu an: „Möge Angrosch dich in seinen Hallen willkommen heißen. Mögest du an seiner Esse schmieden und deine Kräfte mit den großen Kämpfern deines Volkes messen. Mögest du dich an Angroschs Schätzen erfreuen und in seinen prächtig erbauten Hallen wandeln.“

Neraida, die bisher geschwiegen hatte, nahm die Worte auf und fuhr fort: „Mögest du in Angroschs Hallen willkommen geheißen werden als verlorenes und wiedergefundenes Kind seiner Kinder. Mögest du Frieden finden unter deinesgleichen, an den Schmiedefeuern, die du auf dieser Welt verlassen hast und in den Bingen, die du nicht mehr bewohnen konntest. Möge Angrosch dich in Ehren aufnehmen, denn du warst uns ein guter Gefährte, dein starker Arm ist niemals gewichen vor dem Feind, deine Klinge hat sich niemals verweigert, dein Mut dich niemals verlassen, wenn Freunde in Gefahr waren.“

Und Alwinje ergänzte: „Du hast uns zum Lachen gebracht, wenn wir uns in Trübsal ergaben. Du hast uns dazu gebracht, den nächsten Schritt zu gehen, wenn wir glaubten, mit den Kräften am Ende zu sein. Deine Kochkünste waren legendär, wenn auch…“ – sie lächelte – „gewöhnungsbedürftig. Den Fehler, deine Einladung zum gemeinsamen Zechen anzunehmen, machte man nur einmal.“

Schließlich zitterte ihre Stimme, als sie hinzufügte: „Lebe wohl, Freund.“

Als dieses letzte Wort verhallt war, senkte Alwinje die Fackel, die sie in der Hand trug, und setzte das Holz in Brand. Hell loderten die Flammen an den trockenen Zweigen empor, und bald schloss das Feuer den toten Körper von Xandresch, Sohn des Xolgrim, ein. Die Gefährten standen schweigend, bis die Flammen die steinerne Maske seines Gesichtes erreicht hatten.

(Klamdor)

1
Mai

Zwergengesang

   Von: Lady Sharina in Geschichten, Gedichte und Musikalisches

Liebe Leser, ein Lied von Klamdor:

Pub ohne Bier

Oh einsam seid Ihr, weit weg von zu Haus‘
Die Nacht bricht herein, das Feuer geht aus.
Doch nichts ist so schlimm, oh das sag ich dir
Als ein Pub bei den Elfen, ein Pub ohne Bier.

Sie wohnen in Bäumen, sie haben spitze Ohren
Doch willst du was trinken, so bist du verloren
Sie essen Baumrinde, sie töten kein Tier
Doch das schlimmste bei ihnen ist ein Pub ohne Bier.

Der Pilger tritt ein, seine Kehle ganz trocken
Sein Herz würd versagen, würd‘ man ihn nun schocken.
Er geht zu dem Gastwirt will bestellen gleich vier
Doch der Nachtelf sagt traurig: Der Pub hat kein Bier

Da ist ein Guhl auf der Veranda, auf seinen Meister wartet er
Doch der Ritter ist drinn, trinkt Wein mehr und mehr
Oh der Guhl wird verprügelt, er wird Opfer der Gier
Der Guhl hats nicht leicht, bei einem Pub ohne Bier

Oh Arthas der Lichkönig, das erste Mal in seinem Leben
Ging er nüchtern zum Frosttrohn, ohne einen zu Heben
Kel’Thuzad war verwundert:“ Warum bist du schon hier?“
Arthas brach traurig zusammen:“ Der Pub hatte kein Bier“

Oh einsam seid Ihr, weit weg von zu Haus
Die Nacht bricht herein, das Feuer geht aus.
Doch nichts ist so schlimm, oh das sag ich dir
Als ein Pub bei den Elfen, ein Pub ohne Bier.

(Lady Sharina)

1
Mai

Begleiter (5)

   Von: Lady Sharina in Bürger hautnah

Fast hätte ich es vergessen, hier weiter zu machen.

Die Fledermäuse, von denen es drei gibt, sind verschiedenen Ursprungs.
Yoschi hat ihre 2016 bekommen, für den 1. Platz beim Geisterfangen mit der Lampe.
Ava Dove und Theophil haben ihre beim Elfchen-Wettbewerb zu Halloween 2013 gewonnen.

Die Fledermäuse naschen übrigens gerne Honig.

(Lady Sharina)

 

Ich träumte am Lager vor mich hin, da kam Drake angeflogen. Er setzte sich auf meine Schulter:
„Mami!“
„Ja, Drake?“
Drake flog auf und setzte sich auf meine andere Schulter.
„Mamili!“
Ich antwortete nun nicht mehr sondern wartete ab, was das wird. Der Kleine flog nun Blue auf den Kopf.
„Mamichen!“
Dann auf seine Schulter.
„Mamiline!“
Und die andere Schulter.
„Mamilein!“
Blue grinste nur.

Drake war nun auf dem Lagerdach.
„Mamileinchen!“
Und runter auf die Lagertür.
„Mamika!“
Und nun auf seinem Schild.
„Mamchen!“
Er überlegte kurz und meinte dann, er wäre fertig.
„Aha, hast du toll gemacht.“

Dafür bekam er dann auch ein Brötchen.

(Lady Sharina)