„Alexa“, höre ich Klamdor rufen.
„Was los?“, frage ich unseren Halbzwerg.
„Alles was nicht angebunden ist“, sagt er.
„Also müssen wir dich anbinden“, sage ich.
„Warum mich?“, fragt Klamdor mich.
„Na wieso dich nicht“, frage ich zurück und grinse ihn an.
„Ich tue niemanden was“, sagt Klamdor.
„Feechen“, ruft Klamdor.
„Halloooo Klamdor“, begrüßt Davina Feenglöckchen den Halbzwerg.
„Du Feechen, weißt du was“, sagt Klamdor.
„Waaaassss Klamdor?“, fragt Davina langezogen.
„Irgendwas weiß ich bestimmt“, sagt Davina. Klamdor holt währenddessen tief Luft und sagt: „Alexa den Klammi und der arm ist binden will sie fest irgendwo bloss weiß ich nicht jetzt ich nicht anbinden geworden werden will.“
„Duuuuu Klamdor. Dir sind die Wörter durcheinander gepurzelt. Versuch mal nochmal zu erzählen“, fordert Davina den Klamdor auf und dieser holt noch einmal tief Luft: „Also, Alexa fest binden will und ich nicht, weil Klami ist arm udn warum weiß ich nicht, weil fest nicht bin sein.“
„Alexa will den Klamdor am Arm irgendwo festbinden, aber du weißt nicht wo sie dich festgebunden hat, weil du gar nicht gefesselt bist?“, ordnet Davina alles in die richtige Richtung.
„So ähnlich“, stimmt Klamdor zu und zeigt auf mich.
„Mmmmhhhh, vielleicht ist sie noch nicht fertig. Warte doch noch ein bisschen“, schlägt Davina vor.
„Ich will aber nicht“, meckert Klamdor.
„Ich will doch nur unseren Klamdor am Kastanienbaum festbinden“, lache ich leise.
„Und dann Cowboy und Indianer spielen?“, fragt Davina und steigt in das lachen mit ein.
„Neee“, verneine ich, „dann bekommt Klamdor noch eine Tonschale vor sich hingestellt und jeder – der vorbeikommt – darf ein paar Kreuzer reinwerfen. So als Spende für seinen nächsten Biervorrat.“
„Der hat doch erst frisches Bier bekommen“, erwähnt Minendi und Davina lacht leise weiter.
„Siehste. Festbinden, verhungern wilde Tiere, Joleen Wölfe“, sagt Klamdor.
„Drachen“, sagt er weiter, „Waldbrand, Regen.“
„Und vielleicht bekommt dann Joleen mit ihm Mitleid.
„Zu Hülfe“, jammert Klamdor, „zu Hülfeeeee.“
„Komm ans Schlachthaus, hier brauchste dich nur vor platzenden Kühen zu fürchten“, schlägt Minendi vor.
„Da brauchst aber noch einen Knebel Alexa, er redet sich um Kopf und Kragen“, schlägt Ravalya Kergarth mir vor.
„Ich krage nicht reden weil Sprache“, jammert Klamdor und stampft auf.
„Und schon gar nicht Kopf“, redet er weiter.
„Außerdem…“, beginnt Klamdor.
„Warum ist denn der Klamdor so wirr im Kopf heute?“, fragt Davina, „ich habe den schon mal besser verstanden.“
„Weil meine Kühe platzen“, sagt Minendi.
„Kühe binden Alexa, dann platzen und armer Klamdor im Regen verhungert“, plaudert Klamdor.
„Ne, er bekommt keinen Knebel. Am Ende hört Joleen ihn nicht und sie kann ihren Ehemann nicht retten“, sage ich.
„Nein … nicht reden, will nicht geredet werden“, jammert wieder Klamdor.
„Also doch mit Knebel“, sage ich und hole ein Stück Stoff.
„Immer ich“, jammert Klamdor weiter, „einsam und immer unterwegs, knabbert er den letzten Keks.“
„Also“, ich bereite das Seil und den Knebel vor, „willst du beim Brunnen an der Eiche oder doch lieber hier am Marktplatz am Lagerfeuer an einem Pfahl festgebunden werden?“
„WILL NIE NICHT FESTGEBUNDEN SEIN WERDEN MÜSSEN TUN GEWERDEN“, jammert Klamdor laut.
„Soll ich nen Beruhigungsbier mitbringen?“, fragt Minendi.
„Oder lieber nen Wein, damits bei ihm besser wirkt?“, fragt sie weiter und zeigt beides vor.
„WILL BERUHIGEN NICHT BIER TUN BAROSCHEM“, jammert er weiter.
„Als wenn es bei ihm noch was zu retten gäbe“, murmelt Ravalya leise und Klamdor stampft auf.
„Vielleicht hilft der und Klamdor vergisst bockig zu sein“, sagt Kätchen grübelnd.
„Nicht bockig, weil ich nie nicht bin und kein Fessel an den Fesseln armer Klamdor“, meckert er weiter.
Während sich Stille über dem Marktplatz ausbreitet, schreibe ich den Artikel für den Boten und Klamdor stampft immer wieder wütend auf.
„Nein“, ruft Klamdor, als er meinen fast fertigen Artikel sieht.
„Doch“, sage ich und schreibe weiter.
„Warum. Habe nie nix nicht getut“, sagt Klamdor umständlich.
„Ist schon fast fertig“, meine ich nur.
Wieder legt sich Stille überm Marktplatz und man hört nur noch Klamdors Stampfen. Da taucht ein fertiger Schnuddel auf.
„Machorrrka cherrr, Machorrrka cherrr, sonst schaffe ich die Norrrm nicht mehrrr … „, singt Schnuddel.
„Alexa armer fesselt an Baum Klamdor im Regen und Knebel weil Tonschale stellen“, faselt Klamdor unverständlich. Nyarla Thotep grübelt laut derweilen, was Klamdor uns allen eigentlich mitteilen möchte.
„Dies zu entschlüsseln braucht viel Zeit“, sagt Schnuddel.
„Hm Alexa in Regen armen Baum an Klamdor gebunden haben tun, weil Tonschale gegeben haben tun“, rätselt Nyarla.
„Nööö. Ganz einfach. Alexa fesseln an Fessel, weil nicht wissen ohne Bier und Mine will Wein festgebunden armer Klamdor im Regen mit Tonschale“, sagt Klamdor und mittlerweile verstehe ich nicht mehr, was er uns mitteilen möchte.
„Ruft einen Heiler“, sagt Xanthy, „der hat sicher zu viel getrunken. Der Arme.“
„Ah. Also Alexa Klamdor im Regen festgebunden haben tun, weil Klamdor in Mine zu viel Bier getrunken haben tun udn Alexa jetzt Wasser für Wein brauchen tun“, entschlüsselt Nyarla.
„Hmm … meinst du im Regen wird der Alkoholpegel innen verdünnt?“, fragt Xanthy.
Während immer mehr Leute am Marktplatz ankommen, hört man immer wieder Klamdors wütendes Stampfen.
„Mine Wein weil Alexa Tonschale und Heller wegen kein Bier und Klamo arm im Regen gefesselt weil ohne mit auch Knebel sagt Rava“, erzählt Klamdor immer wieder beim aufstampfen.
„Ach, er ist nur bockig, weil er nicht einsam, den letzten Keks knabbernd, seinen Weg stampfen kann“, sagt Ravalya.
Hier endet dieser Artikel, während Klamdor immer noch an seinem Keks knabbert und ab und zu aufstampft. Aber ich kann euch versichern, ich habe Klamdor nicht an die Eiche oder sonst wo festgebunden.
Alexa Viator