Archiv August, 2022

1
Aug

Liebe Leserinnen und Leser,

   Von: Amalthea in Schlagzeilen

in dieser Ausgabe des Trenter Boten erwarten Euch kuriose Diskussionen um die Genießbarkeit unseres geschätzten Mit-Simkeaners Erian, ein Halbzwerg, der unter dem Verdacht stand, kurz vor der geplanten Hochzeit das Weite zu suchen, Neues aus der Welt der Zwerge, ein weiterer Teil des Rogolan-Sprachkurses zum Mitmachen, ein kleiner Einzeiler unserer musikalischen Katze, endlich wieder ein Rätsel sowie die Klassiker Rezept und Spruch der Woche.

Unbedingt zu beachten ist auch die Einladung in der Mitte des Boten.
Es gibt eine Hochzeit zu feiern! Save the date!

Viel Freude beim Lesen und Glück beim Rätseln wünscht Euch
Amalthea

Ich konnte nicht dem ganzen Gespräch folgen, aber ich wurde von einem Aufschrei durch ganz Simkea aus meinen Träumen gerissen.

„HEY! Ich bin weder ess- noch trinkbar!“, tönte es laut durch das Land. Erian empörte sich, und meine Ohren spitzten sich.

Dracol hingegen blieb jedoch ganz gelassen. Er stellte erst einmal nüchtern fest, dass ein Vampir Erian zumindest trinken könnte…

Jetzt packte Petra Fakt das schlechte Gewissen. Offensichtlich hat sie etwas mit der von mir verschlafenen Vorgeschichte zu tun. Denn sie entschuldigte sich dafür, dass sie jetzt (hoffentlich keine) Leckermäuler auf Erian aufmerksam gemacht hat.

Man hörte ein deutliches nach Luft Schnappen: „Ich bin doch keine Blutkonserve“, rief Erian weiter beunruhigend durch Simkea. Wer näher bei ihm stand, sah seinen völlig entrüsteten Blick dabei.

Dracol hingegen hatte weiter völlig simple Strategien dafür. „Wenn er nicht getrunken werden will, findet sich bestimmt auch noch jemand, der ihn einfach essen mag“, erläuterte er weiter.

Derweil murmelte Nyarla Thotep vor sich hin, ob es in Simkea überhaupt noch Vampiere geben würde, es hätte schon lange keine mehr gesehen. Dracol wusste es auch nicht genau, begann aber in diesem Moment in Erinnerungen zu schwelgen. Er trauerte ein wenig seiner Schwester hinterher, diese war wohl noch eine echte Vampirin gewesen, sie schliefe aber jetzt für immer.

Um die ganze Situation wieder zu beruhigen, sprach aber Dracol beschwichtigend auf Erian ein, hier würde keiner zulassen, dass Erian verspeist werden würde. Soviel sei mal sicher. Egal ob es noch Vampire, Vampirhunde oder andere Wesen gab. Erian nickte beruhigt. Er wollte ja auch niemanden stören, vor allem nicht den Tod höchstpersönlich. Das wiederum brachte Ratti dazu, etwas zu hüsteln und sich auch zu Wort zu melden. Offensichtlich wurde sie abgeknutscht. Louhi stellte also fest, dass man von Essen und Trinken jetzt übergegangen war zum Vernaschen. Bevor Rattis Leben jetzt aber noch bunter werden sollte, flüchtete sie kurzerhand. Auch Petra Fakt blieb aufgrund der „Knutschlaune“ ihrer Mitbürger lieber sicherheitshalber in der Taverne.

Ja, und so sei es. Simkea ist bunt und unbunt. Einige Bürger sind knutschwütig, andere mögen das lieber nicht.

So soll jeder in Simkea sein, wie er mag. Aber ganz konnte ich mich dem Gedanken doch nicht verwehren, ob die Taverne wirklich der sicherste Ort ist, um Küssen zu entfliehen. Den dort hat ja schon das eine oder andere Trinkgelage stattgefunden. Wir werden es wohl sehen, ob die Hälse der Simkeaner auch weiterhin dekoriert sind. Und wir hoffen, dass das auf keinen Fall eine zu deutliche bunte Markierung für den einen oder anderen Vampir ist, der sich dadurch angelockt fühlt.

(Calisto)

1
Aug

Kalte Füße?

   Von: Calisto in Klatsch und Tratsch

Also, jeder der mich kennt, weiß ja: Schlafen kann ich gut. Ich kann mitten am Marktplatz stehen, buntes und wildes Treiben um mich herum, oder gar auch am Lager, alle scheppern mit irgendwelchen Sachen, legen etwas raus oder rein und ich liege friedlich tief schlafend dort und höre einfach gar nichts. Sogar im Stehen kann ich schlafen, stellenweise sogar mit offenen Augen. Aber ich schlafe. Und dann wiederum gibt es manchmal den einen oder anderen Ton, der mich sehr schnell aufwachen lässt. Zum Beispiel, wenn ich auf einmal den Ruf wahrnehme, dass ein Simkeaner nun das Land verlassen werde. Da bin ich schnell wach, manchmal muss ich ja auch gar nicht erst auf die Füße springen, wenn ich ja eh grade schon im Stehen geschlafen habe. Wenn dieser Ruf auch noch von einem Simkeaner ausgerufen wird, von dem wir quasi gerade eben noch eine Hochzeitsanzeige in naher Zukunft im Boten veröffentlicht haben, bin ich gar noch schneller auf den Beinen. Bekommt da jemand etwa kalte Füße, will sich da jemand klammheimlich – oder sollte ich in diesem Falle besser sagen „klamdorheimlich“ – aus dem Staub machen? So kurz vor der Hochzeit???

Er startete Sätze mit „verlassen für einige Zeit „ und „falls ich wieder komme“

Aber so ging das nicht, ich verschwende doch kein Papier für den Boten für eine Hochzeitsanzeige, und dann macht sich der Bräutigam aus dem Staub, also bohrte ich nach: Immerhin sind schon Männer vom Zigarren holen nicht zurückgekehrt… das musste ich also genau wissen.

Der Zwerg redete von 5 Aufgaben von Angrosch und ob er sie an einem Stück bestehen würde…

Diese Ausrede ließ ich aber nicht gelten. Ich meine: Immerhin ist ein Zwerg so kurz, was soll man da noch zerteilen?

Beschwichtigend hob Klamdor die Hände, er hätte ja auch schließlich vor, wieder zu kommen, aber ein gewisses Restrisiko gäbe es immer. Mit erhobenem Finger stand ich da. Nichts da, immerhin wusste ich, dass seine bald Angetraute sehr gut darin war, Phiolen und Heiltränke herzustellen, sie würde ihn schon genug damit versorgen, dass er heile und an einem Stück wiederkäme. Dies konnte mir Klamdor ebenfalls ausreichend bestätigen, davon war er auch überzeugt.

So wurde innerhalb der Debatte aus einem „einige Zeit“ ein „kurz“ und aus „falls ich wiederkomme“ ein „ich komme wieder“.

Und das Ende vom Lied war ein festes, überzeugtes Wort von Klamdor höchstpersönlich: „Natürlich komme ich wieder. Ich kann euch doch nicht alleine lassen. Das wäre fatal. Wer passt denn dann hier auf?“

Mit diesen Worten konnte ich dann endlich wieder in meinen wohlverdienten, ruhigen Schlaf übergehen, bis zum nächsten Aufschrei, der durch Simkea geht.

(Calisto)

In der Welt gelten Zwerge als gefürchtete Kämpfer, treue Verbündete oder zumindest geachtete Feinde. Ihren Ruf haben sie sich im jahrtausendlangen Kampf mühsam erstritten, zahlreich sind die Sagen von Drachentöterinnen, Heerführern und Geschützmeistern. Anders als bei den Menschen, begründet sich der Ruhm der Angroschim aber weniger auf Einzelleistung, sondern auf der Kampfkraft von Einheiten unterschiedlichster Größe. Es gibt etliche Legenden von Drachentötergespannen, die im Alleingang einen Purpurwurm besiegten, aber auch vom kompletten Volk der Ambosszwerge, das mehrere Jahrtausende lang die heimatlichen Stollen verteidigte.

Gerade bei Menschen hält sich hartnäckig das Gerücht, alle Zwerge seien stets waffenbereite Krieger, und tatsächlich verbirgt sich in diesem Vorurteil mehr Wahrheit, als sich ein Feind der Angroschim vorstellen möchte.

Sicher ist, dass nicht nur die Wachhabenden am Xorloscher Tor, sondern auch die Ziegenhirtin auf den Bergwiesen ihre Aufgabe (Angroschs Gebot zur Folge) darin sieht, die Schätze der Erde zu hüten.

Je nach Volkszugehörigkeit predigen auch die Angrosch-Priester diese Lebenseinstellung mehr oder weniger verbissen.

Der Kampf gegen die Feinde Angroschs ist dem Angroscho wie der Angroschna eine heilige Pflicht, die Grundlage der eigenen Existenz und der Sinn des Lebens. Anders als für einen Ork-Krieger, auf den diese Aussage ebenfalls zutreffen mag, macht sich ein Zwerg jedoch nur selten Gedanken darüber. Er prahlt nicht, und er sucht auch keine Bestätigung im Kampf, für ihn ist der Kriegszustand so selbstverständlich, dass es im Rogolan nicht einmal ein Wort dafür gibt. Denoch stürzen Zwerge sich nicht blind in einen hoffnungslosen Kampf – in einer späteren Schlacht könnte ihre Kampfkraft fehlen, wenn sie sich in sinnlosen Scharmützeln umbringen lassen. Bei der Verteidigung einer Binge darf ein Angreifer dagegen keine Gnade erwarten, und auch ein Hügelhaus wird erbittert verteidigt.

Infolgedessen gibt es auch keinen Kriegsstand, wie ihn die Menschen kennen. Bei einer Bedrohung greifen nicht nur eine Hand voll Krieger zur Waffe – nein, fast die ganze Sippe tritt geschlossen dem Feind entgegen. Bei den großen Völkern kann man sogar von einer Wehrpflicht sprechen, auch wenn diese nicht von der Gesellschaft gefordert, sondern ganz selbstverständlich als Dienst an Angrosch verstanden wird. Mindestens einmal wöchentlich übt sich jeder Zwerg und jede Zwergin an Spieß, Axt oder Geschütz. Es gibt – mit Ausnahme der Drachenkampf-Schule von Xorlosch – keine Kriegerakademien; der Berufsstand des Gardisten oder Wachsoldaten existiert in Zwergenstädten nicht. Stattdessen sind die älteren Sippenmitglieder für die Ausbildung des Nachwuchses verantwortlich, und die Wachaufgaben werden im Wechsel von den Sippen übernommen. Zwerge übernehmen also bei Bedarf die Rollen des Ausbilders oder Strassenwächters, doch würden sie eher von einer Berufung als von einem Beruf sprechen. Innerhalb der Sippen ist es daher nicht unüblich, dass diejenigen, die sich im Umgang mit der Waffe ausgezeichnet haben, öfter Wache schieben als talentierte Handwerker – jeder Angroscho dient eben so, dass seine Fähigkeiten am besten zum Einsatz kommen.

(Klamdor)

Es gab wohl einige Schwierigkeiten bei der letzten Aufgabe. Da dies auch durch eine fehlerhafte oder unzureichende Erklärung meinerseits zu Stande kam, habe ich beschlossen, daß jeder Einsender*in die Krebssuppen bekommt.

Erstmal zur Auflösung

Nein, ich bin eine Zwergin – Dor, masch no Angroscha.
Ich habe einen Bruder – Masch no Garoscho.
Du bist seine Schwester – Dosch ka Garoschna.
Ich bin schon sein Bruder- Masch nom ka Garoscho

Es gab das Problem, dass ich einiges nicht genau erklärt habe. Man darf die menschliche Sprache nicht 1 zu 1 mit Rogolan übersetzen. Dazu ist der Wortschatz des Rogolan zu klein. Es kommt vieles auf Interpretation an, manchmal auch auf die eigene Phantasie. Wenn man grundlegende Dinge, wie zum Beispiel die Wortstämme und die Endungen, beherzigt, kann man auch eine Unterhaltung führen. Das Gegenüber kann schon anhand einiger Worte den Zusammenhang feststellen. Im Rogolan haben gerade die Beiwörter, Artikel und auch einige andere Wörter nur ein zusammenfassendes Wort, so dass man bei vielen menschlichen Wörtern nur eines im Rogolan hat, und dann eben diese allein durch die Wortstämme erkennen kann.

Beispiel:

Dosch –

du bist, du kannst, du hast usw (einfacher: sein, können, haben usw.)

Dosch no Rogla – Du hast eine Zunge

Dosch ragal – Du kannst sprechen

Dosch no Angroschna – Du bist eine Zwergin

NO steht für einen Artikel

Viele Wörter und Zusammenhänge entstehen während der Unterhaltung. Ein Satz im Rogolan kann viele Bedeutungen haben, wenn er alleine steht. Nur im Zusammenhang mit einem Gespräch und dem Thema lässt sich der eigentliche Sinn erkennen. Da kommt es dann wieder auf eure Phantasie und Mut an. Am besten einfach mal ausprobieren.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig die Verwirrung beseitigen. Diesmal gibt es kein Rätsel. Eure Aufgabe besteht darin, das bisher erlernte zu wiederholen. Beim nächsten Mal gehen wir intensiv auf weitere Endungen und Wortstämme ein.

(Klamdor)

Am 06.08.2022 heiraten Loulu und Klamdor in der Strandbar.

Uhrzeit geben wir noch bekannt. Alle sind recht herzlich eingeladen.
Wir suchen auch noch ein paar Träger, die uns helfen, alles hoch zu schleppen.

Herzlichst
Loulu und Klamdor