Archiv Juni, 2011

Mae Govannen Mellyn,
Diese Woche steht im Zeichen der Konversation. Die beste Art etwas zu lernen ist es zu nutzen.
Heute zeige ich euch wie man sich im Sindarin Begrüßt und einander Vorstellt.

5.4 KONVERSATION – Begrüßungen

Wenn Sie auf Elben treffen, ist es sicher nett, ein paar einfache Grußformeln und Abschiedsworte zu beherrschen.
Normalerweise begrüßt man sich mit einem einfachen

Mae govannen! (’Gut getroffen!’, Willkommen!)

Wenn Sie etwas förmlicher beginnen wollen, können Sie auch

Le suilon! (Ich grüße euch!)

verwenden, oder, wenn Sie die Person schon gut kennen, gerne auch

Gen suilon! (Ich grüße dich!)

Sie können sich vorstellen, indem Sie

Im N.N. (Ich bin N.N.), Estannen N.N. (Ich heiße N.N.)
oder Nin estar N.N. (Man nennt mich N.N.)

sagen. Sie können auch

Eneth nîn N.N. (Mein Name ist N.N.)

verwenden. Wollen Sie nach dem Namen eines anderen fragen, dann sagen Sie

Man eneth lîn? (Was ist euer Name?)

(Da Sie den Namen der anderen Person noch nicht kennen, sollten Sie hier eher das formelle
lîn als das informelle cîn benutzen). Verabschieden Sie sich mit

Cuio vae! (Lebe wohl!)

oder, wenn Sie sich formell verabschieden, mit

Namárië. (Lebe wohl!)

Dies ist ein sehr altertümlicher Gruß in Quenya, der Sprache der Noldor. Die dazugehörige
Sindarinform lautet

*Novaer! (Lebe wohl!)

Sucht euch  jemaden und probiert es einfach aus.
Cuio Annan
lîn Takezu

27
Jun

Ein neues Bild

   Von: BiestyBird in Rätsel

Hier kommt die Lösung der letzten Woche:

1. b) Stalaktiten von der Decke nach unten; Stalagmiten vom Boden nach oben.

2. c) Eine Kugel ist das dreidimensionale Analogon des Kreises (größtes Volumen bei geringster Oberfläche bzw. größter Flächeninhalt bei geringstem Umfang)

3. d) Büchereien sind Aufbewahrungsorte für Bücher; Zeughäuser für Waffen

4. b) Medaillen sind Belohnungen für Tapfekeit; Lohn ist die Abgeltung für geleistete Arbeit

5. d) Regen (Palindrom)

6. c) Essen führt dem menschlichen Körper Energie zu; Benzin dem Auto

7. a) erstes Wort entspricht Ursprung

8. c) ¥ ist das Zeichen für Yen, £ für Britisches Pfund

9. d) Wimbledon ist der Austragungsort britischen Meisterschaften im Tennis, Pebble Beach der der britischen Meisterschaften in Golf

10. c) Gutenberg revolutionierte den Buchdruck (bewegliche Lettern), Mercator die Landkartenherstellung  (Mercator-Projektion)

Und hier ein neues Rätsel, viel Spaß.

 

27
Jun

Überbewertet

   Von: Maddie Hayes in Schlagzeilen

Liebste Leserschaft.

Immer wieder kann man Land auf, landab hören, bestimmte Fähigkeiten oder Aktionen wären komplett überbewertet. Für den einen Bürger zählt dazu gewiss der nächtliche Schlaf, für den anderen das Essen oder Kleidung, für einen nicht unerheblichen Teil der Bürger aber auch Talent. Letztere scheuen sich dann auch wenig, einer Tätigkeit nachzugehen oder sich in einer zu versuchen, für die ihnen jegliches Talent fehlt. Aber auch so manches Talent, welches sich einige Bürger im Laufe ihres Lebens aneigneten, scheint in den Augen anderer gänzlich überbewertet. Read the rest of this entry »

Verehrte Leserinnen und Leser,

unser schönes Land wurde in den vergangenen Tagen von einigen fremdartigen, teilweise mehr oder minder furchterregenden Kreaturen heimgesucht. Unter den vom Rat auserwählten Kämpfern und Kriegern der ersten Stunde sind auch einige Damen zu finden. Das, meine Leserinnen und Leser, gab den Ausschlag zu diesem Artikel. Ich frage Euch: Wie sieht die Trenterin von morgen aus – ist sie eine kämpferische, wilde Amazone oder doch eher eine schüchterne, romantische Maid?

Die romantische Maid: Ob es wohl ein verträumtes simkeanisches Mädchen war, die vor wenigen Tagen den Notizzettel als Mitteilungsform erfand? Ein kleiner Zettel, beschrieben mit schüchternen Worten – es könnte ein Liebesbrief sein oder aber auch nur ein schnöder Einkaufszettel. Jedenfalls umsorgt diese Dame Haus und Hof mit Hingabe, sie pflückt gern Blumen, trägt sie als Kranz im Haar und bürstet die Lämmchen, bis sie kuschelweich im Sommersonnenschein glänzen.

Die wilde Amazone: Bis vor kurzem noch schlug sie entweder alte Eichen in den finstersten Ecken des Waldes oder glühend heiße Eisen in der von Männerschweiß umwölkten Schmiede. Als sie von dem Einfall der Monster hörte, legte sie Axt und Hammer nieder und griff ohne zu Zögern zu den Waffen, die der Rat ihr anbot. Sie pfeift auf bunte, wallende Gewänder und pflegt lieber ihre abgewetzte Lederrüstung.

Nun, liebe Leserinnen und Leser - wie sieht wohl die Zukunft der Damenmode aus?

View Results

Wird geladen ... Wird geladen ...

In gespannter Erwartung Eurer Antworten,
Eure Vish

27
Jun

Schnappschuss117

   Von: Maddie Hayes in Schnappschuss

So langsam aber sicher werden entweder die wackeren Kämpfer gegen das Böse ein wenig schwächer, oder die Gegner schlicht geübter. Die Gute Segnung zumindest hatte in der letzten Woche recht viel damit zu tun, eben jene Bürger wieder ins Diesseits zu holen, die im Kampf gegen die Monstren wiederholt verloren. Sonderlich angetan scheint die Gute allerdings nicht davon zu sein, wie der Schnappschuss der Woche zweifelsfrei erkennen lässt.

27
Jun

Kämpfer

   Von: Maddie Hayes in Schlagzeilen

Das Leben sei ein Kampf, sagt man. Beständig kämpfen wir, vom ersten Atemzuge an, den wir tun. Wir kämpfen um unser Leben, um das, was wir zu erreichen trachten. Aber auch kämpfen wir darum, im Leben voran zu kommen oder auch darum, unser Hab und Gut zu schützen, das Leben, in dem wir uns einrichteten, die Ziele, die wir uns erkämpften, zu erhalten. Wir kämpfen um Zuneigung, um Erfolg, niemals hören wir auf, den Kampf zu suchen und zu führen.

Doch ab und an sollten wir in unserem Kampfe inne halten, die Waffen, die Panzer, mit denen wir uns ausstatteten einmal sinken lassen und den Blick heben. Im Laufe des Kampfes kann es geschehen, dass wir nur noch um des Kämpfens Willen den Kampf fortführen, die Sache und uns dabei aber schon lange verloren haben ohne es zu bemerken. Ein solcher Kampf sollte nicht geführt werden. Er ist ohne Sinn und ohne Hoffnung.

Wer erkennt, wann er einen Kampf verloren zu geben hat, ist am Ende der wahre Sieger, denn er hat über sich selbst gewonnen.

27
Jun

Vom Fleck weg…

   Von: Corotica in Schlagzeilen

Seid gegrüßt werte Simkeanerinnen und Simkeaner!

Wie ich letzte Woche bereits berichtete, haben fiese Monster sich nicht nur im Umland breit gemacht. Einige wenige wurden auserkoren, den Gestalten Einhalt zu gebieten. Doch – wo sind all die tapferen Krieger hin?

Kurz nach Bekanntwerden der Ereignisse letzter Woche nahm ich Kontakt zu einem der ausgesandten Beschützer auf, um Ihn exklusiv für den Trenter Boten zu den aktuellen Umständen zu befragen. So vereinbarten wir ein Treffen in Meeresnähe – dort sollte es einigermaßen sicher sein. Mit simkeanischer Pünktlichkeit traf ich am Treffpunkt ein, doch was ich dort beobachten sollte verschlug mir die Sprache:

Mein Gesprächspartner, ich sah ihn von Weitem schon mit wachsamen Augen durch das Umland ziehen, war schon fast bei mir, als er plötzlich wie vom Erdboden verschwand. Zuerst dachte ich, es wäre nur eine Täuschung und rieb mir ungläubig die Augen. Doch nichts war zu sehen – was mich in diesem Falle sehr beunruhigte. Ich lief also zu der Stelle, an der ich Ihn zuletzt gesehen habe, doch weder ein Loch noch etwas anderes, was Ihm die Flucht hätte ermöglichen können, konnte ich dort ausmachen. Völlig verwirrt ob des Ereignisses wartete ich noch eine ganze Weile, die Stelle des Verschwindens immer im Auge behaltend. Schließlich lief ich zu Professor Bloom – wenn sich einer mit scheinbar unerklärlichen Dingen auskennt, dann er! Lange vergrub er seinen Kopf in Büchern, blätterte Seite um Seite vorwärts. Doch meine Hoffnung auf die Aufklärung schwanden mit jeder Minute, bis mir ein schulterzuckendes Kopfschütteln seitens des Professors auch das letzte bisschen Glaube nahm.

Auf Grund dieser Vorfälle – sie wurden schon häufiger gesehen, doch niemand weiß was dort genau vor sich geht, kann ich leider keine aktuellen Berichte und Zahlen von bereits getöteten Monstern und deren Stärken verfassen. Doch sobald sämtliche Kämpfer wieder zurück sind – optimistischerweise hoffe ich dies einfach inständig – werde ich dies nachholen.

Bis dahin eine schöne Woche,

Eure Corotica

Elfi zögerte. Sie schaute sich um, ging noch einmal ein paar Schritte zurück, um die Spur nochmal zu prüfen, aber dennoch die Spur verlief ohne jeden Zweifel geradewegs in das dunkle Loch. Leicht unsicher rief sie laut, so dass es alle Bewohner mitbekamen ‘‘oO die Spuren führen geradewegs zum dunklen Teil..’‘

Leicht zu schluchzen fing Elfi an. Sie traute sich nicht da hinein. Es war alles dunkel was sie dort erhaschen konnte. Nur was sollte Ihr übrig bleiben? Sollte sie ohne Talula weiter leben? Hoffen, dass Talula irgendwann allein den Weg wieder nach Hause fände? Nein, das konnte und wollte sie nicht.

Maddie, die vernahm, was Elfi sagte, fieberte mit und fühlte mit Elfi. Auch sie mochte den Dunklen Teil des Dämmerwaldes nicht. So zitterte Maddie am Markt sitzend mit Elfi mit.

Elfi unterdessen fasste letztmalig allen Mut zusammen und kroch durch das Dunkle Loch in den dunklen Teil des Dämmerwaldes.

Direkt nachdem Elfi durch das Loch gekrochen war, stieß sie an eine Weide. Diese Weide war so schön gewachsen, dass Elfi sie erstmal bewunderte. Dann kam ihr der Gedanke, sie könnte doch mal Ihr Messer zücken und versuchen wie so manch Holzfäller ein paar Ruten abzuschneiden. Gesagt getan. Sie zückte Ihr Messer und ging fix ans Werk. Komischer Weise, aber dies bemerkte Elfi erst, nachdem sie alle Weidenruten von der Weide geschnitten hatte, gelang ihr das sehr gut. So packte sie mit einem breitem Grinsen im Gesicht die Weidenruten in den Rucksack, steckte das Messer weg und begab sich wieder auf die Suche nach Talula und folgte, fast nichts mehr sehend und mehr tastend, der Spur, denn es war doch sehr dunkel im Dunklen Dämmerwald. Elfi selbst erkannte erst jetzt und hier, warum der Dunkle Dämmerwald seinen Namen so trug. So tastete sie weiter und krabbelte kreuz und quer teilweise sich auch total verirrend durch das sehr dichte Gehölz.

Plötzlich, Elfi sah ja kaum, auf was sie zu krabbelte, rempelte sie ein Reh. Laut konnte man sie sagen hören: ‘‘Ups dich hab ich gar nicht gesehen.’‘ Grandlady, die auch oft im Wald unterwegs war, lachte laut und sagte darauf: ‘‘Lass doch mal die armen Tiere stehen.’‘ Elfi, die sich eher mit dem Reh beschäftigte, stellte fest, dass das Reh auch noch verletzt war und sagte: ‘‘Misst hab ich das jetzt etwa verletzt? Es tropft schon so stark aus der klaffenden Wunde…’‘ Insgeheim hoffend, dass ein Jäger des Wegs kommen würde, krabbelte sie weiter und überließ das Reh seinem Schicksal. Durch die doch eher totale Dunkelheit, die auch noch durch den Einbruch der Nacht verstärkt wurde, verirrte sich Elfie so oft, dass die leicht zu brummeln begann.

Wie Elfi so vor sich hin brummelte, klingte sie mit dem Kopf in einem Eichenstamm ein. ‘‘Autsch’‘ schrie sie. ‘‘Menno warum hab ich mir auch keine Kerze mitgenommen. Ist ja total duster hier.’‘ Dann stand sie auf, nahm etwas Schwung mit dem Bein und trat so kräftig sie nur konnte dagegen. Aber wie es so ist, wenn man Wut im Bauch hat tut dies selten gut. So durfte Elfi zu der Beule am Kopf noch schmerzhaft erfahren, wie es ist, wenn man mit einem dicken Fuß umherlaufen muss. Auf einem Bein hüpfend, mit den Händen fest das andere Bein umklammernd, schrie Elfi die Eiche an, die natürlich nicht weiter tat als dort einfach stehen zu bleiben.

Kellermeister, der Elfi bis zum Holzfällerlager schreien hören konnte, hielt sich einfach die Ohren zu. Elfi wetterte weiter, bis sie sich ein wenig beruhigen konnte. Eigentlich war sie eher wütend über sich. Aber das Problem hat wohl jeder in dieser Situation.

Nachdem Elfi sich beruhigt hatte, ließ sie sich schluchzend auf dem Boden nieder und jammerte: ‘‘Menno.. wo isse nur hin..’‘ Dabei brach Elfi in Tränen aus und konnte sich nicht mehr beruhigen.

Mero, noch immer Elfi beobachtend sprach zu Ihr mit beruhigenden Worten: ‘‘Elfi… nana, das wird schon…’‘ und legte Gedanklich die Hände auf Elfis Schultern.

Ein kleiner Spatz, oder eher ein kleiner Geist, der Zeitlebens ein Spatz war, erwachte in dieser Zeit von seinem Schläfchen. Es war ein weiblicher Geisterspatz, der doch schon geraume Zeit Elfi beobachtete und insgeheim hoffte, dass Elfi Talula ohne weitere Hilfe finden mochte. Da Elfi jetzt aber am Boden zerstört, laut schluchzend am Boden kauerte, entschloss sich der Geisterspatz Elfi zu helfen. Keiner der Bewohner vermochte zu wissen, zu was sie alles fähig war. Und insgeheim hoffte der kleine Spatz es würden nicht so viele Leute mitbekommen.

Elfi unterdessen schluchzte: ‘‘Talula.. komm wieder zurück… Talula.. ich hab doch hier was für dich!“ Sie hielt eine halb zermatschte Rote Made noch immer in den Händen.

27
Jun

1000 Murmeln

   Von: BiestyBird in Geschichten, Gedichte und Musikalisches

Je älter ich werde, desto mehr genieße ich den Samstagmorgen. Vielleicht ist es die Ruhe und der Frieden, wenn man der erste ist, der aufgestanden ist oder es ist die grenzenlose Freude, nicht an der Arbeit sein zu müssen. Auf jeden Fall sind mir die ersten Stunden des Samstagmorgens die liebsten.
Vor ein paar Wochen schlurfte ich in meinen Hobby-Keller, eine dampfende Tasse Kaffee in der einen Hand und die Zeitung in der anderen. Was als ein typischer Samstagmorgen begann, verwandelte sich in eine jener Lehren, die das Leben anscheinend von Zeit zu Zeit für einen bereit hält. Lassen Sie mich Ihnen davon erzählen.
Ich schaltete mein Funkgerät ein und suchte einen guten Kanal, um einem der üblichen Samstagmorgen-Gespräche im Funknetz zuzuhören. Dabei stieß ich auf einen Kanal mit ganz klarem Empfang, auf dem ein älter klingender Mann mit einer sehr angenehmen und vollen Stimme sprach. Sie wissen schon, diese Art von Stimme, bei der man meint, er müsste Radiomoderator sein. Er erzählte irgendjemandem etwas über „1000 Murmeln“.
Ich wurde neugierig, blieb auf dem Kanal und begann zuzuhören, was er zu sagen hatte. „Nun, Peter, es hört sich so an als hättest du sehr viel Arbeit und Stress in deinem Beruf. Ich bin sicher du wirst gut bezahlt, aber es ist eine Schande so lange von Familie und Kindern getrennt zu sein. Es ist nicht in Ordnung, dass ein junger Mann 60 oder 70 Stunden die Woche arbeiten muss, um sich und seine Familie über die Runden zu bringen. Zu schade, dass Sie den Auftritt Ihrer Tochter beim Tanzwettbewerb verpasst haben.“
Er fuhr fort: „ Ich möchte Ihnen etwas erzählen Peter, etwas das mir selber geholfen hat meine eigenen Prioritäten im Blick zu behalten.“ Und dann begann er seine Theorie mit den „1000 Murmeln“ zu erklären.
„Eines Tages setzte ich mich hin und begann ein bisschen zu rechnen. Der Durchschnittsmensch lebt ungefähr fünfundsiebzig Jahre. Ich weiß, einige leben etwas länger, andere sterben etwas früher, aber im Durchschnitt leben die Leute ungefähr fünfundsiebzig Jahre. Jetzt multiplizierte ich 75 Jahre mal 52 Wochen pro Jahr, und ich kam auf 3900, die Zahl der Samstage, die der Durchschnittsmensch in seinem kompletten Leben hat.
Hören Sie gut zu, jetzt komme ich zum wichtigsten Teil.
Es dauerte bis ich 55 war, um das in allen Details zu durchdenken“, fuhr er fort. „Bis dahin hatte ich also schon mehr als 2800 Samstage erlebt. Ich erkannte, dass ich, wenn ich 75 Jahre alt werden würde, nur noch etwa 1000 Samstage hätte, um sie zu genießen.
Und so ging ich zu einem Spielwarengeschäft und kaufte jede einzelne Murmel, die sie hatten. Am Ende musste ich drei Spielzeuggeschäfte besuchen, um meine 1000 Murmeln zusammen zu bekommen. Ich nahm sie mit nach Hause und stellte sie mir in einem großen Glas in meinem Hobby-Keller in das Regal neben meinem Funkgerät. Seitdem habe ich jeden Samstag eine Murmel aus dem Glas genommen und weggeworfen.
Und indem ich beobachten konnte wie die Murmeln immer weniger wurden, fiel es mir leichter, mich auf die wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren. Es gibt nichts, was beeindruckender ist als zu sehen wie die Zeit, die man auf der Welt zur Verfügung hat, verrinnt um sich an die wirklich wichtigen Dinge zu erinnern und seine Prioritäten richtig zu setzen.
Bevor ich mich verabschiede und mit meiner wundervollen Frau in die Stadt zum Frühstücken gehe, möchte ich Ihnen noch etwas erzählen. Ich habe heute, an diesem Morgen, meine allerletzte Murmel aus dem Glas genommen. Mir scheint, wenn ich es bis nächsten Samstag schaffe, habe ich etwas zusätzliche Zeit geschenkt bekommen. Und wenn es etwas gibt, das wir alle gut gebrauchen können, dann ist es wohl etwas zusätzliche Zeit.
Es war nett, Peter, Sie hier zu treffen. Ich hoffe, dass Sie mehr Zeit mit Ihrer Familie verbringen, und ich hoffe, Sie mal wieder hier auf dem Kanal zu treffen.“ Er verabschiedete sich mit „73old man, dies ist K9NZQ clear and going QRT. Guten Morgen!“ Man hätte auf dem Kanal eine Stecknadel fallen hören können, als dieser Funker sich verabschiedet hatte. Ich glaube dass er uns allen sehr viel zum Nachdenken gegeben hatte. Ich hatte vorgehabt, an diesem Samstag etwas an meiner Funkantenne zu basteln und dann am Nachmittag mit ein paar anderen Funkern an der nächsten Ausgabe unserer Vereinszeitung zu arbeiten. Stattdessen ging ich nach oben, weckte meine Frau mit einem Kuss und sagte „Komm Liebling, wir nehmen die Kinder mit und fahren in die Stadt, ich lade euch ein zu einem schönen Frühstück.“
„Wie kommt das?“ fragte sie mit einem Lächeln.
„Oh, nichts besonderes, aber es ist lange her, dass wir einen Samstag zusammen mit den Kindern verbracht haben. Ach ja, können wir an einem Spielzeugladen anhalten? Ich muss noch ein paar Murmeln kaufen…“