Dunkle Wieselschwanzmagie
Das arme Mauswiesel, das schon seit geraumer Zeit ohne sein Schwänzchen auskommen muss, hatte es satt. In der letzten Woche sah man es auf dem Friedhof bei Segnung ein gar dunkles Ritual vollführen. Zunächst befestigte es 108 Hühnerfüße mit 108 Nägeln als Pentagramm mit einem umgebenen Kreis am Erdboden, dazwischen streute es Salz. Anschließend gab es unter den erstaunten Augen des werten Aktlalamea in eine Tonschale 7 Getreidehäufchen, auf jedes der Häufchen schlug es ein Ei, goss etwas Milch in die Schale und drückte eine Rote Made hinein. Anschließend opferte es ein Huhn wobei es folgendes Gedicht rezitierte:
Im grauen Zwielicht zwischen Tag und Nacht,
dort wo die Nebel die Grenze zum Jenseits verbergen,
fern der Menschen, in unwirklicher Einsamkeit,
wo selbst die Blätter schweigen,
führt sie die Verstorbenen in ihr Reich,
führt sie behutsam und sicher durch den Nebel!
Als Segnung erwachte, erbat das verzweifelte Mauswiesel von ihr ein neues Schwänzchen und bot ihr drei Küken als Bezahlung an. Diese jedoch war wenig bereit, dem Wiesel diesen Wunsch zu erfüllen. Erst die Drohung des Mauswiesels, sich umzubringen, da es ohne sein Schwänzchen nicht weiterleben wolle, brachte sie zur Umkehr. Die Aussicht, dieses kleine freche Wiesel auf ewig an ihrer Seite zu haben, war augenscheinlich schlimmer, als ihm einen neuen Schwanz zu geben. Während des anschließenden Freudentanzes, den das Wiesel vollführte, als es seinen neuen Schwanz sah, ließ Segnung noch einen Blitz auf das Mauswiesel herab fahren als Warnung, falls es so etwas noch einmal versuchen sollte.
In die Wüste geschickt
Jeder konnte es in der vergangenen Woche am Großen Schwarzen Brett des Landes verfolgen. Die werte BiestyBird labte sich an einem Trank, den ihr der Herr Darkman gegeben hatte mit den Worten, er könne ihr von Nutzen sein. Wo jedoch der Nutzen in der Wirkung des Trankes liegen sollte, konnte sich der werten Dame beim besten Willen nicht erschließen, versagten ihr doch nach Einnahme desselben etliche Körperfunktionen. Wutentbrannt forderte sie Satisfaktion und begab sich zum Pranger, um ihre Anklage und Forderung öffentlich zu machen. Der Herr Alchimist sollte sich zur Strafe für sein Vergehen in die Wüste begeben. Erhobenen Hauptes nahm selbiger die Forderung an. Bis heute warten die Bürger vergebens auf seine Rückkehr, auch wenn der Wüstenwind bisweilen sein Fluchen und Zetern mit sich trägt.
Abenteuerlust
Was genau der Grund war, ob Abenteuerlust, Unwissenheit oder schlicht die Faszination des Unbekannten, in der letzten Woche verschlug es die Bürgerin Clamue in die Wüste. Nach einigen Schritten jedoch wurde ihr klar, dieses Gebiet sollte man nicht ohne gründliche Vorbereitung zu versuchen zu durchqueren. Doch es war zu spät. Schon hatte sie sich verirrt und Nahrung und Wasser gingen ihr aus. Selbst ein schnell auf dem Markt organisiertes Rettungskommando schaffte es nicht, bis zu ihr durchzudringen, zu weit war sie schon in der Wüste und eingeschlafen. Erst einige Tage später gelang es dem sich auf dem Rückwege befindlichen selbstlosen Yaand, die Verlorene aufzulesen und mit Vorräten zu versorgen, damit sie ebenfalls wieder in das gute alte Trent zurückkehren konnte. Der seit einigen Wochen auf dem Meer herumschippernde, einst als Markthai bekannte Flachzange konnte nur mittels einer Expresstaube davon abgehalten werden, einen ähnlichen Fehler zu begehen.
Die Wand der Redax
Es ist nichts Neues, das der Zustand der Trenter Gassen nicht besser wird. Es ist auch nichts Neues, das regelmäßig Bürger dies schmerzhaft am eigenen Leibe erfahren müssen. Neu ist ebenfalls nicht, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der Bevölkerung eben diese Stürze als eine Art sportliche Disziplin sehen und nicht ohne eine gewisse Schadenfreude, die sie aber keineswegs davon abhält regelmäßig selber eben diese Stürze auszuprobieren, ansehen. Neu ist jedoch, dass diese Stürze nicht nur bewertet, kommentiert, sonder auch gezählt werden und zwar durch ein Mitglied der Redaktion des Treter Boten, die in der vergangenen Woche eifrig Striche an die Wand des Redaktionsgebäudes machte. Bevor sie genötigt wurde, diese Striche zu entfernen, machten wir jedoch ein kleines Bildchen der Wand, welches wir euch, den werten Lesern natürlich nicht vorenthalten wollen.