Archiv September, 2022

1
Sep

Liebe Leserinnen und Leser,

   Von: Amalthea in Schlagzeilen

diese Ausgabe wird leider eine besonders schmale Version. Da wir aber fleißige Neu-Autoren hatten, die sich sichtlich Mühe gegeben haben, möchten wir Euch deren Texte keinesfalls vorenthalten. Es gibt also diesmal die Entdeckung einer neuen Lebensform von Ninawe sowie spannende Geschichten aus Petra Fakts Kampfleben.

Darüber hinaus ein leckeres Rezept, den Spruch der Woche und die Hoffnung, dass es uns beim nächsten Mal wieder gelingt, den Boten mit etwas mehr Leben zu füllen.

Bis dahin eine gute Zeit!
Amalthea

Eines schönen Tages in Trent, nein, halt, einer schönen Nacht in Trent lief Ninawe mit gezücktem Holzschwert durch die Gassen. Plötzlich entdeckte sie ein tiefes Schlagloch. „Seltsam“, kam es ihr in den Sinn, „genau dort habe ich vor zwei Tagen auch schon ein Schlagloch gesehen und zugeschüttet mit Stein und Sand.“ Sehr behutsam umging sie die tiefe Bodendelle und eilte weiter, den gelben Tschätts auf der Spur. Nachdem sie ein paar Ecken und ein paar Kampfhandlungen weitergekommen war, sah sie eine zweite tiefe Höhlung im glatten Pflaster der Straße. Auch hier war sie sich ganz sicher, schon zwei Tage zuvor an gleicher Stelle mit Stein und Sand für ebenen Untergrund gesorgt zu haben. „Seltsam“, murmelte die Blondine vor sich hin. Kurz entschlossen schlich sie sich geschmeidig an dem Krater vorbei, merkte sich die Stelle, eilte zum Lager und kehrte mit Stein und Sand beladen an genau den gleichen Punkt zurück. Und Schwupps, das Schlagloch hatte auf sie gewartet, wie es schien. Ninawe konnte dem Drang nicht widerstehen, den Boden genauer zu begutachten, und legte sich längs… #@*§!!!! Sie fing an zu schimpfen wie ein Rohrspatz: „Und das beim Schlaglochstopfen!“ Erian hörte ihr Gezeter, half ihr freundlich auf und meinte: „Och Ninawe, was machst du denn? So genau musst du doch nicht nachsehen, ob es zu ist, das Loch.“ „Doch, doch, da muss ich genau nachsehen, die gleichen Löcher habe ich schon vor zwei Tagen geflickt, vielleicht hockt da was IN der Straße und buddelt die Löcher von unten?“ Erian fragte: „Kaninchen? Maulwürfe? Ameisen?“ Nach kurzer Überlegung antwortete sie: „Ich tippe auf eine noch unbekannte Art von Tschätt.“ Empört sagte Erian: „Die sollen sich was schämen, einfach so deine redliche Arbeit zu untergraben.“ „Ja, das ist bodenlos!“, meinte Ninawe. Inzwischen war auch Klamdor eingetroffen und ergänzte: „Da zieht es einem den Boden unter den Füßen weg. Ich tippe auf Wühlschrate, die Verwandtschaft von Marlus dem Waldschrat.“ Darauf konterte Erian: „Ich habe auch hören sagen, dass gewisse Angroschim ab und zu unter der Erde Gänge graben würden.“ Ninawe musste lächeln und fragte: “Gartenzwerge?“ Erian schloss die Unterhaltung mit folgenden Worten: „Vielleicht in diesem Fall eher Pflasterzwerge. Aber man weiß sowas nie so genau, ob sie sich nicht aus einem Garten herausgebuddelt haben.“

(Ninawe)

Die ersten Sonnenstrahlen brechen durch das Blätterdach des Dämmerwaldes und zaubern komplizierte Muster auf den moosigen Boden. Ein übermütiges Eichhornpärchen jagt einander rund um den Stamm einer alten Eiche, kurz von einer Eule taxiert, die sich dann aber doch für die wohlverdiente Tagesruhe statt für den keckernden Snack entscheidet.

Doch was ist das? Auf dem verschlungenen Pfad, der aus den überschaubaren Ebenen des Umlandes in den Wald hineinführt ist ein überaus seltsames Wesen erschienen. Wenig größer als ein Rehkitz, von schmaler Statur, umspielt von einem wildgelockten, rotbraunen Haarbusch tritt die seltsame Besucherin in den kühlen, grünen Dom. Schnuppernd hält sie ihre sommersprossige Stupsnase in die Luft, schaut sich aufmerksam nach Spuren um. Was hat sie denn da in der Hand? Einen riesigen, spitzen Stock? Es ist eine Pike, bestimmt drei- oder viermal so lang wie sie selbst hoch ist, bewehrt mit einer mörderisch anmutenden Metallspitze.

Das, was dort so schwer bewaffnet in zu großen Stiefeln und über und über behangen mit Tränken und Ausrüstungsgegenständen die Ruhe des Forstes stört, hat einen Namen: Petra Fakt.

Petra Fakt? Ja, soll das denn ein Name sein? „Petrefakt“ sagt in irgendeiner fremdländischen, portaljenseitigen Sprache „aus Stein gemacht“. Ist denn diese junge Dame aus Stein gemacht? Natürlich nicht und dem Betrachter erscheint die Metapher angesichts ihrer mädchenhaften Erscheinung unpassend.

Doch still! Was ist das? Was bewegt sich da lautlos und geckoflink in den Schatten? Was späht aus gelben Katzenaugen durch dichtes Buschwerk? Als sich rund um Petra sehnige muskulöse, waldschattengrüne Körper erheben, wissen wir: Goblins!

Goblins – die eigentlichen Herrscher des Dämmerwaldes. Nichts von dem, was man über sie berichtet, läßt hoffen, dass wir mehr als Knochen und Kleidungsfetzen von Petra wiedersehen werden. Zur Flucht besteht keine Chance, denn die grünen Gesellen bilden jetzt einen dichten Ring um die kleine Pikenträgerin.

„PETRAAAA“ preßt die größte und massivste Gestalt knurrend hervor. Krude Ritzungen auf den wulstigen Bizepsen, Trizepsen und Quizepsen berichten von erfolgreichen Wildschweinjagden, siegreichen Kämpfen und dem schamlosen Treiben der Goblingötter.

„Gisela“ antwortet Petra fröhlich. „Wie gehts denn so?“

„ES GEHT GUT!“ knurrt die Goblin-Anführerin zurück. „MUSS JA!“

„Wen hast Du denn heute dabei?“ Petra schaut sich um. „Bernd, Uschi, Jürgen! Ihr habt aber auch nie frei, was?“ Die Angesprochenen winken kichernd ab.

„Also, ich hab heute folgende Bestellungen …“ Petra liest aus ihrem Notizbuch ab. „soundsoviel Graphiterz, ein paar Würfel wären nett, hat jemand alte Blechdosen?“ Sie kramt in ihrem Rucksack „Und hier die versprochenen Gummibären – ihr dürft das wirklich nicht übertreiben, die extragehärtete Hornhautfeile für Uschi, Bernd, dein Magazin „Der kleine Hobbyschnitzer“, für Gisela, Moment, ein Spinnenseidennegligé und ein Banjo für Pascal. Kann jemand das Banjo für Pascal mitnehmen? Und dann noch …“

Nachdem alle Mitbringsel verteilt sind, setzt sich die ungewöhnliche Gruppe um ein Feuerchen und Petra grillt Tofuwürste für alle auf ihrer Pike. Man erzählt sich allerlei Neuigkeiten und Begebenheiten, darunter häufig auch faustdicke Lügen, scherzt und albert herum.

„SO“ grollt Gisela. „JETZT GESCHÄFT. GISELA FÄNGT AN. MUSS ZEITIG HAUSE“.

„Kein Problem“ ruft Petra. Sie springt geschmeidig auf und faßt die Pike mit fester Hand, während Gisela einen riesigen, furchtbar rostigen Säbel schwingend auf sie zurennt.

„HA!“ „Aaaargh“ klängdotzplenker „Uuuuuh“ „Iiiiiiiiih“ brekkerbroxdengel! „Ääääärch“

Das geht schon ganz schön lang, aber man will das gar nicht genau wissen, weil man schnell durchschaut, dass es sich um ein relativ unmotiviert aufgeführtes Schauspiel handelt. Keiner der beiden zielt mit der jeweiligen Waffe auch nur halbwegs in die richtige Richtung und ohne jede Berührung, von Verletzungen ganz abgesehen, machen die beiden eine Menge Lärm.

„BOOOOAAAH“ grölt Gisela, „ICH ZIEHE MICH TAKTISCH ZURÜCK“. Sie wirft Petra ein paar Münzen und einen Brocken Graphiterz vor die Füße, nimmt eine Tüte mit den Stadtwaren, die Petra ihr mitgebracht hat, und tappelt tiefer in den Wald „FEIERABEND. BIS BALD“ rufend.

Bei den anderen Angehörigen des Goblin-Trupps läuft es ähnlich, bis zum Schluß Bernd antritt und leise Petra ins Ohr flüstert „DU, HEUTE IST BEI UNS ZUKUNFTSTAG UND ICH HAB MEINE TOCHTER MIT ZUR ARBEIT GEBRACHT“. Er winkt einem kugelrunden kleinen grünen Goblingirl, das nervös an einem Strauch zupft.

„Alles klar, Bernd“ zwinkert Petra und nach einer Reihe vorgetäuschter Schlagabtausche schreit sie „Oooohje, dieser attraktive Goblinkrieger ist ein oder zwei Nummern zu mächtig für mich. Ich ziehe mich besser taktisch zurück“!

Und sie packt ihren Lootsack und macht sich wehklagend davon, während das Goblinmädchen vor Stolz auf ihren Pappa so grün-rot wird, also irgendwie braun. Sieht aber nett aus und alle sind glücklich.

(Petra Fakt)

1
Sep

Rezept: Lachs-Kartoffelsalat

   Von: Amalthea in Kulinarisches Simkea

Zutaten:

1kg gekochte Kartoffeln
4- 6 hart gekochte Eier
1 kleines Glas Miracel Wip
1 Glas Lachsersatz

Zubereitung:

Kartoffeln in Scheiben schneiden, Eier würfeln und mit Miracel Whip und dem Lachsersatz mischen. Nach Belieben mit Essig, Öl, Salz und Pfeffer anmachen und abschmecken.

Umso länger der Salat ziehen kann, desto besser schmeckt er.

Wird auch gerne mit Kaviar gereicht.

(BiestyBird)

Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt.

Khalil Gibran

(Amalthea)