Archiv Juli, 2011

11
Jul

Eine Rechnung

   Von: BiestyBird in Geschichten, Gedichte und Musikalisches

Eines Abends, als die Mutter gerade das Abendessen kochte, kam der elfjährige Sohn in
die Küche, mit einem Zettel in der Hand. Er überreichte den Zettel mit einem seltsamen,
amtlich, anmutenden Gesichtsausdruck seiner Mutter, die sich daraufhin die Hände in der
Schürze abwischte, den Zettel entgegennahm, und zu lesen begann:
Für das Jäten des Blumenbeetes: 2 Euro
Für das Aufräumen meines Zimmers: 8 Euro
Weil ich Milch holen gegangen bin: 1 Euro
Weil ich drei Nachmittage auf meine kleine
Schwester aufgepaßt habe: 12 Euro
Weil ich zwei Einser bekommen habe: 8 Euro
Weil ich jeden Tag den Müll rausbringe: 3 Euro
Insgesamt: 34 Euro.
Die Mutter blickte sanft ihren Sohn an. Es kamen ihr unzählige Erinnerungen ins Gedächtnis.
Dann nahm sie einen Stift, und begann auf einen anderen Zettel zu schreiben:
Für neun Monate lang unter meinem Herzen tragen: 0 Euro
Für alle durchwachten Nächte, die ich an deinem Krankenbett verbracht habe: 0 Euro
Für das viele Im-Arm-halten und Trösten: 0 Euro
Für das Auftrocknen deiner Tränen: 0 Euro
Für alles, was ich dir Tag für Tag beigebracht habe: 0 Euro
Für jedes Frühstück, Mittagessen, Brotzeit, Semmeln und alles, was ich dir zubereitet habe: 0 Euro
Für mein Leben, was ich dir jeden Tag gebe:0 Euro
Insgesamt: 0 Euro
Als sie fertig war, gab die Mutter mit einem Lächeln den Zettel ihrem Sohn in die Hand. Das Kind las es, und zwei große Tränen liefen aus seinen Augen.
Dann drückte er den Zettel an sein Herz, und schrieb im Anschluß auf seine eigene Rechnung:
BEZAHLT.

11
Jul

Entspannung

   Von: Maddie Hayes in Schlagzeilen

Wer arbeitet, der sollte auch nicht vergessen, ab und an eine Pause zu machen. Urlaub und Entspannung sind die Zauberworte. Es gibt jedoch Menschen, die ein wahres Problem damit haben, sich genau dies zu gönnen. Zwar werden sie ihre Arbeit, mit der sie Tag um Tag sich den Lebensunterhalt sichern, einmal für einige Tage durchaus beiseite legen können, Urlaub allerdings hat bei ihnen wenig mit Entspannung zu tun. Da werden kräftezehrende Bergtouren unternommen oder an heimatlichem Haus und Garten schöne neue Dinge gebaut. Dies nennen sie Entspannung.

Doch wann haben diese Menschen zum letzten al einfach nur auf einer Wiese gelegen und in den Himmel geschaut, am Ufer eines Sees oder des Meeres ein Buch gelesen?

Diesen Menschen, die stets und ständig etwas tun wollen, eine Aufgabe und Herausforderung suchen, sei für den Urlaub folgende gestellt: Lauscht aufmerksam dem Zwitschern der Vögel und lernt es zu übersetzen…

Simkea unfreiwillig auf Wolke 7
Wolke 7 soll schön sein, sagt man, aber ist sie auch schön, wenn man gezwungen wird, darauf zu verweilen? Und wie findet Wolke 7 es, wenn auf ihr kurz darauf auch noch eine herbe Diskussion – ganz ohne Liebe – ausgetragen wird? Das, werte Leserinnen und Leser, waren Fragen, die mir in der vergangenen Woche durch den Kopf gingen, als zwei relativ neu verliebte Simkeaner die restliche simkeanische Bevölkerung nicht nur am Markt, sondern ZUSÄTZLICH noch in der ganzen Welt, mit auf die bei Liebenden so beliebte Wolke 7 nahmen.
Die anwesenden Bewohner waren davon nicht gerade angetan, denn so gerne einige von ihnen auch die Wolke hatten, sie wollten sie nicht mit besagtem Pärchen teilen. Das sahen Alphia und Coldfear aber scheinbar anders und zogen die Bevölkerung weiter mit auf ihre Wolke. Und die arme Wolke? Ganz davon abgesehen, dass das simkeanische Mauswiesel ihr ein Stück entrissen und sie somit verletzt hat, als es von Alphia von der Wolke geschafft wurde – einer der wenigen, der entfliehen durfte – muss man sich doch fragen, wie eine arme, kleine Wolke, die für das pure Glück der Liebe geschaffen wurde, eine ganze Bevölkerung bei einer deftigen Diskussion tragen kann. Wer entschuldigt sich bei der Wolke? Wer entschädigt und beschützt sie?
So möchte ich aufrufen: Rettet Wolke 7, auf dass sie weiterhin unseren Liebenden in trauter Zweisamkeit zur Verfügung steht! Vertreibt sie nicht irgendwann von unserem simkeanischen Himmel und hofft, dass sie uns auch weiterhin Glück und einen trauten kleinen Platz in Liebe bietet! (Eluanda)

Honig – die neue Droge
In den letzten Wochen trieben sich allerhand Monster und Diebe in Simkea herum, wie Sie, werte Leserinnen und Leser, in den letzten Botenausgaben ausführlich lesen konnten. Doch nach diesen Gefahren schleicht sich auch noch eine neue Gefahr bei Simkea ein. Nachdem die Hanfsucht noch nie wirklich in Simkea ausgebrochen ist, sorgt für eben solche Sucht nun ein anderer Rohstoff – Honig. Honigsammler sollten also auf sich Acht geben! Die Sucht äußert sich in Kämpfen um besagten Honig und auch in Attacken gegen Verkäufer. Psychotisches Gefasel und eigenartige Körperhaltungen, sowie plötzliches Verschwinden an andere Orte sind weitere Auswirkungen der Honigdroge.
So seid gewarnt, Simkeanerinnen und Simkeaner! Die Honigdroge ist ständig im Umlauf und man weiß nie, wann man in die nächste Schlacht hinein gezogen wird. Sicherheitstipp: Halten Sie sich – vor allem am Markt – fern von Honig und Honiglieferanten.
So bleibt nur zu hoffen, dass die örtlichen Heiler bald eine Möglichkeit für einen Honigentzug finden, um Süchtige von ihrer Sucht zu befreien. (Eluanda)

Vergessene Kinder
Nicht schlecht staunten mehrere Bürger in der vergangenen Woche bei einem Gang durch die Schmiede. Mutterseelenallein lag dort der kleine Sohn der geschätzten Liala und schlummerte. Von Liala allerdings war weit und breit nichts zu entdecken. Auch andere mögliche Aufsichtspersonen waren nicht zu entdecken. Ob die Schmiede der rechte Ort für einen Säugling ist? Zumindest ist es ein warmer Schlafplatz. (MH)

11
Jul

Neues vom Sport

   Von: IceT in Sport

Liebe Leserinnen und Leser,

die werte Gundel überbrachte mir nach dem gestrigen Spiel einen Zettel mit einem Spielbericht, den wir euch nicht vorenthalten möchten. Bevor ich euch daher mit weiteren Worten langweile, wünsche ich viel Spaß bei der Lektüre – herzlichst, IceT Read the rest of this entry »

11
Jul

Lasst Ihr Euch lumpen?

   Von: Vishvadika in Schlagzeilen

Liebste Leserinnen und Leser,

in der letzten Woche tobte eine interessante Diskussion unter modebegeisterten Simkeanern und passionierten Linguisten. Es ging und geht bis heute noch um die Frage, ob unsere Kleidung als lumpig bezeichnet werden soll oder darf. Steht diese Bezeichnung bei alteingesessenen Bürgern dieses Landes schon seit geraumer Zeit für einfache, zweckmäßige Alltagsbekleidung, scheint sie einige eifrige Jungbürger tief in ihrer Eitelkeit zu kränken. Doch warum so eitel, meine Lieben? Möchte man sich herausputzen, holt man doch das kostbare Spinnenseidenhemd aus der Truhe – vielleicht lässt man es sogar in der aktuellen Mode- oder Lieblingsfarbe einfärben. Man weiß als Modeexperte, dass ein Spinnenseidenhemd aus einem sehr seltenen Material gefertigt wurde, das tapfere Reisende unter Einsatz von Leib und Leben den unwirtlichen Weiten der Eisinsel abgerungen haben. Darum trägt man ein solch kostbares Stöfflein freilich nicht ohne Stolz. Die lumpigen Gewänder hingegen sind in simkeanischen Landen seit ewigen Zeiten eine feste Größe – minimalistisch im Design, praxisorientiert im Gebrauch. Lumpig sind sie nicht etwa, weil sie alt und verschlissen sind, sondern weil sie aus einfachen Materialien wie Schafs- oder Baumwolle gewebt wurden. Die gewebte Stoffrolle wurde von einem tapferen Schneiderlein liebevoll in Stoffteile – die sogenannten Lumpen – geschnittenen und zu praktischer, komfortabler Alltags- und Arbeitskleidung weiterverarbeitet, die den Träger sowohl vor unliebsamen Blicken, als auch vor unwillkommenen Krankheiten schützt. So weckt eben auch ein solches Gewand den handwerklichen Stolz meines Berufsstandes. Bedenkt dies besser, bevor ihr das nächste Mal die lumpigen Kunstwerke der emsigen Schneiderinnen und Schneider mit verächtlichen Blicken straft.

Eure Modeberaterin
Vishvadika

Wenn Glückskekse anklagen
Glückskekse – man bricht sie auf und liest einen schönen Spruch auf einem kleinen Papierstreifen, der einen klugen Ratschlag oder eine Aussicht auf deine Zukunft gibt. Doch, werte Leserinnen und Leser, der Bürger Simplicius Simplicissimus hatte in der vergangenen Woche einen ganz besonderen Spruch in seinem Glückskeks: „Du hast den Boden vollgekrümelt“. An dieser Stelle fragt man sich doch, woher der Keks so etwas weiß und warum das noch niemand anders aufgefallen ist? Aber Simplicius schien das nicht im Geringsten zu berühren, lächelte und verkündete, dass er keine Ausdauer hätte, um die paar Krümel weg zu fegen. Was daran nun die Wahrheit oder Faulheit ist, sei mal dahin gestellt, immerhin versuchte Simplicius die Krümel mit seinem Fuß etwas zu verteilen, was der Marktgesellschaft natürlich nicht entging. Maddie Hayes bot daraufhin dem Guten sogar noch einen Teppich an, damit er die Krümel darunter schieben kann. Da bis jetzt aber kein Teppich auf dem Boden des Marktes aufgetaucht ist, werden die Spatzen sich wohl schnell an den Krümeln erfreut haben.
So werden wohl langsam Glückskekse zu Gewissenskeksen – man möge hoffen, dass sie nicht noch mehr Macht erlangen. (Eluanda)

Evolution
Ein spitzer Schrei gellte in der letzten Woche durch die Gassen, als Nillicwyed ein Schlagloch übersah, gefolgt von kurzem Schweigen und einem Fluch. Voller Entrüstung präsentierte die Dame dem Schlagloch ihren goldenen Pflasterstein und verkündete, während sie aus dem Loch kletterte: „da, schau, was ich mit solchen wie dir mache…!“ Dass Schlagloch hingegen zeigte sich völlig unbeeindruckt, was auch Nillicwyed schon beim nächsten Schritt klar wurde, als sie sich erneut laut fluchend am Boden eines solchen wiederfand. Der werte IceT konnte sich das Lachen nicht verkneifen, als die leicht ramponierte Dame verwundert aus dem Loch schaute und feststellte, „das hinterlistige Biest sei doch eben noch nebenan gewesen“. Erklärend nickte er und erklärte das Phänomen gekonnt mit einem Wort: „Evolution.“ (MH)


Im Falle eines Falles

Im Falle eines Falles ist gut fallen wirklich alles. Diese Erfahrung machte zumindest in den letzten Woche der Herr Jayqu. Als er auf seinem Gang durch die nächtlichen Gassen der Stadt den Blick scheinbar zu sehr auf die Monster lenkte, die er im Auftrage des Rates derzeit suchen und vernichten sollte, fand er sich unverhofft in einem Schlagloch wieder. Doch weniger diese tatsache, als die völlige Unversehrtheit seiner Person machte ihn nachdenklich. Zunächt vermutete er noch, seine Rüstung habe den Fall weniger schmerzhaft ausfallen lassen, doch auch wenige Schritte später, als sich erneut hinterlistig ein Schlagloch in seinen Weg stellte, trug er weder Brüche noch Schrammen oder Blessuren davon. Ganz im Sinne des investigativen Journalismus konnte die Chefredakteurin des Trenter Boten nicht anderes, als nun ihrerseits ein Schlagloch aufzusuchen, um in einem mutigen Selbstversuch sich in dieses zu werfen. Leider jedoch war eben selbiges wenig beeindruckt von dieser Tat und so tauchte sie mit zerschrammten und blutigen Knien wieder auf. Unverwundbar schien in diesem Falle dann doch nur der mutige Kämpe Jayqu, allerdings minderte weniger seine Rüstung, als eine anderes Utensilie seinen Fall. (MH)

Spielrunde der Diebe
In der vergangenen Woche wurde wieder allerhand in Simkea gesucht. Dazu zählten Bodenranken, Feuer, Äpfel, Honig, sogar Getreide. Wo all diese Rohstoffe wieder geblieben waren? Eine Antwort fand sich schnell: Diebe und Monster. So manche Monster wurden in den letzten Tagen und Wochen ja schon häufiger in Simkea gesichtet und einige auserwählte Krieger versuchen die Bevölkerung momentan vor diesen zu schützen. Nun stellen aber Diebe noch eine weitere Bedrohung für Simkeas Bevölkerung dar. Einzig das allseits bekannte Mauswiesel scheint diese Tatsache ganz locker hin zu nehmen und erzählte frei heraus, dass sich der Bodenrankendieb mit dem Feuerdieb bei Reto etwas Trinken würde und sie nur noch auf den Apfeldieb warten würden, um mit ihm wie jeden Mittwoch Skat zu spielen.
Nun stellt sich mir lediglich eine Frage: Sitzen die Diebe wirklich jeden Mittwochabend in der Taverne und vergnügen sich bei einem Skatspiel in aller Öffentlichkeit oder gehört das Mauswiesel etwa mit zu den Dieben und tummelt sich jeden Mittwoch in einer geheimen Ecken der Taverne, um dort fleißig mit Skat zu spielen und so Insiderwissen zu haben? Das wird man so schnell wohl nicht erfahren, aber wer einen Dieb sucht, hat an einem Mittwochabend in der Taverne wohl die meisten Chancen, einen anzutreffen. (Eluanda)