Archiv Oktober, 2010

25
Okt

Versprechen

   Von: Maddie Hayes in Schlagzeilen

Einmal im Jahr, in einer ganz besonderen Nacht, da öffnen sich die Tore der Welten. Gestalten aus Traum und Albtraum, Realität und Wunsch, aus Diesseits und Jenseits vermischen sich zum bunten Reigen. Tanzend den Tanz der Unwirklichkeit, einander in die Augen schauend, erkennend und doch nicht zaudernd.

Was wäre, wenn in dieser einen Nacht, in der alles möglich scheint, dieser Nacht voller Grauen und doch voller Magie, der Tänzer, dem man in die Augen schaut, einem die Unendlichkeit verspricht. Ewigkeit der Jugend, des Tanzes und der Harmonie, voller Zauber und wahrer Träume, frei von Angst und Sorgen.

Er verspricht die Flucht der Wirklichkeit und doch die Erschaffung eines andern, eines neuen Lebens. Der Preis dafür, den jedoch sagt er nicht.

Wie wirklich ist es, was der Zauber dieser Augen verspricht, was ist der Preis, wenn er von der Liebe spricht, einem sagt, alles würde sich ändern, keine Sorgen mehr, kein Zank, keine Einsamkeit.

Wer wäre bereit, dem zu erliegen, ohne den Preis zu kennen, der nichts weiter ist, als die eigene Seele….

Versprechen

Geneigte Leser,

wie überrascht war ich, als ich in dieser Woche den Weg zu meinem Schreibtisch fand. Finden sich auf diesem doch sonst eher diverse Papiere mit Notizen, leere DBT-Becher und zerbrochene Federn, hatte unsere geehrte Chefredakteurin wohl dieses Mal etwas anderes mit mir im Sinn. Überrascht nahm ich das Pergament, welches auf meinem Tisch lag, und überflog die ersten Zeilen.

„Wissenschaftliche Abhandlung über den Ursprung des Geruches von Fischen
von Arn von Tronje“

Irritiert blickte ich auf. Eine wissenschaftliche Abhandlung über Fischgeruch? Und was hatte dies auf meinem Tisch verloren? Eine kleine Notiz von Miss Hayes brachte Aufschluss.

„Hallo Lia, kümmere dich doch bitte darum“

Viel schlauer war ich nun zwar noch nicht, doch eine frische Tasse mit DBT ließ mich zumindest wieder das Pergament in die Hand nehmen. Nun gut, ich würde es versuchen. Schlürfend las ich weiter.

„Immer wieder wird behauptet, dass Fischer mit den Fischen knuddeln und Fisch deshalb riecht.“

Unwillkührlich hoben sich meine Augenbrauen. Also sollten Fischer nicht nach Fisch, sondern Fisch nach Fischern riechen? Ich beschloss, diesem durchaus interessanten Gedankengang des Autors weiter zu folgen.

„Dem ist nicht so! Aber warum riecht Fisch dann so?
Ich habe versucht, dieser Frage nachzuspüren und eine Antwort zu erhalten. Dabei stieß ich auf folgende Teilfragen.

1. Wonach riecht ein Mensch nach der Fortpflanzung?
2. Wie riecht Fisch?
3. Warum vergleichen die Leute Fischgeruch mit dem Geruch, der nach der Fortpflanzung entstehen soll?“

Ich rümpfte die Nase. Als Reporterin hört man zwar so einiges, doch dieser Aspekt war mir neu. Ich fragte mich, welche Leute Arn wohl meinte und wo diese ihre sicherlich umfangreichen Erfahrungen gesammelt haben mochten.
Interessiert fuhr ich fort.

„Des Weiteren habe ich eine Versuchsreihe begonnen und möchte die Ergebnisse bekanntgeben.“

Eine Versuchsreihe? Zu oben genannten Fragen? Himmel bewahre… ich hoffte inständig, die folgenden Erläuterungen würden nicht zu detailliert sein…

„1. Wonach riecht ein Mensch nach der Fortpflanzung?

Ich habe aufgrund der eigenen Unerfahrenheit in Sachen Fortpflanzung einige Einwohner befragt. Zum Teil konnten die Befragten aufgrund Unwissenheit und Unerfahrenheit keine Antwort geben. Andere konnten keine Veränderung an Ihrem Duft feststellen. Ich gehe davon aus, dass der Duft eher verführerisch und verlockend ist, als nach Fisch zu riechen.“

Ich atmete auf. Mehr Information hätte es in der Tat nicht gebraucht, immerhin sollte diese Abhandlung doch irgendwie den Weg in den Boten finden. Nicht, dass der Ruf unseres Blattes durch zu genaue Erläuterungen noch leidet. Frohen Mutes las ich weiter.

„2. Wie riecht Fisch?

Fisch riecht im Wasser nicht, er beginnt erst an der Luft den für ihn typischen Geruch zu entwickeln. Dieser Geruch ist aber am Meer immer vorhanden, obwohl die Fische ja im Wasser sind.“

Nachdenklich legte ich den Kopf schief. Ich kam noch nicht dazu, unter Wasser an einem Fisch zu riechen, nahm mir dies für meinen nächsten Erkundungsgang ans Meer jedoch fest vor.

„3. Warum vergleichen die Leute Fischgeruch mit dem Geruch, der nach der Fortpflanzung entstehen soll?

Da niemand so richtig weiß, wie es nach dem Akt der Fortpflanzung riecht, muss es ein anderer Geruch am Mensch sein, der dem des Fisches an der Luft ähnelt.“

Kurz und schlüssig. Wieder ein Schluck DBT.

„Und deshalb machte ich mich auf die Suche nach diesem Geruch und dessen Ursprung.
Nach mehreren Aussagen soll dieser Geruch mit mangelnder Hygiene in Verbindung stehen. Da ich als Fischer öffters allein auf dem Meer bin, unterzog ich mich einem Selbstversuch. 5 Tage nicht waschen! Was mir als Meer-verbundenem Menschen schwer fiel, da ich gern nach einem harten Tag eine Runde schwimmen gehe.“

Beinahe blieb mir der Schluck des heißen Getränks im Halse stecken. Fünf Tage nicht waschen? Nun, sollte der Fisch in nächster Zeit strenger riechen als üblich so wüssten wir zumindest, wo es herkam. Meiner gedanklichen Liste fügte ich den Punkt hinzu, Arn in nächster Zeit nicht zu nahe zu kommen.

„Also nach 5 Tagen nahm ich an mir den Geruch des Achselschweißes war. Diesen schloss ich aber als Verursacher aus, da er nicht im geringsten dem des Fisches ähnelt. Nach einer erfrischenden und erleichternden Waschung des Oberkörpers, vernahm ich einen Geruch der sich als der Gesuchte herausstellte. Dieser entsprang der Unterleibsregion, welche aus Anstand nicht weiter beschrieben wird und ähnelte dem des Fisches an der Luft.“

Ich kann euch nicht beschreiben, welcher Ekel mich durchfuhr. Ein gesundes Hygienebewusstsein und Abstand halten von jenen, die nicht über ein solches verfügen, hatte mich bisher von solchen Sinneseindrücken fern gehalten. Schwer mit mir kämpfend, ob ich den Rest dieses Pergaments noch lesen sollte, lief ich in der Redaktion auf und ab. Schließlich siegte der eiserne Willen des Reporters, ich atmete tief durch und nahm das Papier erneut hoch, dieses Mal jedoch mit der Zange – wer weiß, in welchem Zustand Arn es geschrieben hatte.

„In Dienste der Wissenschaft und der Wahrheit folgte nun der schwerste Teil des Testes, der Geschmackstest! Ich wusch mir gründlichst die Hände, damit keine Verunreinigungen dieses sehr schwer beschaffte Ergebnis verfälschte. Es schmeckte salzig! Daraufhin leckte ich an einem der Fische, welche mir zum Vergleich dienten. Und siehe da – auch salzig!
Dies ließ den Schluss zu, dass es das Salz ist, was dem Meer, dem Fisch und dem unhygienischen Menschen einen vergleichbaren Geruch verschafft!“

Mit äußerster Mühe schaffte ich es rechtzeitig vor die Tür. Zwar war auch ich mit gesundem Wissensdurst gesegnet doch ein solches Experiment hätte ich nie für möglich gehalten. Tief durchatmend versuchte ich, meine Gedanken halbwegs zu sortieren. Ich konnte mich nicht recht entscheiden, ob ich Arn für diesen mutigen Versuch wirklich Anerkennung schenken konnte… Sicher, neues zu erforschen ist nie leicht, doch so etwas? Ich schob jegliche Gedanken an den letzten Absatz resolut beiseite und stellte mich ein letztes Mal dem Pergament, natürlich wieder mit Zange.

„Aufgrund dieser Erkenntniss verglich ich die Ergebnisse nocheinmal und führte weitere Experimente durch.
Unter anderem versuchte ich im Namen der Wissenschaft einen Fisch zu knuddeln , hatte aber folgende 2 Probleme:
1: Es finden sich nur sehr selten Fische ohne Zähne, deren Größe ein Knuddeln zulässt.
2: Selbst mit Erwärmen, schönem Ambiente und verruchten Gedanken stellte sich keine Funktion ein! Zu anderen Anlässen ließ die Funktion aber nicht zu wünschen übrig!“

Hatte er nicht zu Beginn geschrieben, über keinerlei Erfahrung zu verfügen? Ich grübelte, welche Funktion er stattdessen wohl meinen könnte.

„Zusammenfassung der Erkenntnisse:
Fisch riecht aufgrund des Salzes nach Fisch, aber eigentlich sollte es heißen: Fisch riecht nach Salz!
Dabei ist es wichtig für die Entstehung des Fischgeruches, dass längere Lichteinwirkung vermieden wird, da sich wohl der Geruch dann ändert (Vergleiche Achsel- und Unterleibsgeruch). Weiterhin scheint auch der Salzgehalt im Wasser von Bedeutung zu sein.“

Endlich hatte ich das Ende dieses schändlichen Dokuments erreicht. Mein Magen hatte sich mittlerweile auch wieder halbwegs beruhigt, wenngleich die erneute Anspielung auf diverse, besser verborgen gebliebene Gerüche eine neuerliche Anwallung von Übelkeit hervorgerufen hatte.
Werte Leser, was soll ich weiter sagen? Nun habt ihr Arn von Tronjes Abhandlung selbst lesen können, bildet euch euer eigenes Urteil.
Für mich bleibt nur zu sagen: Sollte ich es noch einmal lesen, so sicherlich nicht mit vollem Magen.

Es wünscht euch eine schöne Woche,
Liala

Tabledancecontest?
Welch eine Idee, die in der vergangenen Woche in der Taverne anlässlich der Feierlichkeiten zu Le Doctore Yaands 30.Jubiläum entstand. Schon kurz nach der Eröffnung der Taverne hatten zwei Damen eine Wette verloren und einen nicht ganz von Reto genehmigten Tabledance auf der Theke hingelegt. Nicht viel später war es, als auch zwei andere Bürger schon einmal ausprobierten, ob sich die Theke beziehungsweise die Tische der Taverne nicht einen besseren Tanzboden abgeben würden, als der schnöde Steinboden.
Leider ließen sich Legolas und ihr geliebter Chucky nicht zu eben einem solchen erneuten Test hinreissen und blieben, allen Versuchen der anwesenden Mitbürger zum Trotz lieber auf dem Boden. Die Idee, die an diesem Abend entstand, einen Tabledancecontest durch den Trenter Boten ausrufen zu lassen, ist sicher nicht die schlechteste. Allerdings sollte an diesem Tag Reto lieber nicht anwesend sein. (MH)Tabledance

Freche Früchtchen
„Nanu, was war denn das?“ Staunte der ein oder andere Besucher von Le Doctore Yaands Jubiläumsfeier. Die Bürgerin Cassandra näherte sich in ganz unzweideutiger Weise dem sonst eher einsam vor sich hin grummelndem Halbalb Takezu und legte ihm eine Traube in den Mund. Nun hätte man denken können, der Halbalb würde in der von ihm gewohnten „charmanten“ Art sich dieser entledigen und sich derartiges verbitten, doch das Gegenteil trat ein. Zum Erstaunen der Beobachter, hielt besagter Alb die Traube zwischen den Zähnen und schaute fragend zu Cassandra hinüber, die ihn zuzwinkernd aufforderte, die Traube zu essen. Überhaupt schien es, als sei das Verhältnis der beiden ein alles andere als unvertrautes. Besonderes Indiz dafür dürfte das sanfte Kraulen von Cassandras Rücken im weiteren Verlauf des Abends durch Takezu gewesen sein Der Bote wird weiterhin die Augen und Ohren offen halten. (MH)Mund mit Kirsche

FerkelEi oder doch eher Ferkelei?
Die kleine Georgiana ist schon recht dickköpfig, was hinreichend bekannt sein sollte. So ist sie auch weiterhin hartnäckig der Überzeugung, ein Baby käme in den Bauch, indem die Frau dies verschluckt. Was passiert, wenn Eier verschluckt werden, das konnte oder wollte keiner der Kleinen richtig erklären. Der Versuch von Moonstone zumindest scheiterte kläglich, kein Wunder, denn einem Kleinkind zu erklären, Ferkle seien lecker, Ferkleien dagegen würden Spaß machen, ist auch nicht besonders eingängig. Da erschien der werten Angora Idee, ein Aufklärungsbuch zu schreiben doch ein wenig vielversprechender. Doch sollte dies zum einen schnell, zum anderen auch eindeutig und verständlich geschrieben sein. Sonst wird die Kleine wohl noch so mach ein Ferkelei ausgraben in der Hoffnung, jemand würde es verschlucken und ihr so einen weiteren Spielkameraden wie Sanya Ivorel bescheren. (MH)Babybauch

Identitätsprobleme
Während die kleine Georgiana von ihrem „Opi Müffelmann“ ganz begeistert ist, hält sich die Begeisterung desselben, auch als Darkman bekannten Herrn, für die Kleine deutlich in Grenzen. Warum dies so ist, das zeigte sich in der vergangenen Woche wieder einmal deutlich.
Die Puppe des Herrn war der Kleinen Begehr und als dieser sich weigerte, mit dem Kind oder der Puppe oder auch beiden zu spielen, verhedderte das Kind bei dem Versuch, das begehrte Püppchen an sich zu bringen die Fäden. Dies aber hielt die Kleine dann keinesfalls davon ab, das Köpfchen der Puppe in den Mund zu stecken. Verzweifelt wandte sich der dunkle Mann an IceT, der so etwas wie der Vater der Kleinen ist, allerdings war, wie immer, keinerlei Hilfe von diesem zu erwarten. Derweil forderte das Kind lautstark, während sie die angesabberte Puppe festhielt, „Will auch so ein Püppchen!“ Strahlend zog sie der Puppe ein rosa Röckchen an und sprach zu ihr: „Musst was warmes anziehen.“ Verständlich, dass der Herr Darkman wenig begeistert schaute, als Georgiana das rosa gekleidete Püppchen in die Höhe hielt und fragte, ob es ein Junge oder Mädchen sei, zumal er sicher war, es handle sich bei seiner Marionette um einen Jungen. Die werte Moonstone kommentierte nur: „Wenn’s ein kleiner Junge ist, hat er jetzt schwere Identitätsprobleme!“ (MH)Püppchen

18
Okt

Marktmunkelei

   Von: Maddie Hayes in Schlagzeilen

Liebste Leserinnen und Leser,
Wie schon in der letzten Woche, so dürfte auch in dieser Woche manch aufmerksamen Bewohner unserer schönen Welt nicht entgangen sein, dass die Redakteurinnen des Trenter Boten eher durch Abwesenheit, denn durch das ebenso geliebte wie auch berüchtigte Schwingen der Goldenen Federn glänzten. Read the rest of this entry »

Zwei Freunde wanderten durch die Wüste. Während der Wanderung kam es zu einem Streit und der eine schlug dem anderen im Affekt ins Gesicht.

Der Geschlagene war gekränkt. Ohne ein Wort zu sagen, kniete er nieder und schrieb folgende Worte in den Sand:

„Heute hat mich mein bester Freund ins Gesicht geschlagen.“

Sie setzten ihre Wanderung fort und kamen bald darauf zu einer Oase. Dort beschlossen sie beide, ein Bad zu nehmen. Der Freund, der geschlagen worden war, blieb auf einmal im Schlamm stecken und drohte zu ertrinken. Aber sein Freund rettete ihn buchstäblich in letzter Minute.

Nachdem sich der Freund, der fast ertrunken war, wieder erholt hatte, nahm er einen Stein und ritzte folgende Worte hinein:

„Heute hat mein bester Freund mir das Leben gerettet.“

Der Freund, der den anderen geschlagen und auch gerettet hatte, fragte erstaunt: „Als ich dich gekränkt hatte, hast du deinen Satz nur in den Sand geschrieben, aber nun ritzt du die Worte in einen Stein. Warum?“

Der andere Freund antwortete: „Wenn uns jemand gekränkt oder beleidigt hat, sollten wir es in den Sand Schreiben, damit der Wind des Verzeihens es wieder auslöschen kann. Aber wenn jemand etwas tut, was für uns gut ist, dann können wir das in einen Stein gravieren, damit kein Wind es jemals löschen kann.“

Stein

18
Okt

Aus Wissenschaft und Forschung

   Von: Maddie Hayes in In eigener Sache

In dieser Woche können wird der treuen Leserschaft des Trenter Boten etwas ganz Neues und nie dagewesenes präsentieren. Der Bürger Arn von Tronje, Read the rest of this entry »