14
Jun

Der blaue Fuchs

   Posted by: Liala   in Schlagzeilen

Es begab sich am gestrigen Tage, am Sonntag um genau zu sein, da ich mich in der erst kürzlich eröffneten Taverne „Zum blauen Fuchs“ befand. Nachdenklich glitt mein Blick durch den Gastraum, für solch eine ansprechende Lokalität schien es mir erstaunlich leer. Ob vielleicht der Bote…? Ich beschloss, diesen Gedanken später weiter zu verfolgen und widmete mich meinem Artikel, der bereits seit geraumer Zeit unangetastet vor mir auf dem Tisch lag.
Wie gerufen kam der Wirt in Gestalt Herrn Metzelfetzs die Kellertreppe hinauf und hielt einen kleinen Teller mit einem Erdbeertörtchen in der einen Hand, und in der anderen einen Handkessel mit Bohnentrank. „Lady Liala, ich dachte, dass Ihr eine kleine Stärkung brauchen könntet, da Ihr so schwer arbeitet, und bereitete Euch eine Kleinigkeit zu. Soll ich Euch auch Bohnentrank nachschenken?“
Ich blickte erstaunt auf, den irritierten Blick auf das köstlich aussehende Erdbeertörtchen gerichtet. Lachend schob ich mein Schreibzeug beiseite. „Herr Metzelfetz, passt besser auf. Wenn Ihr mich weiter so verwöhnt, wird Eure Stube nie leer werden. Aber wo wir gerade von leeren Stuben sprechen… gestattet Ihr, dass ich Euch ein paar Fragen zum blauen Fuchs stelle? Der Bote, Ihr wisst…“
Zurücklächelnd entgegnete er: „Lady Liala ich verwöhne alle meine Gäste nach bestem Wissen und Gewissen, und das ausnahmslos. Doch jetzt seid Ihr mein einziger Gast und erhaltet eine besondere Zuwendung“.
Er zwinkerte und goß mir frischen, noch dampfenden Bohnentrank nach. „Wenn ihr fertig seid, steigt einfach zu mir in den Keller hinab. Dort werde ich auf Eure Fragen Rede und Antwort stehen“.
Ich blickte auf meine Unterlagen, schob diese resolut beiseite und erhob mich. In einer Hand das Törtchen, in der anderen den DBT folgte ich Herrn Metzelfetz in den Keller des blauen Fuchses.
Dort angekommen biss ich in besagte Leckerei. „Also backen könnt Ihr schon einmal, das ist klar. War das der Grund für die Eröffnung des blauen Fuchses? Eure Leidenschaft fürs Backen?“
„Nun meine Liebe“, entgegnete er, „eigentlich bin ich im Kochen blutiger Anfänger. Und bin nicht wirklich geübt darin. Mein Geheimnis diesbezüglich werde ich aber niemandem anvertrauen.“ Er schenkte mir ein unverbindliches Lächeln. „Der eigentliche Grund für die Eröffnung war, dass ich leidenschaftlicher Bauersmann bin, und somit die Güter die ich ernte auch jedem gleich zu Tisch reichen kann. Außerdem muß meiner einer hin und wieder auch mal etwas Abwechslung im Leben haben.“
Erstaunt blickte ich von meinem Törtchen auf. „Also stellt Ihr alles, was hier auf den Tisch kommt, selbst her? Ich bin beeindruckt… Aber beginnen wir am Anfang. Wohl kaum einer kennt oder kannte diese Räumlichkeiten – was habt Ihr vorgefunden, als Ihr zum ersten Mal einen Fuß hier herein setztet?“
„Nun, als ich diese Räumlichkeiten vorfand, waren sie in einem äußerst desolaten Zustand. Es kostete mich viel Mühe und Schweiß den Fuchs wieder so herzurichten, das ein jeder sich hier wohlfühlen kann.“
„Aber das habt Ihr wirklich hervorragend gemacht.“, erwiderte ich mit einem Lächeln.
„Hattet Ihr denn keine Bedenken, ob eine zweite Taverne sich in Trent überhaupt würde etablieren können?“
„Nun meiner Konkurrenz bin ich mir zwar gewahr, doch sehe ich diese nicht als bedrohlich an für den Fuchs. Die Umstände dort dürfte ja nun jeder, der in Trent lebt, zu Genüge kennen.“ Er unterbrach seine Worte für ein herzhaftes Lachen. „Im Übrigen stammte die Idee mit dem Zuber von mir. Den gab es zuvor noch nicht.“ Bescheiden richtete er den Blick in Richtung des oberen Stockwerkes und errötete leicht.
„Oh, damit habt Ihr wahrlich ein Meisterstück vollbracht!“ Ich schwelgte in einer kurzen Erinnerung. „So etwas hat in Trent in der Tat noch gefehlt!“
„Genau dieser Gedanke kam mir, als ich neulich auf dem Markte meine Waren feilbot, und so manchen Trenter mit verrußtem Gesicht sah. Oder Mehl haftete an ihnen und andererlei. Also dachte ich mir, dass ein Badezuber doch hervorragend wäre, ein neues Erlebnis für die Trenter zu erschaffen. Immerhin würde es doch auch die hygienischen Umstände merklich verbessern.“
Ich konnte nur aus tiefster Seele zustimmen. „Allein schon das Wohlbefinden der badenden Bevölkerung… habt Ihr Euch schon mal in den Brunnen gesetzt? Furchtbar kann ich Euch sagen.“ Mich schauderte für einen Moment. „Aber weiter, was erwünscht Ihr Euch für die Zukunft des blauen Fuchses?“
„Nun ich denke, ich bin anhand des gestrigen Besucheraufkommens sicher wunschlos zufrieden. Ich denke, wenn die Trenter meine Wirtschaft entdecken und sich selbst ein Urteil bilden, wird die Zukunft äußerst rosig sein. Darum suche ich auch händeringend Personal.“
„Weswegen Ihr ja auch die Anzeige aufgegeben habt, natürlich. Gibt es noch irgendetwas, was Ihr den Simkeanern und somit Euren hoffentlich bald neuen Gästen mitteilen wollt?“
„Ja, freilich. Ich freue mich auf jeden einzelnen Besucher, gleichwohl welchen Standes. Jeder Gast ist bei mir König und sein Wunsch ist mir Befehl.“ Er schlängelte sich an mir vorbei, um in dem Bohneneintopf zu rühren, der gerade auf dem Herd vor sich hin brodelte.
„Auch für Feierlichkeiten jeder Art bin ich ebenfalls bestens gerüstet.“, nickte er zufrieden.
„Die Leute werden erfreut sein, das zu hören.“, erwiderte ich und stopfte mir den letzten Rest des Törtchens zugegebenermaßen ein wenig undamenhaft in den Mund.
„Habt Dank, ich denke, somit hab ich alles beisammen.“
„Es war mir ein äußerstes Vergnügen, my Lady.“

Sollte es euch nach diesem Einblick gelüsten, den „blauen Fuchs“ einmal aufzusuchen, findet ihr alle weiteren Informationen an dieser Stelle.

Es verabschiedet sich eine bestens bewirtete Liala

This entry was posted on Montag, Juni 14th, 2010 at 09:59 and is filed under Schlagzeilen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

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