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Jahresrückblick 2009

   Posted by: Maddie Hayes   in Geschichten, Gedichte und Musikalisches

Januar: Ein neues Jahr beginnt
Mit Beginn des neuen Jahres zogen auch neue Tiere nach Simkea. So wurde im Meer ein Delfin gesichtet, durch den Dämmerwald summte ein Bienenschwarm, auf der Sumpfinsel musste man sich fortan vor einer Kreuzotter in Acht nehmen und im Gebirge tollte sich munter ein Fischotter. Auch konnte man sich über 4 weitere Apfelbäume und einen zusätzlichen Blaubeerstrauch freuen.
Freude herrschte auch bei Schmuckherstellern, Werkzeugfabrikanten sowie den auf dem Markt sich in steter Regelmäßigkeit festsetzenden Händlern. Erstere frohlockten ob der Tatsache, dass ab nun auch Schmuck einem natürlichen Zerfall unterlag, zweitere, da das Werkzeug sich fortan schneller abnutzte und letztere, da es nun möglich war, Marktstände in der Marktgasse zu errichten.
Neubürger, die durch das Portal traten, fanden, frisch durch das Portal getreten, eine reichhaltigere Ausstattung von Grundnahrungsmitteln in ihrem Rucksack, als noch im Vorjahr und konnten sich gleich an der ebenfalls neu entstandenen Fertigkeit der Heuherstellung üben.
Nachdem die Saufgelage im vorangegangenen Jahr überhand genommen hatten und sich Reto ein ums andere Mal klagend an die Regierung gewandt hatte, wurde kurzerhand von Ratsseiten aus die Zusammensetzung der Schnäpse und Alkoholika so geändert, dass ab einer gewissen Rauschdichte, ein Besuch bei Segnung die unangenehme Folge war. Wer dem zu entgehen den Weg zur Latrine wählte, um sich dort zu erleichtern, sah sich der Schwierigkeit gegenüber, dass es nicht nur ausdauerzehrend geworden war, sich zu erleichtern, einen Rausch in die Latrine zu befördern war auch erheblich erschwert worden.
Die Alchimisten durften in diesem Monat herausfinden, ob das Mischen und Mixen verschiedenster Gebräue richtig funktionierte.

Februar: Kleidung wird zur Modefrage
Im Februar plötzlich wurde die Frage der Kleidungswahl zu einer tatsächlichen Wahl, tauchten doch bei den Händlern farbige Tuniken und Umhänge auf, die Alchimisten mühten sich der gesteigerten Nachfrage nach dem neu entdeckten weißen und schwarzen Farbstoffen gewonnen aus Muschelschalen und Kohle nachzukommen, während die Feinschmiede eifrig für die neuen Umhänge benötigte Fibeln herstellten. Neu waren auch die kuschelig weichen Fellumhänge, die, zwar nicht billig, doch aber formschön etliche Wolffelle aus ihrem staubigen Einlagerungszustand bei Blueface hervorbrachten und Johnny zum Verkauf einen neuartigen Werkzeuges, einer Bürste animierte, oder auch die geschnitzten Holzschuhe oder fein geflochtenen Strohschuhe, die auch modisch mit einem Strohhut kombiniert werden können.
Aber auch die Schuster sahen sich neuen Aufgaben gegenüber. Wollte doch die Damenwelt Simkeas nichts eiliger, als sich auch die Füße mit den neu auf den Markt gebrachten schicken Lederschuhen, scherzhaft auch Overknees genannt schmücken, zu lange waren die schmalen und anmutigen Fesseln in Lederstiefeln, die nun zurecht das lang schon verdiente Adjektiv klobig erhielten. Die überschwängliche Euphorie des Schneider- und Schustergewerbes wurde nur dadurch ein wenig gebremst, dass es nicht mehr gestattet wurde, lose Fadenenden abzureißen oder abzubeißen, sondern zwingend für derartige Tätigkeiten eine Schere vorausgesetzt wurde.
Der Umzug der Glaserei zum Haus des Handwerks ging fast unbemerkt von statten, sahen sich doch etliche Berufszweige plötzlich der Notwendigkeit gegenüber, neue Werkzeuge für altbekannte Tätigkeiten zu brauchen, während laute Stimmen in diesen Tagen durch die Gassen hallten, die urplötzlich entdeckten, dass man zwar neuerdings Schneebälle auch zu handlichen Paketen in den Rucksack pampen konnte, diese jedoch durchaus ein Gewicht besitzen.
Ungetrübt hingegen die Freude aller Alchimisten. Die Probephase endete in diesem Monat und alle konnten je nach persönlichem Einsatz und Mitteln sich über das alchimistische Labor hermachen und brauen. Nicht selten entstanden dabei tödliche Mixturen, wer diese genossen hatte, war ab diesem Monat deutlich erkennbar von jedermann, vom Hauch des Todes umweht.
Die gute alte Guinevere indes erfreut seit diesem Monat sich und andere mit dem Legen von Zukunftsdeutenden Tarotkarten, die sie für ihre unermüdliche Arbeit an der simkeanischen Wiki erhielt.

März: Der Trenter Bote wird geboren.
Aus einer, nicht mal Schnapslaune, sondern schlicht einer übermütigen Idee heraus, wurde in diesem Monat der Trenter Bote und mit ihm auch der Zeitungsjunge Jascha geboren und sind seither Bestandteil des Lebens in Simkea Kaum gegründet, hatte der Trenter Bote auch schon so manches zu berichten.
So war dieser Monat der Monat der höchsten Sterberate seit Bürgergedenken. Auch erschütterten immer wieder einmal kleinere und auch größere Beben die Welt, die den Obersten der Regierung und Hüter der Tore MasterX dazu veranlassten, die Welt an einem anderen Ort zu verankern, um in Zukunft derartiges auszuschließen. Dass dieser Schritt nur ein erster auf einem langen Wege sein sollte, einen festen Platz für unsere Welt zu finden, zeigte das folgende Jahr.
In der Taverne zogen Manarus und mit ihm das Glückspiel ein, Reto hingegen aus und mit ihm die Tiere des Umlandes. Weder vom Wirt, noch dem Wild fand sich längere Zeit eine Spur, bis alle Vermissten wieder ohne Kommentar, was auch beim Wild weniger verwunderlich erscheint als beim Wirt, an ihrem Platz erschienen.
Während am Haus des Handwerks fleißige Hände sich an den neu herstellbaren Futtertrögen, Holztränken und Mistgabeln versuchten, versuchten auf dem Markt ebenfalls fleissige Hände einer Überschwemmung Herr zu werden. Kaum war auch der letzte Tropfen Wassers vom Markt verschwunden, als die ersten bunten Eier schon das nächste große Ereignis ankündigten, Ostern stand vor der Tür. Bei den Eiern allerdings handelte es sich um von einem leicht schusseligen Osterhasen ausgelieferte Vorjahresware, die zum allgemeinen Wohlbefinden schnell aus dem Verkehr gezogen wurde.März

 

April: Der Osterhase hoppelt durch das Land
Ob es Zufall war, sei dahingestellt, aber pünktlich zum Beginn des Ostermonats ließen sich nun Nester herstellen, die allerdings zur Viehzucht, deren erste Versuche starteten, gebraucht wurden und weniger mit Ostereiern befüllt werden konnten. Von letzteren landeten etliche in Rucksäcken und Tuchbeuteln der Bürger, die diese gegen allerlei Süßen und unnützes bei einem übergroßen Osterhasen auf dem Markte eintauschen konnten. Von einem edlen Bürger gespendet und mit vereinten Kräften der Bürger geschürt, loderte ein riesiges Osterfeuer am Fest auf dem Markt und der zugegen weilende Oberste der Regierung und Hüter der Tore, der ehrenwerte MasterX schaute schmunzelnd dem Spektakel zu und ermunterte sogar aller Brandgefahr zum Trotz die Bevölkerung in ihrem Tun, hatte er doch eine besondere Überraschung für alle parat: Feuerdrops.
Ein großzügiges Ostergeschenk fanden auch die Alchimisten vor, ein Buch, in dem all ihre Rezepte notiert werden konnten.
Ein Geschenk von sage und schreibe über 18500 Bautalern, die ein Bürger auf den Marktplatz warf hingegen, wurde eilends von einem Ratsmitglied entfernt, sorgte er sich doch, all das Bücken und Aufheben könne das Gleichgewicht der Welt erschüttern. Ganz unbegründet war seine Sorge nicht, war doch in diesem Monat für eine fast unerträglich erscheinende Zeit das Tor Simkeas für die Bürger fest verschlossen und der Zutritt ihnen verwehrt worden. Voller Verzweiflung hinterließen einige kurze Mitteilungen beim Trenter Boten, der es geschafft hatte, schnell sich und Teile der Redaktion in Sicherheit zu bringen.April

 

Mai: Aus er wird sie wird es
Es lag nicht an der neu auf dem Nahrungsmarkt erschienenen Hühnerfußsuppe, ebenso wenig an dem neu in der Weberei aufgestellten Spinnrad in der Weberei, welches nun mit weniger Ausdauerverbrauch, dafür aber mit einer größeren Menge an benötigtem Rohmaterial feinstes Garn herzustellen ermöglichte, dass sich manch Bürger nicht sicher sein konnte, ob sein Gegenüber auch noch am frühen Morgen oder am folgenden Tage das selbe Geschlecht hätte, wie just zu diesem Zeitpunkt. Es waren die Alchimisten, die vier Tränke entdeckt hatten, mit denen es möglich ist, sein Geschlecht zu verändern.
Der Trenter Bote seinerseits richtete eine Anzeigenrubrik ein und schaffte es erneut, als sich die Welt einmal mehr im Stillstand befand, zuflucht für die Bürger zu bieten und ihnen die Möglichkeit der Kommunikation zurückzugeben. Mit den heiß geliebten in diesem Monat eigens erschaffenen handtüchern zu wedeln konnte dort allerdings nicht gewährt werden.
Kaum das die Tore sich wieder öffneten und die Welt einmal mehr notdürftig verankert worden war, konnten, wie zum Zeichen sich noch warm anzuziehen und die Flamme der hoffnung für diese Welt nicht verlöschen zu lassen, Röcke aus Schaffell und Kerzen nebst haltern hergestellt werden.Mai

 

Juni: Ein Fremder aus Noröm kommt nach Simkea
Welch eine Sensation. Aus der alten Heimat, dem fernen Noröm schaffte es ein Entdecker mit dem Namen Vincente de Damian sich bis nach Trent durchzuschlagen. Zunächst skeptisch beäugt, schaffte er es binnen kürzester Zeit die simkeanische Bevölkerung zu der Hilfe bei einem ungeheuerlichen Vorhaben zu motivieren. Eine Expedition in bisher unerforschte Lande sollte neue Gebiete für die Bewohner eröffnen. Noch viele Wochen sollten ins Land gehen, ehe er sich zu derselben aufmachen konnte.
Zunächst einmal jedoch vergrößerte sich der Dämmerwald, was die Bienen zum Anlass nahmen, sich einen zweiten Bienenstock zuzulegen, während die Jagdtiere es als willkommene Chance ansahen, sich eine neue Eigenschaft zuzulegen, die Flucht. Manch einen Jäger hörte man in den ersten Tagen lauthals fluchend hinter der Beute hermarschierend, den Blick gen Boden gewandt auf der Suche nach Spuren. die neu im Dämmerwald gewachsenen Bäume sowie eine Stolperfalle genannt Wurzel, waren dabei wenig hilfreich, auch ein Naschen vom Honig sollte ab jetzt an den Kräften zehren.
Stolpern war ohnehin in diesem Monat sehr beliebt, tauchten doch zum ersten Mal Schlaglöcher in Trent auf. In diesen kann man zwar wunderbar vor den seit diesem Monat fliegenden Tomaten in Deckung gehen, nicht aber die ebenfalls seit diesem Monat erhältlichen Lotterielose finden, diese sind nur käuflich bei dem alten Walter am Markt zu erwerben. Fast schien es, als sei Almuth wenige begeistert von dieser Entwicklung gewesen, war sie doch kurzfristig nicht an ihrem angestammten Platz am Rathaus zu finden gewesen, schnell aber von einem Ratsmitglied aufgestöbert und überzeugt worden, wieder ihrer Tätigkeit nachzukommen.
Ebenfalls wenig Begeisterung löste die Ankündigung bei den Sammlern aus, für die Apfel und Blaubeerernte würde fortan ein Weidenkorb benötigt, Panik eher die Tatsache, dass die Tiere Simkeas sich zu einer Radikaldiät entschlossen hatten und die Fleischmengen sich drastisch reduzierten.
Mit ungetrübter Begeisterung hingegen wurde die allererste Strandparty in diesem Monat gefeiert, bei der auch eifrig nach den neu entdeckten Schwämmen getaucht und so manch ein Sommercocktail und Met auf den bevorstehenden Sommer getrunken wurde.
Was so manch einen auch erfreute war die Tatsache, dass sich das Geschrei, was teilweise zuvor vom Friedhof erklang auf Null reduzierte – der Tod nimmt halt auch die Sprache – seit diesem Monat auch in Simkea.Juni

 

Juli: Simkea in der Anderswelt
Für zumindest einige Simkeaner gab es in diesem Monat wohl nur ein Thema: Wird der Hüter der Tore und Oberste der Regierung es schaffen, uns alle heil und unbeschadet durch das Tor in die Anderswelt zu führen? Und wenn ja, was werden wir dann sein? Werden wir versuchen uns Andersweltutensilien zu vertickern? Aus Andersweltdingen versuchen Werkzeuge herzustellen?  Auf all diese Fragen fanden die Betroffenen Antworten und auch fanden sie sicher ihren Weg hin und zurück, wobei sie etwas mit sich zogen, was sich heimlich in ihre Taschen geschmuggelt hatte. Seit diesem Monat bevölkerten kleine mechanische Modrone das Land uns eilen schnarrend, fiepend oder quietschend hinter den von ihnen erwählten Begleitern her.
Wie sehr auch immer dieser Dimensionswechsel die Beziehungen einiger Simkeaner untereinander beeinfluss haben mag, das Leben in Simkea wurde abwechslungsreicher und gesünder, zumindest, was die Ernährung betraf, da nicht nur die schmackhaften Brötchen, Kartoffelsuppe und Stockfisch ihren Einzug hielten, sondern man sich auch an einem Nahrungsmittel überdrüssig essen konnte, und nicht mehr wie zuvor, sich wochenlang nur von Brot oder Fischsteak ernähren konnte. Um all die neuen und vielseitigen Lebensmittel transportieren zu können ohne alles im Rucksack verstauen zu müssen wie bisher, würde ein Brotkorb erfunden.
Dem Eichhörnchen, das in diesem Monat in den Dämmerwald zog, war dies letztlich jedoch genauso egal, wie die Tatsache, dass nun jeder Bürger Viehzüchter werden konnte, oder sich bei entsprechender Anzahl von Perlen aus diesen eine Kette fertigen lassen konnte.
Relativ egal war den alteingesessenen Bürgern wohl der Umstand, dass Neubürger nach Durchschreiten des Portals seit diesem Monat erst langsam die Steine der Charakterentwicklung und der Talente bekommen und nicht mehr wie zuvor alle zur gleichen Zeit, waren sie doch zu beschäftigt all ihre Briefe beziehungsweise tauben wieder zu finden, die seit diesem Monat sich fein säuberlich aufteilen und die Taubenschläge Privat und Städtisch anfliegen.
Manch ein Bürger schnappte auch deutlich nach Luft, als e feststellen musste, dass Segnung offensichtlich einen Tribut für die Erweckung einzubehalten beschlossen hatte – Teile der Erfahrung bleiben seit diesem Monat nach dem Tod auf dem Friedhof zurück.Juli

 

August: Die Wüste lebt
Lang hatte es gedauert, bis endlich die Karawane des Vincente de Damian ausgerüstet war und der Entdecker eines Nachts, denn seit diesem Monat veränderte sich der Lauf der Welt ein wenig und es wurde nicht nur deutlich Tag, sondern auch Nacht, still und heimlich aufbrach. Zunächst wurde entsetzt vermutet, er sei in der Zeitspalte, die sich in diesem Monat völlig unerwartet einmal durch das Land gezogen hatte und die meisten Bürger nach ihrer durch das mutige Eingreifen des Obersten der Regierung und Hüters der Tore MasterX relativ schnellen Versiegelung in Verwirrung und Desorientierung zurückgelassen hatte, verschwunden, doch es zeigte sich dass er es nicht hatte erwarten können und kaum, dass der letzte Strohhut auf den Kamelen festgezurrt war, losmarschiert war. Seine Rückkehr wurde mit fast schon euphorisch gefeiert, berichtete er doch davon, etwas zuvor nie Gesehenes entdeckt zu haben. Die Euphorie legte sich allerdings bei einigen Bürgern nach den ersten Sonnenstichen, Sonnenbränden und Frostbeulen recht schnell, das Stöbern in Vincente de Damians Tagebuch kann vor dem Betreten der Wüste nur von nutzen sein, auch der von den Alchimisten in diesem Monat entwickelte Sonnenbalsam auf der Grundlage des ebenfalls neu entdeckten Hanföls, kann nur zum Vorteil gereichen, auch wenn das Tagebuch keine Warnung vor dem sich, kaum dass sich die Wüste mit Leben füllte aufgetauchten windigen Kamelhändler Hadjin enthält. Doch die von Vincente de Damian entdeckte Wüstenregion ist halt mitnichten ein großer Sandkasten.
Der Strand hingegen ist da eher einem Sandkasten vergleichbar und so feierte man dort in diesem Monat die ersten von Bürgern ausgerichteten Strandparties, bis spät in der Nacht das Feuer in seinem hellen Schein einzig den nächtlichen Strand erhellte, mit den wundervollsten Sandburgen, Muschelbikinis und Baströckchen und heimlichem Mitternächtlichen Nacktbadens, für das unbeschadete An- und Ausziehen der Kleidung kann man sich seit diesem Monat in eine Umkleidekabine zurückziehen.
Eine zunächst durchaus gut gemeinte Geburtstagsüberraschung ließ den Dämmerwald niederbrennen, wie gut, dass die in diesem Monat neu in das Land gekommenen Adler, Reiher, Kojote und Spatzen beziehungsweise die neuen Pflanzen Löwenzahn, Mohn, Kakteen und Farne sich nicht ausgerechnet in diesem Teil des Landes niedergelassen hatten, wäre ihr Leben hier doch von recht kurzer Dauer gewesen. Die Eule schien dies geahnt zu haben und verschob ihren Einzug in den Wald, bis dieser ein wenig nachgewachsen war und der Brandgeruch sich verzogen hatte.
Ob die Splitter, die sich beim Laufen ohne Schuhwerk in diesem Monat zum ersten Mal seit unendlichen Zeiten wieder schmerzhaft in den Füssen finden ließen, von diesem Brand herrühren mag allerdings zu bezweifeln sein.
Für die Redakteure des Trenter Boten hingegen bestimmte nur eine Neuigkeit, außer der schmunzelnd zur Kenntnis genommenen neu gewonnenen Fähigkeit Jaschas sich gegen Versuche, seine Einnahmen an sich zu bringen, tatkräftig zur Wehr setzen zu können, den Monat, die Einführung des Dunkelbohnentranks.August

 

September: Der Eigenheimbau hat begonnen
Nachdem die Tore Simkeas auch in diesem Monat wieder eine kleine Weile fest verschlossen wurden zur Sicherheit der Bevölkerung, auf dass sie nicht vom Rande der bekannten, leider in eine deutliche Schieflage geratenen Welt rutsche, während der ehrenwerte Oberste der Regierung und Hüter der Tore MasterX diese an einem neuen Platz fest verankerte, hatten die Bürger allen Grund zum Jubeln, als sie in das Land zurück kehrten, fiel doch in diesem Monat der Startschuss zum fleißigen Eigenheimbau. Damit die Rohstoffbeschaffung für die selben nicht zu einem Kampf bis aufs Blut wurde, wurden weitere Schilfbüschel um die Sumpfinsel platziert, sowie eilends ein weiteres Lehmvorkommen im Wald gesucht und gefunden.
Zwischenzeitlich wurden all die vielen Schlaglöcher der Stadt ebenso beseitigt, wie die Wurzelstolperfalle im Wald, wobei auf die Schlaglöcher nicht allzu lang verzichtet werden musste, auf die, einem zerstörerischen Windhauch, der für Minuten in diesem Monat durch das Land zog, anheim gefallenen Gegenstände allerdings schon, genau wie auf die bunten in der Marktgasse baumelnden Schildchen, die viele handgeschriebene Aushänge ersetzt hatten.
Darüber verklag fast die Freude über die wieder hergestellte Sicht darauf, wer sich am brennenden Feuer bedient hat, vielleicht aber auch waren die meisten Bürger viel zu sehr damit beschäftig, die neu entdeckte Herstellung von Gussformen, Bett- und Schreibzeug zu erproben.September

 

Oktober: Es darf gegruselt werden
Es war auch in diesem Land nicht zu verhehlen, das der Monat der All Hallows Night auch bekannt als Halloween eingeläutet ward. Auf dem Markt verkaufte die alte Halloweenhexe Kürbisse, in die man lustige oder auch schaurige Gesichter schnitzen konnte, durch die Strassen zogen freche kleine Geister, die ab und an ein schauriges Geheul von sich gaben und kichernd die Bewohner beim Spukeierlauf beobachteten.
Bevor das Gruseln auch in der Wüste weitergehen konnte, wurde Vincente de Damian eine Sperrklausel auferlegt, die besagt, nur Bürger mit schon mindestens einer Acht- baren Erfahrung den Zutritt zu gewähren.
Viele zog es in diesem Monat allerdings ohnehin nicht dorthin, was weniger an dem schicken neuen Erscheinungsbild des simkeanischen Tores oder des Boten lag, sondern viel mehr an der Möglichkeit das kuschelige Eigenheim weiter auszubauen und zu vergrößern.oktober

 

November: Eine Krankheitswelle zieht durch das Land
Wurde zunächst noch geunkt, der eine oder andere auf dem Markt niese, da er sich zu eifrig in der neu entdeckten Kunst des Steinstaubs Herstellens geübt hatte, so wurde schnell klar, dass dem nicht so war, auch der Filz, der herstellbar wurde löste ebenso wenig das Kribbeln in der Nase aus, wie die zum Ende des Monats in Hinblick auf das bevorstehende Fest aufgestellte Tanne, unter der Klara die Weihnachtselfe Adventskalender verkaufte, sondern eine Krankheitswelle zog durch das Land, wie es zuvor noch keine gegeben hatte. Sogar von Ansteckungsgefahr war die Rede und manch einer verzichtete tunlichst darauf, seine Kleidung zu wechseln, auch wenn diese fortan keinen Schaden mehr dabei nahm. Eiligst wurde eine schnell wachsendere Kartoffelsorte in Umlauf gebracht, um dem steigenden Bedarf an Alkohol, der Grundlage des Muttertrunks, nachzukommen.
Sehr zum Leid der Züchter fielen auch die Hoftiere der Krankheitswelle zum Opfer und so mussten alle weiteren Zuchtversuche bis auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt werden, die Tiere wurden notgeschlachtet und die Ställe in Brand gesetzt.
Weniger brennend heiß als wundervoll wärmend und umschmeichelnd hingegen ist der Schein der Flügel Elyseas, mit dem sie ihre Mitmenschen seit diesem Monat zu bedenken vermag, doch auch ein starker Windstoß kann von ihnen ausgehen.
Eher golden hingegen der Schimmer der Federn, mit denen die Redakteure und Redakteurinnen des Trenter Boten, die von der ersten Stunde an dabei waren, bedacht wurden.November

 

Dezember: Ein Jahr geht vorüber
Zum Ende des Jahres hin überschlugen sich noch einmal die Ereignisse. Nach einem riesigen Geburtstagstisch, der eigens für das Wiegenfest des Obersten der Regierung und Hüters der Tore MasterX heimlich auf dem Markt platziert wurde, zog eine Weltenwanderin nach Trent und baute vor dem Rathaus einen Stand mit allerlei fremd anmutenden, teilweise besser nicht nach der Herkunft zu überlegender Gegenstände auf, mit denen sich die Simkeanische Bevölkerung mittels Eintausch seltsam geformter Ursteine seither schmücken kann.
Weniger schmuck hingegen war der Anblick eines zu dick geratenen Weihnachtswichtels, der sich im Schornstein der Taverne festgesteckt hatte und immer wieder unter Mühen herausgezogen wurde, da er nicht müde wurde, immer wieder zu versuchen, ob er  endlich hindurchpassen könnte. Weihnachtsgeschenke gab es glücklicherweise dennoch, vom Weihnachtsmann mit allerlei Nascherei gefüllt.
Weihnachtmänner und auch Weihnachtsfrauen waren in diesem Monat ohnehin viele unterwegs, hatten sich doch etliche Bewohner in weihnachtliche Kleidung gezwängt.
Die eigentlichen Geschenke in Form neuer Inseln, die nur mittels Booten, die an der neu entstandenen Werft herzustellen, oder auch unfreiwillig über eine Zirkusattraktion zu erreichen sind, sowie einen Tempel für die innere Einkehr und Meditation, wurden nach dem Feste im Umland entdeckt.
Ehe sich die Bewohner versahen, ging so mit lautem Getöse auch dieses Jahr zu Ende und ein Neues ward eingeläutet.Dezember

This entry was posted on Montag, Januar 4th, 2010 at 09:59 and is filed under Geschichten, Gedichte und Musikalisches. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

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