7
Sep

Der Koch und Bäcker

   Posted by: Lady Sharina   in Berufs - Bilder

Geneigte Leser,

diese Woche werdet Ihr an dieser Stelle natürlich auch wieder etwas über einen ausgewählten Beruf unserer Welt erfahren, wenn auch ein wenig anders. Dieses Mal beschäftigen wir uns nämlich genau genommen mit zwei Berufen, wenngleich diese oft in einem Atemzug genannt werden: Der Koch und der Bäcker. Ohne diese würde wohl kaum eine Gesellschaft funktionieren, und unsere schon gar nicht. Denkt man nur an all die Leckereien, die es täglich auf dem Markt zu erstehen gibt, gewinnt man einen ungefähren Eindruck davon, was die Nahrunsmittelhersteller Simkeas Tag für Tag leisten.
Beleuchten wir dies doch etwas genauer.
Meine Nachforschungen begannen dieses Mal auf dem Markt, wo ich an einer Marktbude ein Brötchen erstand, noch ganz warm und frisch aus dem Ofen. Mit diesem bewaffnet setzte ich meinen Weg dann aber doch an die altbekannte Stelle fort: Unsere geheiligten Hallen des Wissens. Ich schlich mich durch die dämmrigen Gänge, das Brötchen gut versteckt und zog das Buch der Berufe aus seinem Regal. Sollten sich in diesem in den nächsten Tagen Krümel finden, so bitte ich, dies zu entschuldigen.
Aber zum Buch, natürlich gab es hier wieder allerhand zu erfahren. Drei Möglichkeiten stehen dem ambitionierten Koch oder auch Bäcker zur Verfügung, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen: Der Backofen, eine Feuerstelle oder auch der große Eisentopf, der sich bei unserem allseits geschätzten Blueface am Lagerhaus finden lässt. So vielfältig die Herstellungsorte sind, so erscheinen sie doch geradezu mickrig im Vergleich zu all den leckeren Speisen, die sich an diesen braten, backen, rösten, dämpfen, kochen oder sonst irgendwie zubereiten lassen.
Diesen Teil der Nachforschungen verlegte ich jedoch ebenfalls auf den Markt, schließlich gibt es nichts besseres als Informationen aus erster Hand… oder auch erstem Mund, in diesem Falle.
Ich wischte die letzten Brötchenkrümel von meiner Tunika und versorgte mich, am Markt angekommen, erst einmal mit einem saftigen Steak und einer dicken Scheibe Brot, garniert mit einem leckeren Spiegelei.
Nachem ich mich von der ersten gefräßigen Trägheit erholt hatte setzte ich mich an die Feuerstelle um dort den nächsten anzusprechen, der dort kochen würde.

Es dauerte auch nicht lang, als sich billa der Feuerstelle näherte, eindeutig als Köchin gekennzeichnet mit einer großen Pfanne in der Hand. Ich winkte sie herbei und sie folgte meiner Einladung.
„billa, Ihr seid doch bestimmt Köchin.“ Schnell verspeiste ich noch die letzte Ecke meines köstlichen Steaks. „Verzeiht, ich… ähm… ich hab schon ein wenig mit den Nachforschungen angefangen. Ist es nicht ungeheuer erdrückend, wie viele Möglichkeiten sich einem als Nahrungsproduzent bieten?“ Oder als Nahrungsvertilger, wie ich in Gedanken hinzufügte, als ich meinen Bauch massierte.
Grinsend nickte sie. „Oh ja. Angefangen habe ich damals mit dem Braten selbst geangelter Fische, und dann habe ich Brot gebacken. Mehr war nicht möglich, dagegen ist die jetzige Vielfalt eine große Herausforderung!“
Ich unterdrückte ein Aufstoßen und winkte einem Händler zu, der mir nach kurzen Verhandlungen ein Fischsteak überreichte.
„Fisch…“, nuschelte ich zwischen den ersten Bissen, „…und Brot also. Stellt Ihr inzwischen auch mehr her oder seid Ihr bei dieser bewährten Kombination geblieben?“
So ganz wohl schien ihr bei meinen Essgewohnheiten offenbar nicht, trotzdem folgte die Antwort auf dem Fuße. „Nein, ich nutzte die Möglichkeiten aus und brate nun auch Steaks, Schnitzel, Fisch am Stock, Spiegeleier, Tintenfischringe und ab und an auch sehr gerne Brathähnchen. Auch macht das Backen der Brote und Brötchen großen Spaß, sie duften einfach so herrlich!“
Ich schwelgte kurz in Gedanken an meinen vorherigen Snack und pickte ein paar letzte Krümel auf, die sich zu dem letzten Bissen des soeben gekauften Fischsteaks gesellten.
„Oh ja, die Brötchen sind fantastisch. Und überhaupt, die ganze Nahrung… Das ist ja schon eine ganze Menge, in der Tat. Wie steht es mit Suppen? Habt Ihr die auch schon ausprobiert?“
Wieder nickte sie eifrig. „Ja, Fischsuppe von den Resten beim Fisch zerlegen und neuerdings auch Hühnerfußsuppe und Kartoffelsuppe.“
Ich fügte meiner gedanklichen Liste noch diese drei neuen Punkte hinzu und wandte mich der nächsten Frage zu. „Eine ellenlange Liste an Nahrung… Dann sind die körperlichen Eigenschaften, die man als Koch mitbringen sollte, wohl auch nicht ganz ohne, oder?“ Und auch als Esser, dachte ich mit einem Blick an mir herunter.
„Man braucht schon eine gewisse Fingerfertigkeit um sich nicht zu verletzen, wenn man Fische oder Brathähnchen schneidet. Zudem ein gewisses Gefühl dafür, welche Zutaten zueinander passen und welche nicht. Aber mit ein wenig gesundem Menschenverstand lässt sich das meiste ohnehin erahnen.“
Ich fing mir einen leicht irritierten Blick ein, als ich aus meinem Rucksack ein Schnitzelbrot kramte. Kauend brachte ich hervor: „Ihr benötigt ja auch jede Menge Rohstoffe bei Eurer Arbeit – sind diese schwer zu bekommen?“ Ich kann Euch kaum beschreiben, wie unvergleichlich lecker die Panade schmeckte.
„Nun ja…“, setzte billa an, „Tintenfische sind rar und neuerdings wird es schwieriger, das Getreide zu bekommen, das ein Bäcker zu Mehl verarbeitet, um Brötchen und Brot zu backen.“
Alamiert blickte ich auf. „Aber Fische und Tiere gibt es ausreichend?“
Beruhigend nickte billa mir zu. „Ja, dort konnte ich noch keinen Mangel feststellen.“
Ich tauschte den letzten Rest Schnitzel gegen einen Fisch am Stock, spülte kurz mit einem Schluck Wasser nach und fuhr fort. „Wunderbar… Sagt, die Werkzeuge – sind sie sehr aufwändig? Vielfältig? Oder hält es sich in Grenzen?“
„Das hält sich durchaus in Grenzen. Ein Messer zum Schneiden des Fisches, eine Eisenpfanne zum Braten und eine Schere, um Brathähnchen zu schneiden“
Ich schluckte schwer und richtete mich etwas auf, zugegebenermaßen etwas schwerfällig. „In der Tat – da gibt es teurere Berufe. Eine letzte Frage – würdet Ihr das Handwerk des Kochs oder Bäckers auch für Neulinge empfehlen?“
Sie dachte kurz nach, ehe sie antwortete. „Ja, durchaus. Am Anfang sind die Fehlversuche noch da, aber das hat man in jedem Bereich. Aber da ein Koch nicht so viel Werkzeug braucht, eignet sich dieser Beruf durchaus auch für Anfänger.“
Mit einem letzten, tiefen Seufzer erhob ich mich. „Ich danke Euch vielmals für Eure Auskünfte, billa.“
„Gerne, Liala.“
Wir verabschiedeten uns freundlich und so setzte jeder seinen Weg fort.

Tja werte Leser, was soll ich dazu noch sagen? Ich sitze in der Redaktion, auf meinem Schreibtisch türmen sich drei Suppenschalen und ein paar letzte Hähnchenknochen. Ich kann Euch kaum beschreiben, welche mystischen, aber zweifellos irgendwie chemischen Prozesse gerade in meinem Inneren ablaufen, aber das würde den Rahmen auch sprengen – wörtlich.
Soviel sei gesagt: der Beruf des Kochs, oder auch Bäckers, ist außerordentlich vielseitig und interessant, die Waren begehrt und gut verkäuflich. Auch, wenn nicht gerade eine wildgewordene Redakteurin des Trenter Boten Recherche betreibt.
Ob Ihr Euch nun ganz dem Kochen widmen wollt oder Euch dies als Freizeitbeschäftigung erhalten wollt, langweilig wird Euch dabei sicher nicht.
Ich wünsche Euch eine angenehme Woche und stets einen Magenbitter zur Hand,
Eure Liala

This entry was posted on Montag, September 7th, 2009 at 09:59 and is filed under Berufs - Bilder. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.

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