20
Jul

Der Fischer

   Posted by: Lady Sharina   in Berufs - Bilder

Geneigte Leser,

in der heutigen Ausgabe möchte ich Euch einen Beruf vorstellen, der sich hauptsächlich außerhalb Trents abspielt, um genau zu sein den des Fischers.
Wie gewöhnlich begann ich meine Recherchen in den Hallen des Wissens, wo mich dieses Mal eine sehr reichhaltige Sammlung an Informationen erwartete.
Die Aufgabe des Fischers besteht natürlich darin, verschiedenste Arten von Meeresbewohnern an die Oberfläche zu befördern. Dazu kann er unterschiedliche Werkzeuge nutzen, und auch im Bezug auf den Ort ist er nicht gebunden – in Trents Umland gibt es mehr als nur einen Fischgrund.
Natürlich enthielt das Buch der Berufe noch sehr viel mehr zu diesem Thema – Interessierten sei ein Besuch angeraten – doch ich beschloss, mir die übrigen Informationen von Ausübern dieses Handwerks zu besorgen.

So lenkte ich meine Schritte wieder einmal zum Marktplatz, dem Anlaufpunkt schlechthin für jeden hart arbeitenden Bürger Trents.
Ein wenig musste ich schon suchen, aber schließlich wurde ich auf Sindy aufmerksam, welche gerade mit ein paar Fischen herumhantierte.
Sogleich trat ich an sie heran und fragte, ob sie ein wenig Zeit für mich hätte. Als sie bejahte, ließen wir uns auf ein paar ausrangierten Kisten nieder.
Ich zückte meinen Notizblock.
„Nun denn, werte Sindy, warum habt Ihr Euch entschlossen, Fischerin zu werden?“
„Ich bin Fischerin geworden, weil ich mal etwas Neues ausprobieren wollte.“ erwiderte sie. „Außerdem wollte ich nicht mehr so abhängig von den sehr schwankenden Marktpreisen sein.“
Ich nickte. „Ja, das ist sicher eine nicht unerhebliche Betrachtung. Was empfindet Ihr denn am reizvollsten an diesem Beruf?“
„Es ist sehr reizvoll, neben den Fischen auch andere Dinge zu angeln. Das können, je nach Werkzeug, alte Schuhe, Austern, Tintenfische und ab und an sogar Krebse sein.“ Sie lächelte leicht. „Allein diese Dinge bringen einen netten Nebenverdienst… da Angeln ja nicht mein Haubtberufist, mit dem ich Geld verdiene.“
Ich notierte ein paar Zeilen. „Würdet Ihr sagen, dass die Fischerei aufwendig ist?“
Sindy schüttelte den Kopf. „Nein, Fischerei ist eigentlich ganz leicht, selbst wenn man ohne jegliche Vorkenntnisse damit beginnt. Am Anfang benötigt man lediglich ein paar Würmer und eine Angel, später kann man sich auch an Netz und Reuse versuchen.“
„In den Hallen des Wissens habe ich gelesen, dass der Ausübungsort für die Fischerei variabel ist – an welchen Orten im Trenter Umland ist denn Fischbestand zu finden?“
„Fische gibt es zum einen am Strand, zum anderen im Gebirgsbach, wenngleich sie dort eher mickrig zu geraten scheinen, oder auf dem Meer.“
„Eine letzte Frage – Würdet Ihr die Fischerei als separates Betätigungsfeld empfehlen oder sollte man noch etwas anderes nebenher ausüben?“
„Als separates Beschäftigungsfeld eher weniger. Man Kann die Fische zwar verkaufen, aber es ist viel schöner, sich seine Fischsteaks selbst zu braten. Da weiß man wenigstens, was man hat und kennt die Inhaltsstoffe.“
Ich erhob mich und knickste. „Danke vielmals für Eure Zeit.“
Mit einem Nicken verabschiedeten wir uns.

Kurz darauf traf ich auch Flachzange, der sich ebenfalls schon einen Namen als Fischer gemacht hat. Natürlich nahm ich ihn direkt beiseite, um ihm einige Fragen zu stellen.
„Sagt, welche körperlichen Voraussetzungen benötigt man für die Fischerei?“
„Der Berufsstand der Fischer verlangt vor allem einen austrainierten, gestählten Körper. Aber auch die Geschicklichkeit ist hier durchaus gefragt, um die Meeresbewohner sicher an Bord zu bringen. Auch an Intuition sollte es einem erfolgreichen Fischer nicht fehlen.“
Ich blickte von meinen Notizen auf. „Würdet Ihr dieses Handwerk denn auch Anfängern empfehlen?“
„Die Fischerei war vor langen Zeiten sicher ein sehr einfacher, aber ertragreicher Beruf.“, seufzte er. „Durch die Überfischung unserer Meere und Seen ist es sicher wesentlich schwerer geworden, für sein eigenes und der anderen Wohl zu sorgen. Aber mit dem nötigen Fleiss und vor allem Geduld ist es bestimmt noch immer eine Möglichkeit, dass auch neue Bürger ihr Auskommen damit finden.“
„Ist die Fischerei denn gefährlich? So ganz alleine mit einem Boot auf weiter See…?“ Fragend blickte ich ihn an.
„Wie in jedem Beruf wächst man mit seinen Aufgaben und der Erfahrung. Natürlich kann ich mich an meine Anfangszeit erinnern, in der die Zeit auf hoher See durch Sturm und Wetter immer ein Abenteuer darstellte. Vielmehr muss man aber da weit draußen seinen inneren Frieden finden und mit der Einsamkeit des Meeres zurecht kommen.“
„Also kein Beruf für Bürger, die die Gesellschaft anderer brauchen, um sich heimisch zu fühlen?“
„Oh, wahrlich nicht. Alte Seemannsweisheiten erzählen, dass so mancher Fischer von seiner Fahrt nie wieder zurückgekehrt ist. Hier sollte man sich vorher sicher sein, dass man verlässliche Brieftauben mit einem perfekten Orientierungssinn hat. Ansonsten kann die Zeit auf hoher See recht einsam sein.“
Auch bei ihm bedankte ich mich und begab mich in die Redaktion, um alles zusammenzutragen.

Auch die Fischerei mag eine echte Alternative für all jene sein, denen der Alltagstrott innerhalb der Trenter Mauern auf Dauer nicht ausreicht.
Riskiert es doch einmal – wagt Euch aufs Meer und schaut, was es dort alles für Euch zu entdecken gibt.

In diesem Sinne eine schöne Woche,
Eure Liala

This entry was posted on Montag, Juli 20th, 2009 at 09:59 and is filed under Berufs - Bilder. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.

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