Neulich lief mir am Markt ein Mann mit  schwarzen Gesicht über den Weg. Der berühmt-berüchtigte Walther Von Farnheym. Wenns knallt, wenn Rauchwolken über Trent stehen, wenn Funken fliegen, Walther ist in der Nähe! Ich dachte mir, ihn zu befragen wäre sicher interessant.

So fand Walther dann auch schnell eine Taube mit meinen Fragen vor. Hier nun die Antworten.

Lady Sharina: „Hallo Walther, die erste Frage ist natürlich die, wie du in unser schönes Land gekommen bist. Erzähl mal.“

Walther Von Farnheym: „Es war klar, dass es auf Dauer nicht klug sein konnte,  Noröms Schicksal von einem Artefakt abhängig zu machen. So haben wir ein Portal vorbereitet, daß unser ganzes Städtchen evakuieren sollte. Es war dem der Hauptstadt entfernt ähnlich, doch wir waren Seher und Heiler, in der Manipulation von Zeit und Raum nur theoretisch bewandert. Es ist mir komplett unbekannt, wo es die vielen hin verschlagen hat oder ob sie überhaupt noch existieren. Wir haben beim Portalbau angenommen, es ginge dabei darum eine Brücke zwischen Welten zu schaffen, doch wir haben nicht einmal Grundlegendes begriffen, denn es ging eigentlich um Seelenwanderung. Ich hatte Glück und fand mich hier auf Simkea wieder, als Einziger…“

Lady Sharina: „Wie war deine erste Zeit hier? Haben dir andere geholfen?“

Walther Von Farnheym: „Zuerst war ich entsetzt. Denn trotz vorhandener Erinnerung war ich nicht mal in der Lage, die kleinen Schrammen zu behandeln, die ich mir am Portalausgang zugezogen hatte.  Immerhin der Schmerz, den sie mir bereiteten, sagte mir, dass ich nicht tot war. Aber auch der Kampf mit Gevatter Tod und seinem besten Freund, der Dummheit, war auch nicht vorbei. Und ja, geholfen haben mir eine Menge Leute, das tun sie auch heute noch (jetzt aber auf Gegenseitigkeit, so hoffe ich), jedoch erst später, denn zu diesem Zeitpunkt habe ich mich mit Kommunikation noch komplett zurückgehalten, ich wollte mir die einfachsten Fragen selbst beantworten… “

Lady Sharina: „Was hast du zuerst gemacht?“

Walther Von Farnheym: „Der Dummheit den Kampf angesagt. Ich begab mich ins Rathaus und vertiefte mich in die mehr oder weniger alten Schriften der Bibliothek um zu sehen, was den Bewohnern hier über ihre Welt bekannt ist und ob es auf diese Weise möglich ist, auch weniger Bekanntes zu ergründen. Dem war so, auch wenn es viel mit einer inneren Stimme zu tun hatte, die ständig von einer Metaebene echote, die sich Wiki nennt. Ich las, ohne lesen zu können; es war wohl ein Widerhall meiner alten Fähigkeiten. Das so gewonnene Verständnis zeigte mir, dass ich diese Fähigkeiten zu einem Teil zurückgewinnen kann, daß es aber ein langer Weg werden dürfte… In einem anderen Universum fragte ein Geomantielehrling seinen Meister, wie er denn einen Berg erschaffen könne. Der antwortete ihm, er möge eine Schaufel nehmen und damit beginnen Erde aufzuhäufen. In diesem Sinne kaufte ich mir einen Weidekorb, ein Messer und begann damit herumzuziehen, um Simkeas Landstriche kennezulernen und… Äpfel zu sammeln, denn so wie ich mir das vorstellte, hätte ich sonst auf dem Weg auch verhungern können.“

Lady Sharina: „Wie bist du auf  die Alchemie gekommen?“

Walther Von Farnheym: „In Simkea ist die Magie eine sehr stoffliche, was meint, dass weniger die Steuerung der Energieströme im Vordergrund steht, sondern mehr die Rekombination von Materie, in der die Energie hauptsächlich indirekt wirkt. Es ist also möglich Flammen mittels Magie aus Holz zu erzeugen, aber es wird keinen Feurball geben, der aus reiner Willenskraft entsteht. Die Alchemie ist Ausdruck dieser Stofflichkeit. Ein Heiler, der die Alchemie nicht beherrscht, ist so gut wie nicht in der Lage, seine Arbeit zu machen, da viele seiner Hilfsmittel alchemistischer Natur sind. Ein Zauberer, der sie nicht beherrscht, wird im Grunde dauerhaft ohne astrale Kraft dastehen, da er seine Hauptenergiequelle nicht erschliessen kann. Die Alchemie ist also ein Teil meines oben beschriebenen Weges, wieder der zu werden, der ich auf Noröm war. Natürlich stellt sich die Frage, warum denn eigentlich?  Ganz einfach, Magie zu beherrschen, bedeutet hinter die Oberflächen zu sehen. Das war immer auch schon zuvor meine Triebfeder; Dinge zu wissen, die andere noch nicht einmal interessieren, aber manchmal sollten. Neugier eben. “

Lady Sharina: „Was machst du eigentlich sonst noch? Also außer die Küche versauen ^^.  Und das Labor zur Gefahrenzone zu machen?“

Walther Von Farnheym: „Hmm, ja manchmal macht auch Oberflächliches Spaß, so freue ich mich wie ein Kind, wenns knallt und raucht. Öh und sowieso, wenn man immer nur schlau und weise daherkommt, wird einem jedes bißchen dummes Zeug übel angerechnet, wie trostlos… Darum finde ich gelegentliche Rauchsäulen oder grüne Flämmchen herrlich. Gut, also das mit der Küche habe ich nur gemacht, weil ich mich da nicht drücken konnte; ich liebe gutes Essen, aber das lasse ich lieber meine Köchin machen, die kann das …“

Lady Sharina : „Zaubern lernst du gerade, das ist mir bekannt; was hast du noch für Talente?“

Walther Von Farnheym: „Kommt gleich auch noch, aber hier noch kurz: Bekannt ist es den wenigsten, aber die, die es wissen muss, sieht in mir auch einen brauchbaren Kakaolieferanten. Ich habe also das Äpfelsammeln ein wenig perfektioniert. Ein Heiler ohne Schwefel ist zur Untätigkeit verdammt und ein Alchemist ohne Flaschen ist arbeitslos. Ich behersche also auch das Komprimieren von Sand- und Salzdünen in meinem Rucksack, was meine Glaskünstlerin und mein Flaschenregal freut.“

Lady Sharina: „Lange Zeit hat man ja nichts mehr von dir gehört und ich hatte schon befürchtet im Boten einen Nachruf schreiben zu müssen. Bis ich dich kurz getroffen hatte und du meintes,t du verlässt uns nicht. Was ich im Boten dann auch verkündete. Seit einiger Zeit bist du ja nun wieder oft da. Ich hoffe das bleibt so?“

Walther Von Farnheym: “ Wie vorher erwähnt,  hatte der Durchgang durch das Portal einige merkwürdige Effekte, ich sprach von einer inneren Stimme, einer Metaebene und solch wirrem Zeug. Diese innere Stimme fühlte sich von mir zu arg vereinnahmt. Sie scheint mächtiger zu sein als ich, denn es führte bei mir zu einer fast 2 jährigen Bewusstlosigkeit. Die Stimme hat sich beruhigt, als ob sie sich in einer anderen Welt befinden würde, in der die Dinge jetzt ruhiger laufen… Nun kann das natürlich sein, wir reden ja auch hier die ganze Zeit von weltenverbindenden Portalen. Ich habe vor zu bleiben, doch kann ich diese Interferenzen nicht voraussehen.“

Lady Sharina: „Was hast du für Pläne? Willst du Weiteres lernen? Und alle Gebiete kennst du sicher auch noch nicht, oder?“

Walther Von Farnheym: „Nun meinen Plan habe ich bereits und hoffentlich nicht zu extensiv beschrieben. Natürlich gibts da noch ein paar Ergänzungen. Zum einen ja, ich war noch nie auf Gargantua. Ansonsten kannte ich Simkea eigentlich ganz gut. Sicher, ich bin meist in der Stadt zu finden, aber auch einmal die Woche auf dem Acker. Ganz gerne treibe ich mich aber auch mal in der Wüste rum, denn die Malzbierlieferanten sehen ab und an in der Rohstofflieferung eine Voraussetzung für den Verkauf des süßen Gebräus. In der Schneise bin ich gerade so oft es geht, aber streng genommen nur am Steintisch. Im nahen Wald hole ich mir Material für meine Latschen und die Heiltränke. Die Eisinsel besuche ich, weil Schwefel auf dem Markt nicht zu haben ist, am liebsten mit der Zirkuskanone; die hat aber jemand verstellt, sie ist jetzt nicht mehr zuverlässig. Im Gebirge besuche ich ab und an den Rosenbusch, bei dem wir aber auch gerne einmal Schlange stehen.Das bringt mich zu einem Apell, ich meine in meinen alten Karten befand sich meiner Meinung nach ein zweiter Rosenbusch (nicht der im Stadtgarten). Diese Karten sind mir aber während meiner Abwesenheit verloren gegangen, sollte jemand wissen, wo der ist, möge er es mir mitteilen.Und ja was meine beruflichen Pläne betrifft, gibt es noch anzumerken, einer wie ich kann es sich nicht leisten, nicht schreiben zu können, das werde ich abstellen oder mache es nebenher bereits. Ein Aspekt der Magie Simkeas ist auch die Magie der Ringe, mit ihr werde ich mich später befassen. Ansonsten halte ich es für eine gute Idee, Rohstoffe selbst erzeugen zu können, auf jeden Fall werde ich den Köchen und den Schneidern niemals die Arbeit ausgehen lassen.“

Lady Sharina: „Eigentlich keine Frage ^^ – Ob du den Boten liest. brauch ich nicht fragen, das weiß ich.“

Walther Von Farnheym: “ Sicher, und ich hoffe jetzt einen kleinen Beitrag für den Boten geleistet zu haben.“

Lady Sharina: „Oh also Stoff für den Boten hast du ja schon reichlich geliefert. ;-). Wie ist es eigentlich zu dem Unfall mit der Gesichtsschwärze gekommen? Das muss ja vor der Zeit in Simkea gewesen sein?“

Walther Von Farnheym: „Nun die Wahrheit ist, ich sehe eigentlich nicht schwärzer aus als die anderen Alchimisten, sie schminken ihre persönlichen Labordesaster weg, oder heilen sie. Ich finde, das hat Symbolkraft, ich muß das nicht retouchieren und wenn irgendwann doch: ein paar Heiltränke würden reichen.“

Lady Sharina: „Nun das stimmt so nicht ganz. Mir ist sowas im Labor nie passiert.^^ . Was nicht heißt dass ich da keine Unfälle hab, beileibe die gibt es massig. Ich bedanke mich für die Zeit, die du dir für die Fragen genohmen hast! In der Zeit konntest du wenigstens nichts anstellen ^^.

(Lady Sharina)

 

This entry was posted on Dienstag, Juni 13th, 2017 at 09:40 and is filed under Bürger hautnah. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

Leave a reply

Name (*)
Mail (will not be published) (*)
URI
Comment