25
Mai

Tod verzweifelt gesucht

   Posted by: Lady Sharina   in Schlagzeilen

Geneigte Leser,

wie nun schon seit einigen Wochen machte ich mich auch in dieser auf, um jemanden für Euch zu befragen.
Nach reiflicher Überlegung kam ich zu dem Schluss, dass es nun an der Zeit sei, Euch einmal einen Bewohner, sofern dieses Wort zutrifft, vorzustellen, den die meisten nur von Weitem kennen und dessen Anwesenheit schon dem ein oder anderen das Blut in den Adern gefrieren ließ: Die Rede ist vom Tod.
Nicht mehr als ein Schatten, den man ab und an in unseren Landen trifft, und doch sehr präsent. Aber überdies noch, was wohl die wenigsten wissen dürften, bereichert Tod unsere Welt noch auf eine andere Weise: Er unterstützt die fleißigen Ratsmitglieder bei den schriftlich festgehaltenen Beschreibungen Simkeas. Von der kleinsten Blume bis zum größten Gebäude – schon bei vielen Texten hat Tod das ein oder andere Wort dank seiner immensen Erfahrung beisteuern können.
Grund genug, dachte ich mir, ihn einmal aufzusuchen. Doch schnell ergab sich ein Problem: wo sucht man den Tod?

Montag: Mein erster Gedanke galt zu Beginn der Woche galt Tod’s Steakhaus, immerhin führt er dort exklusiv seine Steaksauce mit der hochgeheimen Rezeptur… Die Sauce fand ich (und sie ist wirklich außergewöhnlich!), Tod oder einen Hinweis auf seinen Aufenthaltsort jedoch leider nicht.

Dienstag: Die Ereignisse des gestrigen Tages ließen mich natürlich nicht verzagen, vielmehr setzte ich meinen Weg am nächsten Tag fort zur Schmiede, vielleicht schärfte er dort ja gerade seine Sense. Aber auch hier: keine Spur von dem Mann (?) mit dem fleischlosen Grinsen, lediglichen einen leichten Schauder auf dem Rücken bekam ich.

Mittwoch: Ich muss gestehen, ein wenig ratlos war ich schon, doch nach kurzem Überlegen bot sich mir das Meer als weitere Möglichkeit, immerhin hatte der Gesuchte auch öfters Fisch im Angebot und irgendwo musste dieser ja herkommen.
Nach zahlreichen Runden auf dem Meer in einer winzigen Nussschale, zwei Unwettern und einer Möwenattacke musste ich jedoch einsehen, dass auch dieser Gang vergebens gewesen war.

Donnerstag: Ein neuer Tag, neues Glück, wieder am Ursprung. Tod’s Steakhaus… auch die mussten schließlich erst einmal in Form eines Rehs oder eines Wolfs erjagt werden. Mit neuem Mut und gepacktem Rucksack setzte ich meine Suche fort, einmal quer durchs Trenter Umland.

Freitag: Gefühlte 1000 Meilen später, übersäht mit Dornen und Gestrüpp, barfuß und in zerrissenen Klamotten erreichte ich Trent mit letzter Kraft – immer noch um keine einzige Antwort reicher. Wie in aller Welt findet man bloß den Tod?

Samstag: Die fiese Erkältung, die seit meinem netten Ausflug mein neuer Begleiter zu sein schien, brachte mich dem Tod auch nicht näher. Ich hatte jedoch ein neues Ziel im Auge, irgendwo meinte ich schon einmal gehört zu haben, der Gesuchte habe eine feste Bleibe in Trent. Ich nahm also all meinen Reportermut zusammen und begab mich ins Wohnviertel. Doch, wie hätte es anders sein können, das einzige, was ich fand, war ein ungutes Gefühl, ein sehr ungutes, welches mich bis zur jetzigen Stunde begleitet.
Seltsamerweise kann ich gar nicht so genau sagen, was zwischen all den Häusern geschehen ist, ob überhaupt irgendetwas, aber…

Sonntag: Ich war es leid. Noch nie war es passiert, dass ich die zu befragende Person am letzten Tag vor Erscheinen des Boten noch nicht aufgespürt hatte. Aber ein letzter Hoffnungsschimmer blieb mir noch… der Friedhof. Hatte ich Tod schon nicht finden können, so würde er doch sicherlich mich finden, wenn ich selbigen fände… Nun mag dies wie ein drastischer Plan klingen, doch ich war fest entschlossen, Euch, werte Leser, auch diese Woche wieder etwas Neues zu präsentieren.
Ich möchte vorerst nicht in Einzelheiten versinken, dazu kommen wir später noch, doch es soll Euch gesagt sein, dass ich schließlich auf dem einzigen mir halbwegs erträglichen Weg den schnellsten Weg zum Friedhof fand (und solltet Ihr von Reto irgendwelche Geschichten bezüglich des heutigen Abends hören, so seid gewiss, sie sind allesamt erfunden!).
Nun sitze ich also hier, auf dem Friedhof, um mich herum Grabesruhe, lediglich Segnung teilt diese seelenlose Leere mit mir. Ich habe schließlich doch noch den Tod gefunden, aber leider keinen, den ich interviewen könnte.

Werte Leserschaft, ich entschuldige mich vielmals, dass Ihr heute hier, an dieser Stelle, nicht das Gewohnte vorfindet. Seid versichert, nächste Woche bekommt Ihr Neuigkeiten über den Tod (und seine Steaksauce), noch gebe ich mich nicht geschlagen!

Liala

This entry was posted on Montag, Mai 25th, 2009 at 09:59 and is filed under Schlagzeilen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.

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