Bereits letzte Woche wurden die fleißigen Zeitungsleser über die erste Leuchtturmhochzeit informiert. Doch der Trenter Bote wäre nicht der Trenter Bote, würde er nicht genaustens rumschnüffeln und jede Information versuchen aufzutreiben, die man als gut informierter Bürger braucht.

Die Frage ist doch, wie es dazu kam, dass in Simkea, wo die Wesen schon geduldig warten, bis sie den neusten Tratsch weitersagen können, sowas wie eine Hochzeit verheimlicht werden konnte. Nicht mal enge Freunde wussten etwas davon, umso größer war die Überraschung und natürlich auch die Neugier. Die Antwort darauf ist eigentlich ziemlich einfach… Die Hochzeit war so spontan, dass nicht mal der Bräutigam davor davon wusste.

Um erstmal ausführlich über die Vermählung zu berichten, müssen wir wieder zurück an den Tag, als unser großer Leuchtturm eröffnet wurde. Während die Pferde sich oben ihren Platz hart erkämpfen mussten und sich immer mehr Simkeaner versammelten, um die Spiele auszuprobieren und Bautaler zu ergattern, tippte Maya auf manche Schulter und so versammelten sich ein überraschter Baldrin, eine sprachlose Fiona und ein kleines Kätzchen ganz oben im Turm am Fenster, mit wundervollem Blick auf das Meer und das Trenter Umland.
Das zu bewundern war aber in dem Moment nicht denkbar. Baldrin, der Maya schon davor neugierig gefolgt war, um zu sehen, was sie denn dort in der Ecke vorhatte, durfte immerhin als Erster beobachten, wie Maya, vor Aufregung unübersehbar zitternd, ein Herz der Zuneigung und danach die Eheringe auf den Boden legte. Kein Wunder, dass er große Augen bekam und einfach nur sprachlos war. Noch dazu hatten sie eigentlich beschlossen, frühestens im April über eine Hochzeit nachzudenken, die noch dazu ohne Hochzeitsringe, sondern mit den ebenfalls sehr schönen Platinringen stattfinden sollte.
Immer wieder kam jemand zufällig um die Ecke, um zu sehen, was es dort zu sehen gäbe, doch zuerst verstand niemand, was dort vor sich ging. Im Gegenteil, Fragen wie „Hä, wieso legt Ihr denn Eure Eheringe zu Boden?“, waren zu hören.

Wie es zu dieser spontanen Aktion kam? Schuld daran war wohl die alte Frau, die an diesem Tag scheinbar mit Lippenbalsam noch nicht genug Geschäft gemacht hatte. Als Baldrin Maya anflüsterte, ob sie mittags mit ihm zum Leuchtturm gehen wolle, was für Baldrin äußerst ungewöhnlich war – ist er doch eigentlich erst spät abends aktiv –  und Maya gerade am Ratsgebäude vorbeischlenderte, erblickte sie die schönen Hochzeitsringe und bekam so sehr Lust darauf, sie zu ergattern, als schon Engelchen und Teufelchen an ihren Schultern auftauchten… „NEIN, Maya, DAS kannst Du jetzt echt nicht bringen“, meinte das Engelchen. Der Teufel dagegen sah die schönen Dinge, die sie sonst wirklich nie mehr hätte bekommen  können: „Es ist perfekt, der romantische Leuchtturm, die Situation, zwei nette Trauzeugen gleich nebenan, die ich nicht mal groß einweihen muss, eine riesige Überraschung… er wird schon nicht NEIN sagen“.

Glücklicherweise konnte Maya weder dem kleinen, noch dem etwas größeren Teufelchen widerstehen, weshalb die beiden nun unser erstes Leuchtturmpärchen sind und bleiben.

(Katze)