Letzte Woche schon erfreute uns Roy mit der ersten Hälfte seines zweiten Füsükunterrichts. Dass er wissen muss, woher Kinder kommen, ist ja wohl klar:

„Ich will ja nicht zu viel verraten, aber die Kinder kommen doch vom Klapperstorch!!“, sagte unser weiser Roy. „Ja Kar, das wäre doch mal ganz interessant, oder?“, bestätigte Rabea.
„Ja genau! Aber ihre Mutter fliegt irgendwo zwischen den Sternen rum!“, wusste Louhi.
Chucky dagegen fing an, ausführlicher zu erklären: „Also, wenn Mama und Papa sich gaaaanz doll lieb haben…“  Da wurde er von Louhi unterbrochen: „Und ich dachte von den Bienchen und den Blümchen…“, bevor er Chuckys Aussage ergänzte: „dann gibt’s neues Geschirr“. „Bestimmt!“, meinte Chucky. Roy überdachte seine Antwort: „Oder sollte ich mich geirrt haben, und es handelt sich doch um einen biochemischen Prozess?!!“ „Huch….. haben sich mir nicht vorgestellt“, sagte die junge Fee.

Kar fragte sich jetzt, ob die kleine Hanna auch aus einem Ei geschlüpft ist, und ob Jim oder Almuth das gelegt hat, während der Rest über Spiele diskutierte. Roy meinte, in der Welt, aus der es ihn hierher verschlagen habe, habe er regelmäßig Spieleabende veranstaltet. Louhi grinste frech: „Also ich hätte sie IN der Welt gemacht oder AUF der Welt“. Rabea wurde ganz aufgeregt: „Vielleicht kann ich da mal hinfliegen, Roy, und kann mir das alles angucken. Dann kann ich das alles gleich da lernen“. „Ja, Rabea, ich würde dich ja zu einem Flug einladen, aber ich kriege mein Raumschiff nicht flott“. „Ich brauch kein Raumschiff, Roy“, erklärte Rabea ihm, „Sag mir nur, von welcher Ecke du kommst. Ich komme von den Sternen und kann in den Sternen rumfliegen.“ Louhi empfahl ihr, dazwischen durch zu fliegen.

„Kann ein paar „Lichtjahre“ dauern, bis du vorbeikommst, oder Rabea?“, fragte Kar.
„Isch komm mit… als Supernova“, sagte Cala.

Roy erklärte der Fee: „Ja, der Name des Planeten und Sterns, von dem ich komme, ist hier nicht bekannt. Der Name würde den Bürgern hier nichts sagen.“ Doch noch gab Rabea nicht auf: „Naja, kommt drauf an, wo er herkommt. Vielleicht kenne ich ihn sogar, Roy, den Namen deines Planeten mein ich.“ „In der Sprache der Bewohner des Planeten heißt er „Tatooine“, sagte Roy.
Rabea zermarterte ihren Kopf: „Hmmm… den kenn ich bestimmt, kann mich aber gerade nicht erinnern“.

„Ah! Das ist der, wo auch Luke her ist!“, rief Louhi. „Die haben da keine Luke, Lou“, behauptete Cala.  Kar fragte, ob er mal mit dem Mann auf Gargantua geredet habe. „Aber den gibt’s doch nicht mehr? Der wurde doch vom Imperium gesprengt, oder?“, hakte Louhi nach. „In unserer Zivilisation gab es viele mit dem Vornamen Luke“, erklärte Roy. „Den Himmelsgänger“, half ihm Louhi auf die Sprünge, „Skywalker auch genannt. Der Sohn vom dunklen Vaddern“. Auch Cala war der Name bekannt: „Den kenn isch… das war der Texasranger“. Roy versuchte sich zu erinnern: „Ja, eine Familie Skywalker gab es da auch – glaube ich.“ „Ja, gab es, und der Han hat da getankt“, sagte Louhi. „Han war in Solo“, behauptete Cala. „Neee, der war solo!“, verbesserte ihn Louhi. Auch Chucky und Kar waren dieser Ansicht. „Der hatte seinen wandelnden Teppich dabei“, meinte Cala. „Nee, seinen Möter: halb Mensch, halb Köter“, musste Louhi wieder korrigieren.

„Also ich kann jetzt nicht alle Einwohner des ganzen Planeten kennen – und schon gar nicht die, die da mal getankt haben“, sagte Roy. Der Drache war anderer Ansicht: „Die haben aber ziemlich Staub aufgewirbelt. Liest du keine Zeitung?“ „Nene, da verwechselst du was, Waldi kommt aus einem anderen Universum“, sagte Chucky. „Die haben da sogar ’ne Wüste durchgekämmt“, erklärte Cala.

Rabea war erstaunt: „Was, die haben mich aufgewirbelt?“. „Ja, mit Fön!“, antwortete Louhi. Rabea konnte sich allerdings nicht daran erinnern, irgendwann erwähnt worden zu sein… schon gar nicht mit Fön. „Doch! Du wurdest dem Prinz Valium sogar aus der Frisur gepustet!“, wusste Louhi. Rabea fand das schlüssig: „Deswegen wurde ich so weit weg geschleudert und ich hab mich gewundert, wieso ich plötzlich ganz woanders war“.

„Diese Diskussion erinnert mich an eine Subraumsendung, die wir mal empfangen haben, da ging es um einen Film namens „Spaceballs“,“ behauptete Roy.
Louhi reichte Cala einen Saftring. „Möge der Saft mit Euch sein. Der Saft fließt stark in dir“, erwiderte Cala. „Welcher Saft fließt in mir?“, wollte die Fee wissen. „Rabinschen????“, fragte Cala besorgt, „DER Saft. Genau DIESER“. Roy bot Rabea an, eine Blutprobe zu entnehmen und zu untersuchen, um ihr dann zu sagen, welcher Saft in ihr fließe. Doch so einfach war das nicht… Louhi schritt sofort ein: „Du stichst sicher nicht meine Nichte an! Sonst komm ich dir!“. Auch Rabea selbst lehnte ab: „Ähhhmmmm – neeeee lieber nicht“. Cala sah als einziger die Chance: „und nun hast wieder HIER einen Vampir, den de mit in die Kohle schleppen kannst“. Roy fragte erstaunt: „Rabea ist die Nichte von Louhi????“.  Cala antworte ihm, das wäre wissenschaftlich erwiesen. „Ohhh – Roy ist ein inkognito Vampir“, rief Rabea. Nachdem die Verwandtschaftsverhältnisse geklärt waren, versuchte Roy sich zu rechtfertigen: „Falsch! Ich trinke das Blut nicht, sondern analysiere es!!“
„Und wo ist da der Unterschied? Du nimmst es ihr weg“, rief Louhi. Cala traute Roy auch nicht: „Und das solln wa dir glauben, Roy??“. Dieser antwortete: „Blut trinken – außer das eigene – könnte gefährlich sein, wegen der Übertragung von Krankheiten.“ Louhi meinte, er würde heute keine Krankheiten mehr tragen, dafür wäre es schon zu spät. Roy meinte dazu: „Ah, verstehe, schon im Sterben liegend!“. „Neee, quietschfidel!“, rief Louhi und bewies es gleich, indem er laut quietschte. Rabea bekräftigte das: „Mein Onkel Louhi ist immer fit, warte ab wenn er dir seine Flammen um die Ohren haut“. „Fidel? Ich kenne die Oper Fidelio“, grübelte Roy. „Du kennst keine Fiedel?“, fragte Louhi. Roy erzählte: „Fiedel ist eine andere Bezeichnung für Geige oder Violine. Leider sind meine Musikinstrumente auf meinem Heimatplaneten zurückgeblieben. Ich besaß ein Klavier, eine Gitarre, eine Ukulele, eine Orgel und so. Auf meinem Heimatplaneten hatte die darstellende Kunst durchaus einen gewissen Stellenwert. Die bildende auch!“. Cala hakte nach: „Bildende Darstellung in der Kunst???“. Leider bekam Cala darauf nur noch die Antwort „Ja, könnt ihr euch ja mal überlegen!“, denn Roy verabschiedete sich wieder in die Traumwelt.

 

Der Bote ist gespannt auf weitere lehrreiche Erzählungen aus Roys früherer Welt, scheint er doch einer der wenigen zu sein, die sich an ihre Heimat erinnern können.

 

(Katze)

This entry was posted on Dienstag, März 14th, 2017 at 09:40 and is filed under Klatsch und Tratsch. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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