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Feb

Eine Füsüklehrstunde

   Posted by: Fellknäuel   in Klatsch und Tratsch

Da nicht jeder Bewohner Simkeas schon hier geboren wurde, ist die Kommunikation zwischen verschiedenen Spezies manchmal mehr oder weniger schwer. Auch wenn es zu vielen Komplikationen führt, muss man sagen, dass man viel von anderen Bewohnern lernen kann. So auch dieses Mal.

Aliana war auf der Suche nach Futter und fragte Minendi, ob sie ein paar gebratene Steaks habe. Diese musste verneinen, sie brutzle Brote. Steaks habe sie alle in die Ritzen im Leuchtturm gesteckt. Jim, der bereits bei Erwähnung der Steaks laut nach diesen schrie, klang auch bei Broten interessiert: „BROTE???“ und auch Aliana war nicht abgeneigt.
Mäuschen kommentierte Jims Begeisterung mit „Jim ist unmöglich :D“. „Ne der iz nur Jim“, nuschelte Minendi, „hoffe du trägst keinen Rock, sonst leih ich dir meine Palme ;)“, woraufhin Mäuschen fragte, ob die für sie zum Raufsteigen wäre. Jim warf ein, er kaufe auch gerne Leuchtbrote. „Jim hör doch genau zu, die Steaks stecken in den Ritzen im Turm“, erwiderte Minendi. Rodinia wollte nun aber wissen, was denn Leuchtbrote seien: „Klingt irgendwie radioaktiv“. Dazu sagte Mäuschen, sie wäre die radioaktiv (verstrahlte) mit KKW vorm Haus, woraufhin Minendi meinte, sie habe auch eins. Damit löste sie eine ganz schön lange Unterhaltung aus…

Jim diskutierte noch mit Minendi, ob er nun frische oder alte Brote  nimmt („die musste jetzt laaaaaaaaaange liegen lassen, dann sind die steinhart und dann bitte nur oben verbauen, wo kein Wasser ran kommt“), als Roygenis ins Gespräch einstieg: „Ich komme von einem weit entfernten Planeten. Ich dachte, diese Zivilisation kennt die Radioaktivität gar nicht – also Alpha-, Beta- und Gammastrahlen..“. Mäuschen erklärte Roy, das würden sie auch nur aus den Erzählungen aus der Anderswelt kennen und Jim meinte dazu, α, β, γ würden Siedler auch kennen. Klang Klangson erkannte grinsend: „Manche haben hier seltsame Schwingungen…“. Minendi antwortete: „Die schwingen aber anders seltsam“ *lacht  und denkt* ich sollte der Maus mal ’ne Kellerführung geben ;).
Roy erkundigte sich: „Dann würde mich doch mal interessieren, welche Alphastrahler gibt es denn hier so?“. Cala konnte natürlich helfen: „jede Menge Alphatierchen haste hier“. „Alpha wat ???“, fragte Trigan. Minendi zeigte gleich grinsend auf Jim: „er glaubt auch, so was zu sein“. Louhi meinte: „zum Glück sind das keine Betatester“. „Ahhh Jim isch alpha“, versuchte Trigan zu klären, aber Minendi winkte gleich ab: „Ne der möchte alpha sein “. Nun folgten gleich mehrere Aufklärungen: Jim erklärte:  „Jim der Siedler ist zwar α, aber kein Tierchen, eher Siedler“  Roy merkte an, er glaube hier missverstanden zu werden: „Alphastrahler sind Substanzen, die Alphateilchen bestehend aus zwei Protonen und zwei Neutronen aussenden.“ Trigan fasste Jims Aussage zusammen: „Also quasi, Jim der Alpha“, womit Jim einverstanden war. „Immer die ausländischen Namen, schwierig schwierig“, meinte dazu Trigan. Madanja sagte: „Hier gibt’s keine Strahler,  bestenfalls Leuchter“ und Klang Klangson erklärte: „jede Strahlung is ’ne Schwingung ^^“, und Cala meinte: „also Substanzen gibt es hier auch …da haben wa welche , die Hanf machen und so. Die machen die tollen Hanfseile“. „oder sie zünden es an…“, fügte Mäuschen hinzu.
Roy versuchte es weiter: „Nein, nein! Ich bin ja hier auf diesem Planeten nur gestrandet. Der technische Entwicklungsstand dieser Zivilisaton ist leider sehr niedrig.“, was Trigan nicht verstand: „Wir stehen auch etwas höher… warum niedrig?“. Jim dagegen wäre es egal, ob er höher oder tiefer liege, wenn er stünde.
Jetzt fiel Minendi etwas ein: „Oh ja ’nen Kristall Leuchter hängt bei uns über’m Bett“, „Wir können auch grooooooooooße Feuer machen, da hüpfen auch so kleine Teilchen raus, die nennen sich Feuerdrops: die meint der Roy bestümmt“.
Roy sprach weiter von simkeafremden Dingen: „Das mit dem Kristallleuchter beruht auf der Erscheinung der Fluoreszenz.“. Nur unser Dämon Cala schien davon zu wissen: „Die kenn isch ..diese Flouro…is ne ganz schicke“. Klang Klangson dachte nach: „Hanf – das schwingt doch auch so toll, oda nich?“. Das bestritt Roy: „Nein, Hanf hat keine besonderen Schwingungserscheinungen.“ Minendi war sich sicher: „Also mit dem höher und so: das ist, wenn du in die Berge gehst, da biste dann höher und wir hier in Trent liegen dann tiefer“. Jim meinte dazu, er liebe die Berge. Denn ohne wären die Damen etwas flach. „Die Definition von höher und niedriger hängt vom Gravitationszentrum ab.“, sagte Roy. Jim dagegen meinte zu wissen, wo sein Gravitatioszentrum hinge oder stünde, worüber seine Mitbürger nicht besonders erfreut waren. Cala notierte schon mal, wer alles zur Beichte müsse. Nun empfahl Minendi: „Nimm ein Glas Wein oder ein leckres Dunkles und du kannst von hier nach dort schwingen ;) oder auch schwanken ;)“

Cala interessierte schon wieder etwas anderes: „Roy …du sagst, du bist gestrandet …liegt dein Schiff nun am Strand ???“ „ Roy hat in den Strand geschifft?!?“, fragte Jim. „JIM….nimm dir die Krummis aus den Ohren“, riet ihm Cala und Trigan trauerte um den schönen Strand. „Kein Wunder, dass der halbfertige Leuchtturm ins Wanken kommt… bei dem nassen Untergrund…“, sagte dazu Bruni. „Ich mußte notlanden. Das Antriebssystem und Funksystem sind sehr stark beschädigt.“, erklärte Roy seine Situation. „Ah Funken, das ist wie Nana-nieren“, meinte Minendi, „dann hat der Roy ’ne Nane .“

„Also, ich weiß ja nicht, wenn ihr auf einem unbekannten Planeten verschlagen wurdet, was ihr dann so machen würdet.“, sagte Roy. Trigan wusste das schon: „erstmal ein Bierchen trinken“. Minedi dagegen würde Feuer machen, leckere Sachen grillen und Beeren sammeln und Jim würde, wie wohl eh schon von allen vermutet, erst mal die Exotinnen untersuchen. Nathan dachte etwas pessimistischer: „Ich würde als erstes verrecken, weil die Atmosphäre giftig ist oder fehlt“. Roy dagegen meinte, das mit dem Bier würde ihn nicht weiterbringen, er müsse in dieser fremden Zivilisation erst mal sein Überleben sichern und Minendi nuschelte, ihre tägliche Dosis Jim wäre bereits gedeckt, woraufhin sie verschwand. Nathans Interesse war geweckt: „Du hast ne Zivilisation gefunden? Zeig mal“. Jim war scheinbar Roys Meinung: „Überleben und Überlebinnen sind wichtig!“

„Also mit Bohnen funktioniert der Warpantrieb nicht!“, erklärte Roy. Klang Klangson warnte: „Vorsicht mit den Trieben – sowas kann ins Auge gehen“. Nathan verstand noch immer nicht: „Aber auf Warpane? Sind das nicht Echsen?“. Jim dachte: „Echsen mit Trieben!“. Madanja hatte eine andere Vorstellung: „Klingt wie ’ne Mischung aus Wal und Harpune … das will doch keiner!“ Während alle über Echsen lachten, verzweifelte Roy: „Also, ich glaube, es hat hier niemand mein Problem so richtig erfaßt! Aufgrund des niedrigen technischen Entwicklungsstands dieser Zivilisation, kann ich nicht den Warpantrieb meines Raumschiffes reparieren.“ Klang lachte: „Bin tolerant, Roy – kein Problem“ und auch Trigan sah es entspannt: „Na passt doch, dann bleibste“. Madanja verstand nur Bahnhof und fragte: „… wie wärs mit Pfannkuchen? Die kann man auch als Kopftuch tragen.“ Trigan war begeistert: „Jo, Pfannkuchen“ und Bubu schlug ein Pfannkuchenschiff vor. Mäuschen kannte nur Pfannkuchentüren. Klang band sich einen Pfannkuchen um den Bauch und spielte Schottländer. „Ja, das habe ich auch schon festgestellt, die mathematisch-physikalische Bildung auf diesem Planeten ist auch auf einem erschreckend niedrigem Niveau.“, meinte Roy. Nathan glaubte immerhin verstanden zu haben, dass es ein Fliegeschiff mit einer Waran-Besatzung sein solle.  „Also jetzt hat er uns, glaub, beleidigt“, sagte Mäuschen und schaute unsicher.

„Wer ist dieser Niveau…. von dem er andauern spricht“, wollte nun Nathan wissen. Jim wusste von seinem Problem: „Ne, ich habe mamatische keine Syphilis … äh, oder was meint er?“ Shari meinte, diesen Niveau könne man bestimmt essen und Trigan vermutete, Herr Niveau wäre erschrocken oder so… . Cala war wieder voll konzentriert: „Essen ? Hasstu Essen gesacht ?“ und Mäuschen dachte, wenn man es essen könne, könne es Bubu vielleicht zubereiten. Klang meinte, dieser Roy könne bestimmt lesen.

„Ich will meinen Warpantrieb wieder flott kriegen. Aber: selbst wenn dieser technisch wieder funktionieren sollte, besitzen meine Datenbanken, was die Sternkarten angeht, kein Update. Das bedeutet, das ich hier nur kleine Hyperraumhüpfer machen könnte – und daran arbeite ich im Moment und versuche das gravitationstheoretisch in den Griff zu bekomen.“, erklärte Roy weiter. „Also so’n kleinen Hüperraumhüpfer hätte isch ja auch gerne“, sagte Cala. Trigan konnte es sich auch vorstellen, dass es toll sein müsse, auf der Karte rumzuhüpfen. Madanja fragte Mäuschen, die gerade ein Bier runtergekippt hatte, ob man Roy besser verstünde, wenn man betrunken sei. Das konnte Mäuschen  bestätigen.
Roy meinte nun: „Für einen Warpantrieb benötigt man zu allererst einmal eine axialsymmetrische Lösung der Gravitationstheorie, die in dieser Zivilisation nicht existiert.“ „Quatsch, wir finden für alles eine Lösung!“, versuchte Jim Roy aufzumuntern. Madanja dagegegen blieb hart: „dann wärs wohl besser gewesen, du hättest dir das vorher aufgeschrieben oder gemerkt“. „Das glaube ich nicht!“, schimpfte Roy, „Wie viele geschulte Physiker gibt es hier eigentlich??“ Gleich meldete sich einer: „Ische“, rief Cala, „Ische … isch bin sowat“. Noch einer outete sich: „Hier! Ich bin Füsliker“, sagte Nathan, „der meint Alchemisten, oder?“, und Jim meinte, „Füsisch“ auch ganz ok zu sein.

Wühlmaus riet Roy, mal durch das große Fernrohr auf dem Turm zu schauen, was ihm vielleicht helfen könne. „da sieht er zwar Sterne, aber bestimmt keine Karte… warum kannst du eigentlich nichts, Roy?“, fragte Madanja. „Karten habe ich zwar keine, aber vielleicht gehen auch Talentblätter?“, erkundigte sich Jim. Mäuschen war verwirrt: „aber Schiffer können doch nach Sternen fahren, also wenn er das nicht kann, was dann?“
Roy schien ein wenig eingeschnappt zu sein: „Aha, gut, wenn ihr so gute Ratschläge habt, dann könnt ihr mir sicher auch sagen, wie eine Axialsymmetrische Lösung in der Gravitationstheorie aussieht?“ Das war die Gelegenheit, Simkea zu verteidigen und mit Wissen zu prahlen: „Blau?“, meinte Minendi. Cala stimmte zu. Nathan erweiterte sogar noch diese Aussage: „Rund mit blauen Karos“. „Sagt mal: Ich habe den Eindruck, ihr seid alle betrunken?“, vermutete Roy, was vermutlich auch daran lag, dass einige herumtorkelten, „Silvester ist ja jetzt schon einige Tage her.“ „Wenn es für dich so aussieht, als ob alle betrunken sind, bist du vielleicht der Betrunkene?“, mutmaßte Minendi.

„Ich fürchte, daß hier keiner auch nur annähernd fundierte Kenntnisse in Sachen Gravitationstheorie besitzt!“, nahm Roy an. Jim warf ein: „Aber sag mal, Roy, wenn Du Dich unbedingt verschiffen willst, warum nimmste nicht einfach ein Wurmloch, wie alle anderen auch?“. „Wühlloch bitte“, verbesserte ihn Mäuschen. „Jo, ist echt einfach in ein Wurmloch zu schiffen“, bestätigte Trigan.
„Es gibt keine Wurmlöcher Das ist ein Ammenmärchen aus der Allgemeinen Relativitätstheorie“, behauptete Roy.
So konnte das nicht stehen bleiben. Madanja schlug etwas Neues vor: „Oder die Kanone? Damit kann man zumindest fliegen; und wieso beschwerst du dich die ganze Zeit, dass wir keine Antworten auf deine komischen Fragen haben? Find halt selbst welche. :-p“  Mäuschen bot an, Roy ein Loch zu wühlen: „Könnte nur ein bisschen krumm werden.“
Cala meinte außerdem, Roy  solle mal in ein richtig altes Holzbrett reinschauen und dem Wurm sagen, dass er keine Löcher mache. „Nur weil Deine Amme keine Wurmlöcher mag, umschiffst Du sie?“, fragte Jim. „Armer Roy, denkt Wurmlöcher sind ein Märchen.“ “ Was glaubst du, wo die Würmer herkommen?“  bedauerte Trigan Roys fehlendes Wissen.
„Also, die Allgemeine Relativitätstheorie taugt nichts! Es gibt keine Wurmlöcher! Schwarze Löcher sind nur Körper mit einer überaus hohen Massedichte!!“, versuchte Roy zu erklären. Mäuschen dagegen klärte weiter über Simkeas Schätze auf: „Schlaglöcher hätten wir auch noch. Jede Menge. Und die wandern!“
„Also gut, da es mit der naturwissenschaftlichen Bildung in dieser Zivilisation nicht all so weit her ist, würde ich eine Vorlesungsreihe in Sachen moderner Gravitationtheorie anbieten.“, verkündete Roy und stieß dieses Mal tatsächlich auf Begeisterung: „Du willste Ammenmärchen vorlesen? Au ja, Klasse!“, freute sich Jim schon. Roy fing gleich damit an: „Also, um es mal ganz grob zu umreißen: Nur mit einer axialsymmetrischen Lösung schafft man es, daß das Gravitationsfeld (Gravitonen als Eichbosonen) an das elektromagnetische Feld (Photonen als Eichbosonen) ankoppelt, um einen entsprechenden Effekt an Raumkrümmung hervorzurufen.“ Nathan, dem das zu grob erklärt war, bat um mehr Details. Mäuschen kommentierte: „Jetzt will er auch noch Räume krümmen *hicks*“.
„Ich kenne nur Graphitstifte, ist ein Graphitfeld etwas, wo die wachsen?“, fragte Louhi. Das Mäuschen hickste weiter: „Also ich hab meine Räume gern so gerade, wie sie sind“. „Die Räume sind aber nicht gerade!!“, schrie Roy. Immerhin schien Nathan das zu wissen: „Bei gekrümmten Räumen, vergeß ich beim Fegen immer, wo ich angefangen habe“. „Ja, das kann passieren“, meinte dazu Roy. Louhi verriet einen Trick: „mach dir mir einem Graphitstift einen Strich an die Wand“.
Der schon etwas betrunkene Bubu stellte sich die Frage, was das wäre, wenn er eine Zwiebel äße und dann warme Luft entließe:  Füsük oder Chemü? Klang half schnell weiter: „Das stinkt“. Zumindest Mäuschen bewies, etwas gelernt zu haben: „Das is ein Warpantrieb, Bubu.“

Wir sind gespannt, was wir in Zukunft noch alles von Roy und anderen Mitbürgern von fernen Planeten erfahren dürfen und hoffen, dass er noch lange Zeit braucht, seinen Warpantrieb zu reparieren.

(Katze)

This entry was posted on Dienstag, Februar 7th, 2017 at 09:40 and is filed under Klatsch und Tratsch. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

One comment

Wühlmaus
 1 

Vielen Dank für diesen Artikel. Ich hab Tränen gelacht.

Februar 7th, 2017 at 21:01

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