11
Feb

Leben und Sterben lassen

   Posted by: Maddie Hayes   in Schlagzeilen

Liebe Leserinnen und Leser.

Was in dieser Woche in Euren Händen sich befindet, ist keine gewöhnliche Ausgabe des Trenter Boten, dies sollte Euch bereits aufgefallen sein. Der Grund dafür sind Ereignisse, die sich nicht nur in der vergangenen Woche, sondern bereits seit längerer Zeit rund um das Team des Trenter Boten ereigneten. Wie der stete Tropfen, der auf lange Sicht ein Fass zu füllen vermag, so war es in der letzten Woche nun ein Ereignis, welches mich, die Chefredakteurin, dem überlaufenden Fass gleichzutun, zum überlaufen brachten und damit gleichzeitig den Trenter Boten zur Schwelle zwischen Leben und Tod beförderte.

Am 9. März des Andersweltjahres 2009 erschien der allererste Trenter Bote, geboren aus der Laune einiger, damals zugegeben noch recht junger Bürger, die vor allem vermissten, aus weit entfernten Teilen des Landes den neusten Klatsch zu erfahren, oder auch, was sich in der Zeit, da sie außerhalb weilten, so in Trent ereignet hatte. Auch die neusten Meldungen aus dem Rathaus wollten einige nicht missen, im Laufe der damaligen Gedankenspinnerei kamen noch die Wünsche nach modischen Tipps ebenso hinzu, wie der Wunsch, allen Bürgern auch ein Gefühl für andere Berufe und eben auch andere Bürger zu vermitteln. Aus all diesen Lagerfeuerromantikspinnereien wurde nach nur wenigen Wochen der Trenter Bote aus der Taufe gehoben, voller engagierter Mitarbeiter, die gleichzeitig Gründungsmitglieder als auch Lagerfeuerromatikspinner waren. Dabei stand vor allem eines im Vordergrund, und dies hat sich bis heute nicht geändert: Der Trenter Bote ist kein Blatt, welches den Anspruch der absoluten Korrektheit hat, es soll vor allem eines: Den Simkeanern den Start in die Woche versüßen, Spaß machen, den Lesern ebenso wie auch den Schreibern.

 

Viel hat sich in den letzten Jahren getan, von den Lagerfeuerromatikerspinnern gibt es nur noch mich, die ehemalige Klatschtante und Kolumnistin und jetzige Chefredakteurin Maddie Hayes. Auch das Leben um den Boten herum hat sich gewandelt, zu Gründungszeiten dieses kleinen Blättchens war es nämlich noch nicht möglich, über weite Strecken miteinander zu sprechen, man war auf Briefpost angewiesen, die zu jener Zeit auch noch nicht ein komischer roter Kasten überbrachte, sondern von einem Täubchen im Schnabel transportiert wurde. Der Trenter Bote war so für viele Simkeaner die einzige Möglichkeit zu erfahren, was sich in anderen Teilen der Welt oder am Markte ereignet hatte.

 

Doch hat der Trenter Bote in der heutigen Zeit nun seine Daseinsberechtigung verloren, wo ein Jeder stets mit Jedem an allen noch so entfernten Orten des Landes in Kontakt bleiben kann, man voneinander immer hören kann, so man denn will, wo sich Gerüchte schneller verbreiten können als ein ansteckender Husten? Diese Frage bewegte mich als Chefredakteurin neben der Tatsache, dass kaum noch ein Simkeaner bereit schien, seine Freizeit und auch seine Andersweltzeit dem Boten zu opfern, schon länger, doch um zurückzukehren zum Bild des Fasses, in welches es hinein tropft, so stand dieses doch auf einer Waage, deren Gegengewicht durch die Freude und die vielen positiven Reaktionen ebenso in der Waage gehalten wurden wie auch durch die Freude zu sehen, wie der kleine Jascha am Montag morgen mit stolz geschwellter Brust und roten Wagen vor Freude den Trenter Boten verteilte, auch wenn mehr als einmal die Waage bedenklich ins Ungleichgewicht geriet zu Gunsten des Fasses.

 

In den vergangenen Wochen jedoch geschah es, dass sich die Tropfen der Vorwürfe, sei es der Lüge oder der Manipulierbarkeit, gegen den Boten häuften, sodass es eben jenes einen Tropfens bedurfte, der schwallartig in der letzten Woche das Fass zum Überlaufen und die Waage sogar zum Brechen brachten. Ein harmloser Artikel sollte es sein, dem Amüsement gedacht, nicht dem Misskredit und schon gar nicht dem persönlichen Schaden. Doch was das geschriebene Wort an gesprochenem nach sich zog, um schließlich in körperlicher Versehrtheit zu enden, ließ mich mehr als erschaudern, zweifeln an dem Sinn und Zweck, an dem Boten und nicht zuletzt auch an meinen Mitbürgern.

Doch eben meinen Mitbürgern ist es zu verdanken, dass ich erkannte, dass ich vielleicht am Trenter Boten zweifeln mag, er aber einen unbändigen Lebenswillen besitzt, nicht einfach Sterben wird. Eben jenen Mitbürgern, vor allem jedoch demjenigen, der mich an ein kleines Büchlein im Regal des Professor Bloom erinnerte und der guten Maeve, deren Schriftverkehr mit Tonksi es war, der mich spüren ließ, dass der Trenter Bote als Teil dieser Welt es verdient hat zu leben und es an mir ist, ihm nach allen Jahren ein nun passendes Gewandt zu schneidern.

So ist nun in dieser Woche der Trenter Bote zwar erschienen, er hat sich gegen alle meine anfänglichen Widerstände zurückgekämpft auf seinen gewohnten Platz am Montag morgen ebenso, wie auch in meinem Herzen. An Euer Herz, werte Leserinnen und Leser, sei der einzige weitere Artikel dieser Woche gelegt, welcher auf der zweiten Seite in der Rubrik „In eigener Sache“ zu finden ist und eben jenen zuvor erwähnten Schriftwechsel enthält.

An dieser Stelle, um ein wenig Gewohnheit zurück zu zaubern, sei nun nur noch einen guten Start in die Woche gewünscht, friedvolle Tage und Vorfreude auf den Valentinstag und den kommenden Montag, wo der Trenter Bote wieder in seinem vollen Umfang erscheinen wird.

In diesem Sinne

nach einer sehr persönlichen Schlagzeile

Maddie Hayes

This entry was posted on Montag, Februar 11th, 2013 at 09:59 and is filed under Schlagzeilen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

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