Solang wir Kinder sind, Heranwachsende, kann es uns gar nicht schnell genug gehen, bis wir endlich erwachsen sind. Zu schillernd, aufregend, zu faszinierend erscheinen uns die sich bietenden Möglichkeiten, sind wir endlich flügge geworden. Doch die Welt der Erwachsenen bietet nicht nur Spaß, die Möglichkeit der eigenen Entscheidungen, der Selbstständigkeit, sondern auch die Notwendigkeit der Übernahme von Verantwortung. Zunächst einmal vorrangig die Verantwortung für sich selbst, im Laufe des Lebens dann zumeist auch die Verantwortung für andere. Schnell kann es dabei geschehen, dass sich der Blick auf das wesentliche im Leben verschiebt, sich die Wahrnehmung verändert. Erwachsene sehen die Aufgaben, die vor ihnen liegen, versuchen das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen, beginnen oft , den Focus auf die Anforderungen zu legen, die das Leben mit sich bringt, die an sie herangetragen werden, die nötig sind, um sich in ihrem Leben zu strukturieren. Was sie sehen, was sie tun, scheint immer einem Zweck unterliegen zu müssen.
Kinder sehen die Welt mit anderen Augen. Sie sehen die Schönheit in der Welt, die Einzigartigkeit eines jeden Lebewesens, eines jeden noch so kleinen Teils, das sich auf ihr befindet. Ein Stein kann für sie einen unschätzbaren Wert besitzen, die Beobachtung eines kleinen Tieres sie für Stunden in ihren Bann schlagen, der Zug der Wolken, ein Regenbogen für sie schöner sein, als jedes von Menschenhand erschaffene Kunstwerk. Sie besitzen die Fähigkeit, Dinge nicht nach dem materiellen, sondern nach dem ideellen Wert zu unterscheiden, sich noch der Freude, der Schönheit zu ergeben, die die Welt für sie bereithält.