25
Jun

Urlaub im Umland – Der Wüste erster Teil

   Posted by: Liala   in Schlagzeilen

Geneigte Leserschaft,

mach einem mag bisweilen schon einmal aufgefallen sein, dass unsere hochgeschätzte Chefredakteurin nichts so sehr aus der Ruhe bringt wie ein gewisses Wort mit U – Urlaub. Angesichts dessen hätte ich vielleicht misstrauisch werden sollte, als Miss Hayes mir einen eben solchen – und das noch auf Kosten des Boten! – anbot, um unseren Lesern diverse Urlaubsregionen Simkeas vorzustellen. In meiner unbekümmerten Naivität zeigte ich mich begeistert, hatte ich doch seit Jahren keinen Urlaub mehr gemacht. Wer Miss Hayes kennt wird sich denken können, dass ich dies recht schnell bereute.
Es wurde hastig gepackt und unversehens fand ich mich im Rohr der Zirkuskanone wieder. Ein letztes Grinsen der Chefin, eine Eintrittskarte in die Hand gedrückt und schon verschwand die Welt um mich herum…

… bis sie in Form von Sand wieder auftauchte. Misstrauisch ließ ich diesen durch meine Finger rieseln. Sand? Dann war ich wohl am Meer… Ich blickte auf. Und schloss die Augen wieder. Nein, von allen Gegenden ausgerechnet… ja, es war ein Meer. Wenn auch nicht aus Wasser. Ich schulterte meinen Rucksack und machte mich auf den Weg – tiefer in die Wüste hinein.

Nach den ersten paar hundert Metern hatte ich meinen Verstand wieder halbwegs beisammen. Nun gut, dann war es eben die Wüste! Kein Grund, die Sache nicht mit der Professionalität einer Redakteurin anzugehen. Mit einer geübten Bewegung zog ich mein Notizbuch und die goldene Feder hervor. Urlaub in der Wüste nun also.

Was sollte man mit in die Wüste nehmen? Ich lugte kritisch in meinen Rucksack. Definitiv um einiges mehr, als ich dabei hatte. „Zunächst einmal eine Kopfbedeckung“, notierte ich, während mir der Schweiß in Strömen das Gesicht hinunter lief. „Und vernünftiges Schuhwerk!“ Bereits die ersten Schritte hatten meine löchrigen Stiefel bis zur Hälfte mit Sand gefüllt. Fast machte sich ein wenig Unmut bei mir breit, als ich einen Kaktus entdeckte. Auf den ersten Blick nichts Spektakuläres – doch bei näherem Hinsehen entdeckte ich mehrere, köstliche Früchte daran. Eifrig steckte ich diese in meine Tasche und ließ mir die erste sogleich schmecken. Entgegen aller Vermutung scheint die Wüste kulinarisch einiges zu bieten zu haben! Frischen Mutes setzte ich meinen Weg fort.

Auch landschaftlich erscheint die Wüste durchaus reizvoll. Zwar gibt es hier nicht viel außer Sand, doch vermag dieser sich bisweilen in wahrhaft eigentümliche Gebilde aufzutürmen. Wenn nur diese Sonne nicht wäre… Besorgt warf ich einen Blick in meinen Wasserschlauch. „WASSER!!!“ landete ebenfalls auf meiner Liste. Gut, dass man solche Dinge immer hinterher wusste… Ich kämpfte mich weiter von Düne zu Düne. Ob es wohl eine Landkarte der Wüste gab. Wenn dem so war, sollte man eine solche auf jeden Fall ebenfalls einpacken. War ich hier nicht vor kurzem schon gewesen? Es half nichts – es ging weiter.

Unbewohnt ist die Wüste ebenfalls nicht! Ich war kaum zehn Minuten weitergewandert, als ich auf zwei pelzige Kreaturen traf. Sie blickten mich aus großen, grün leuchtenden Augen an und knurrten leise. „Einheimische mit Vorsicht genießen!“, notierte ich und zog mich rückwärts zurück.

Nun werte Leser, was soll ich sagen? Für wagemutige Abenteurer ist ein Ausflug in die Wüste sicher genau der richtige Urlaub. Für überzeugte Trenter, wie ich nun auch einer bin, hält dieser Ort mehr als nur eine Herausforderung bereit. Nach Stunden des Umherwanders brannte alles – meine vom Sand aufgeschürften Füße, die heiße Luft in meiner wunden Kehle und die Sonne in meinem Gesicht. Als ich schon an nichts mehr glaubte, glitzerte es plötzlich vor mir. Konnte das etwa…? Mit letzter Kraft rannte ich los, meine Lungen brannten und vor lauter Hitze schaffte ich es kaum geradeaus doch dann – eine Oase! Hastig riss ich mir die Klamotten vom Leib und sprang beherzt in die Wasserstelle. Mochte die Wüste noch so viele Schrecken bereithalten, dieser Ort war es wert!

Müde vom Wandern und zu Tode erschöpft kuschelte ich mich schließlich in meinem Umhang unter einer Palme zusammen. Noch einmal hob ich die Feder zum Papier und schrieb:

„Mehr über die Wüste und die Urlaubsmöglichkeiten hier erfahrt Ihr in der nächsten Woche…“

Ich schlief ein.

This entry was posted on Montag, Juni 25th, 2012 at 09:59 and is filed under Schlagzeilen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

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