Es gibt Momente, in denen die Welt still zu stehen scheint. Kein Flügel, der mehr schlägt, kein Herz, das mehr pocht. Diese Momente können viele Menschen zugleich erleben, wenn etwas schier den Atem zu rauben scheint, sei dies Ereignis positiv oder auch negativ.
Es gibt diese Momente auch, für zwei Menschen ganz allein. Verliebte sind es, für die in Augenblicken plötzlich nichts mehr zu existieren scheint, der Herzschlag derart vereint ist, dass er kaum noch erkennbar ist. Die Zeit scheint nicht mehr zu existieren, es scheint, als sei der Moment in der Ewigkeit gemauert für immer unvergänglich.
Doch leider ist er es nie. Unbemerkt dreht sich die Erde weiter, verrinnt die Zeit. Und wenn es wieder einmal so weit ist, dass die Trennung bevorsteht, man Abschied nimmt, egal für wie lange, so erscheint auch diese Zeit dem Einzelnen, als habe die Welt aufgehört zu existieren. Es erscheint so, weil ein Teil des Menschen selbst fehlt, der Andere, der die Welt, den Liebenden, zu einem Ganzen werden lässt.
Und auch wenn die Welt sich unablässig weiter drehen mag und vieles in dieser Zeit geschieht, so lebt der allein gebliebene doch nur halb, sich schmerzlich dessen bewußt, bis die Zeit in ihrer Gnade des Verlaufs die Welt weiter gedreht hat, bis aus zwei Bruchstücken endlich wieder eins werden kann.