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Aug

In der dunklen Ecke

   Posted by: Maddie Hayes   in Geschichten, Gedichte und Musikalisches

Auf mehrfach geäußerten Wunsch aus der Leserschaft des Trenter Boten möchte dieser an eben dieser Stelle die jüngere Vergangenheit wieder aufleben lassen. Den Beginn macht dabei, auf persönlichen Wunsch aus der Redaktion, die Geschichte eines eigentlich ungeliebten Haustiers.

Vor etwas längerer Zeit, um genau zu sein schrieb man die Woche vor Halloween im Jahr 2008, bgab es sich, dass wieder einmal allabendlich das bekannte Volk aus Händlern und Warensuchenden, Sammlern und Schnäppchenjägern den Trenter Markt bevölkerte. Hinzu stieß eine junge Frau mit Namen Shelley, die inzwischen weiterzog, ihr Glück in einer anderen Heimat zu finden. Vorsichtig fragte sie herum, ob nicht ein Fischer oder zumindest ein Kundiger im Bereich der Regenwürmer anwesend sei, sie habe von der Kleinen Hanna just ein scheinbar derartiges Exemplar erhalten, doch schein es ihr von Anfang an ein wenig sonderbar. Schnell wurde sie an Maddie Hayes verwiesen, die zu der damaligen Zeit tatsächlich noch ein wenig als Fischerin tätig war. Da sie jedoch gerade in Geschäfte verwickelt war, steckte sie den vermeindlichen Regenwurm zunächst in den Rucksack. Als sie ihn jedoch kurz darauf wieder herausnehmne wollte, um ihn zu untersuchen, gellte plötzlich ein spitzer Schrei über den Markt, gefolgt von einem Fluch. Hierbei handelte es sich allerdings nicht um eine Reaktion eine Bürgers auf ein Schlagloch, zu diesem Zeitpunkt waren die Gassen der Stadt noch ordnungsgemäß gepflastert. Vielmehr war es Maddie Hayes gewesen und sie hatte allen Grund dazu. An ihrem Finger hing der vermeindliche Regenwurm, der beim Griff in den Rucksack zugeschnappt hatte. Schon jetzt stand fest, ein Regenwurm war dies sicherlich nicht.

Hitzige Diskussionen entbrannten, wie mit dem Wurm zu verfahren sei, den Einsatz einer Pfanne oder eines Fleischklopfers jedoch brachte keiner der anwesenden über das Herz. Weg jedoch musste er. So wurde ein kühner Plan gefasst und schnell in die Tat umgesetzt, ehe sich einer der Beteiligten der Gefahren bewußt werden konnte. Der Wurm wurde mittels eines Schneeballs eingefroren, vom Finger gepflückt und eilends in die Dunkle Ecke gebracht, wo er mit Garn festgebunden wurde.

Leider hielt diese Sicherung nicht lange, schon am nächsten Tag war der Wurm fast auf die doppelte Größe angewachsen und hatte das Garn zerrissen. Unter Anstrengungen, denen neben der Hose und nicht wenigen Tropfen Blutes des Jägers Stenophrates, auch noch manch Nahrungsmittel zum Opfer fielen, gelang es erneut, den Wurm wieder in die Ecke zu drängen, keiner jedoch mochte sich der Aufgabe stellen, ihn dort zu sichern, bis schließlich Maddie Hayes, die sich verantwortlich für das Übel am Markt fühlte, sich des Problems auf ihre Weise annahm. Nachdem sie geraume Zeit in der Ecke verschwunden war, erschien sie mit einem triumphierenden Lächeln und verkündete, von dem Wurm gehe keine Gefahr mehr aus. Tatsächlich fanden alle Bewohner, die sich in die dunkle Ecke wagten, diesen schlafend vor. Jeden Tag verschwand nun Maddie in der Ecke, der Wurm wuchs und gedieh, bis er schließlich eine beachtliche Große erreicht hatte.

Inzwischen war der Tag von Halloween gekommen. Aus der Ecke vernahm man ein leichtes Grollen und Fauchen. An diesem Tage auch war es, an dem das Geheimnis gelüftet wurde, warum der Wurm, der inzwischen einhellig als ein Werwurm klassifiziert wurde auf Grund seiner Vorliebe Bewohner zu beissen und seines messerscharfen Gebisses, bisher relativ friedlich geblieben war: Seine Hauptnahrung waren Hanfblätter, die ihn scheinbar besänftigten. So durfte er fortan unter der Voraussetztung, dass er auch weiterhin gefüttert wurde, dort in der Ecke bleiben, gesichert durch starke Seile. Die Schreie, die fortan in der dunklen Ecke ertönten, schienen seither ein wenig gellender und weit angsterfüllter, als noch zuvor…..

This entry was posted on Montag, August 1st, 2011 at 09:59 and is filed under Geschichten, Gedichte und Musikalisches. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

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