Im Sommer steht die Natur in voller Blühte. Fast scheinen sich Blumen und Sträucher an Farbenpracht gegenseitig überbieten zu wollen, legen all ihre Kraft und Energie in ihrer Schönheit. Auch mit den Menschen geht eine sonderbare Wandlung vor, scheint die Sonne am Himmel in voller Pracht und Intensität. Allerdings kann bei den Menschen eher weniger beobachtet werden, dass sie sich in Schönheit und Pracht gegenseitig überbieten wollen. Zwar sieht an allerorten von der Sonne gebräunte Haut, an sicherlich ebenso vielen Orten allerdings würde man sich oft wünschen, sie gnädiger Weise nicht gesehen zu haben. Da stecken ungepflegte Füße, deren Zehennägel scheinbar im Winter als Spikes auf den eisglatten Straßen zum Einsatz kamen und seither nicht in die Nähe von Scheren oder stärkeren Waffen kamen, in engen offenen Schuhen, das Oberteil, was im letzten Jahr so schick den Körper umschmeichelte, schmeichelt nun nur noch der Verarbeitung des selben, da es trotz einer permanenten Überdehnung nicht reißt. Auch den ein oder anderen Bauch hätte man doch lieber nicht gesehen, viel ist mehr gilt bei bauchfreien Shirts nämlich mit Nichten.

Auch mögen sehr kurze Röcke durchaus bei dem weiblichen Geschlecht sexy wirken, der Effekt allerdings leidet deutlich, wenn sie statt wohlgeformte und lange Beinen gekonnt in Szene zu setzen, den Anschein erwecken, als Fassreifen missbräuchlicher Weise um die Beine eines Elefanten gelegt worden zu sein in der zweifelhaften Hoffnung, er könne dadurch als grazile Gazelle erscheinen.

Doch noch bleibt die Hoffnung, dass es entweder kälter wird, man selber erblinden möge oder der Anblick des einen, der mit einem wohlgeformten Sixpack- Bauch sonnengebräunt einem ein Lächeln schenkt, der Anblick der einen, die den Blick auf den trainierten bauch und die ellenlangen gebräunten Beine mit einem Schmunzeln quittiert, einen für all die anderen Blicke des Sommers entschädigt.