20
Jun

Schicksal oder auch dumm gelaufen

   Posted by: Maddie Hayes   in Schlagzeilen

Es gibt sicherlich Tage, von denen man gern behauptet, man sei „mit dm falschen Bein aufgestanden“. Es sind Tage, die schon bis zum Mittag das Potential aufweisen, schlicht aus dem Kalender gestrichen zu werden oder sie am liebsten noch einmal zu beginnen. Viel schlimmer könnte es sicherlich nicht werden.

Dabei sind die Tage, die man einfach unter dem Motto „Abhaken, Jetzt!“ laufen lassen könnte, ab und an dem vorzuziehen, was einfach nur noch unter Schicksal oder auch Dumm gelaufen erlebt werden kann. Dies beschränkt sich in einem solchen Falle dann nicht nur auf einen Tag. Vielmehr scheint das Schicksal sich einen Spaß daraus zu machen, zu sehen, was es alles anstellen kann, um Tage oder auch Wochen auf die Streichliste wandern zu lassen.

Der Montag beginnt typischer Weise damit, dass zunächst der Wecker sich entschieden hat, in der Nacht auch einmal schlafen zu gehen und schlicht nicht zu wecken. Der Versuch, doch noch rechtzeitig zur Arbeit zu kommen, endet an der nächsten Kreuzung, wo just zwei Minuten zuvor ein Wagen meinte, heute sei ein guter Tag zum sterben. Angespornt durch dessen Beispiel meint es der eigene nun auch. Drei Stunden später ist der Chef nicht sonderlich zufrieden mit dem Versuch der Erklärung der Verspätung, was allerdings auch daran liegen könnte, dass dieser gerade davon abgelenkt ist, der heiße Kaffee aus der Tasse, die man beim Hereinstürmen versehentlich umstieß, in seinem Schoß landete. Spätestens jetzt ist Montag gestrichen.

Der Dienstag wird voller Motivation begonnen, den die Treppenmatten begeistert aufnehmen und eine Rutschpartie bis vor die Haustür bescheren, an der man feststellen muss, dass Türklinken in Kombination mit der Stirn ein interessantes Farbspiel nebst Hörnern bescheren können. Der Mittwoch wird besser!

Inzwischen fängt das Schicksal bereits an aufmerksam zu werden und hat sich ein besonderes Highlight aufgehoben. Die am Abend zuvor noch schnell in die Waschmaschine geworfenen Handtücher, die nach einem unfreiwilligen Test mit der Schärfe der neuen Küchenmesser recht blutig waren, waren entweder zu blutig, oder auch zu viele. Zumindest die Waschmaschine, die man am Morgen noch schnell entleeren wollte, präsentiert eine Überschwemmung, die bis in den Hausflur läuft. Die Nachbarin, die sich schneller als erwartet eine Etage tiefer wiederfand, scheint sich auch dadurch nicht zu besänftigen zu sein, dass man ja auf diese Weise nun bereits ihren Feudeldienst erledigt hätte. Auch an diesem Morgen will der Chef wenig von der Entschuldigung der Verspätung hören, vielleicht mag es daran liegen, dass er noch immer wegen des Montags in Behandlung ist.

Doch irgendwann einmal sind auch diese Wochen beendet, meist allerdings nicht dann, wenn man glaubt, schlimmer könne es nicht kommen, just zu diesem Zeitpunkt nämlich lernt man, dass es immer noch schlimmer geht, aber doch irgendwann einmal.

Das Beste ist immer noch, ruhig zu bleiben, das Schicksal anzulächeln und ihm mit einem Schulterzucken zu entgegnen: „Dumm gelaufen!“

This entry was posted on Montag, Juni 20th, 2011 at 09:59 and is filed under Schlagzeilen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

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