Menschen sind schon recht sonderbare Vertreter ihrer Spezies. Zum einen fühlen sie sich nur sicher, wenn sie in der Herde zusammen sind. In einer Gruppe sind sie plötzlich mutig, stark, oder auch kampfbereit. Allein auf sich gestellt, sind sie eher zurückhaltend, scheu und trachten danach, schnell mindestens einen anderen Menschen um sich zu haben, um nicht dem Gefühl des Alleinseins ausgeliefert zu sein.

Auf der anderen Seite allerdings sind Menschen stolz darauf, ein Individuum zu sein. Kein Mensch ist wie der andere, jeder hat ein anderes Aussehen, ganz spezielle Eigenheiten und Charakterzüge. Die macht einen jeden Menschen einzigartig, aber zugleich stellt es ihn auch allein.

Trotz ihrer Einzigartigkeit, ihrer Individualität aber verbindet die Menschen untereinander ein Band. Bei einigen Menschen kann diese Verbundenheit nur oberflächlich sein, herrührend vielleicht aus einer gleichen Muttersprache oder aus der Geburt in der gleichen Stadt. Kinder verbindet mit ihren Eltern ein starkes Band durch die Geburt, die gemeinsame Zeit, das Vertrauen, dass das Leben in deren Hand gab.

Doch es gibt auch Menschen, die miteinander verbunden sind, derart stark, dass es mit Worten kaum zu beschreiben sind. Keine gleiche Abstammung, keine gleiche Sprache, auch nicht das Band der Familie ist es, was sie einander bindet. Das Gefühl, der andere sei immer da, ein Teil seiner Selbst, immer präsent und doch an einem anderen Ort, das Gefühl, zueinander zu gehören und doch nur sich selbst zu gehören, ist wohl zugleich eine sonderbarste, als auch eine wundervolle Verbundenheit.

Verbunden in der Seele doch frei im Herzen, dem anderen all die Liebe zu schenken, die sie nur vermögen.