Der Mensch wird geboren in die Abhängigkeit. Unfertig, hilflos, kommt er zur Welt, verloren ohne einen Anderen, der ihn umsorgt, beschützt und behütet. Auch wenn der Mensch lernt, auf den eigenen Füßen zu gehen, seine ersten eigenen Schritte hinaus in die Welt zu tun, so ist er noch immer nicht in der Lage, allein zu überleben. Immer braucht es einen Anderen, der sein Leben begleitet, er lernt von Geburt an, in Abhängigkeit anderer Menschen zu sein.
Auch wenn der Mensch älter wird, heranwächst und erwachsen wird, so gibt er nicht so leicht die Abhängigkeit auf. Sehr lange wird es dauern, ehe er sich löst von den Menschen, denen er seine Kindheit anvertraute, denen er sein Leben sorgenfrei in die Hand gab. Er löst sich, doch nur, um eine neue Abhängigkeit zu suchen, sich in sie zu flüchten, in ihr weiter auszuruhen.
Da sind die Freunde, ohne die er nicht sein kann. Auch von einem Partner, mit den der Mensch sein Leben in Liebe, Frieden und Harmonie teilen möchte, kann sich der Mensch schnell abhängig machen, zu leicht fällt es ihm doch, sein ganzes von dem anderen abhängig zu machen, ohne ihn nicht zu leben. Schnell wird aus der Partnerschaft, der Gleichheit und Gemeinsamkeit, dem Geben und dem Nehmen ein Verhältnis voller Unselbstständigkeit, voller Angst und ohne das Leben zu genießen.
Doch ist der Mensch fähig, allein für sich zu sorgen. Zu leben in Freiheit und Selbstständigkeit, ohne von einem anderen abhängig zu sein.
Er muss nur loslassen.