Die Rubrik „Gesellschaft & Soziales“ gibt den Schreiberlingen die Gelegenheit, die Individuen Simkeas unter die Lupe zu nehmen, das Miteinander in Augenschein zu nehmen, kurz: das Leben in und um Trent herum kritisch oder auch ironisch zu betrachten, jedem von uns eins ums and’re Mal vielleicht auch einen Spiegel vorzuhalten.
Wohlan, Spieglein, Spieglein an der Wand …
… nein nein, die Wahl zur Schönsten oder zum Schönsten überlasse ich Anderen. Die vorweihnachtliche Adventszeit möchte ich aber nutzen, einen Blick auf den sozialen Aspekt in Simkea zu werfen. Sozial bedeutet soviel wie „das Gemeinwohl, das Miteinander betreffend“. Wie sozial sind also die Trenter?
Neue Mitbürger werden zumeist überaus freundlich willkommen geheißen, ihnen wird mit Rat und Tat zur Seite gestanden, Fragen zuvorkommend beantwortet. Gerade alteingesessene Trenter vergeben gern Sammelaufträge an neue Bürger, zahlen gute Preise, geben andererseits vergünstigt Ware an diese. Dadurch wird den gerade Hinzugezogenen der Einstieg in das Leben Simkeas erleichtert, man fühlt sich willkommen geheißen, was auch ich vor noch nicht allzu langer Zeit selbst erleben durfte.
Der persönliche Handel am Marktplatz ist immer wieder ein sehr schönes Beispiel für entgegenkommendes Miteinander. Nach hartem Feilschen und schlussendlicher Einigung welchseln also Ware und Münzen die Besitzer. Oft ist aber noch zu beobachten, dass Dreingaben als Dank nachgereicht werden, seien es eine Hand voll Früchte, ein schmackhafter Kakaotrunk oder ein Fischsteak.
Nicht für die Ohren der Allgemeinheit bestimmt sind wohl Äußerungen in der Elbensprache Sindarin, denen nur wenige Trenter folgen können, ohne die entsprechenden alten Ausgaben des „Boten“ zu Rate zu ziehen.
Gerade aktuell im Brennpunkt des Miteinanders ist die Möglichkeit, den Trenter Weihnachtsbaum zu schmücken … was nur diejenigen vermögen, die des Kämpfens mächtig sind, zumindest aber Waffe und Rüstung besitzen, um dem Grinch, der den Weihnachtsschmuck entwendet hat, mit einer gehörigen Portion Dresche eine Kugel oder Zuckerstange wieder abzuluchsen, um mit diesen dann den Baum auf dem Marktplatz zu verschönern.
Manche können nicht kämpfen, andere möchten nicht, dritte nutzen jede freie Minute, um dem Weihnachtshasser Einhalt zu gebieten.
Hier scheiden sich offensichtlich die einen oder anderen Geister die Gerechtigkeit betreffend. Warum haben die Götter solch einen fiesen Grinch ins Land gelassen, dem nur mit Schläge beizukommen ist? Warum hat der hohe Rat lediglich kampferprobten Trentern die Gelegenheit eingeräumt, diesem Widerling das Handwerk zu legen.
Warum aber – und das ist wohl die Frage, die den meisten Simkeanern, allen voran den Ratsmitgliedern, am längsten in den Ohren bleiben wird – warum aber sollte jedem alles jederzeit vergönnt sein und zur Verfügung stehen?
Warum sollte man sich nicht einfach am Spaß anderer erfreuen und dem Anblick eines herrlich geschmückten Weihnachtsbaums? Ist es, weil man dem Anderen die Hatz auf den Grinch nicht gönnt? Oder weil man die Auszeichnung des Rats für solch einen Einsatz auch an die Brust geheftet haben möchte? Ist es, weil die Langeweile und der Müßiggang Einzug in das Leben Simkeas gehalten haben, die Laune und Großmut vergällen, das respektvolle, soziale Miteinander erschweren?
Liebe Trenter, Kämpfer und Pazifisten, das Leben besteht zu 10 Prozent daraus, was einem widerfährt und zu 90 Prozent aus dem, was man daraus macht. Man sollte nicht erwarten, von seinen Mitbürgern unterhalten zu werden, aber dankbar sein, wenn für Kurzweil gesorgt wird.
In diesem Sinne wünsche ich eine harmonische, friedliche und respektvolle Vorweihnachtszeit.
Zihaani