Die Chefredakteurin des Trenter Boten war in der vergangenen Woche eine geraume Weile in der Wüste unterwegs, begleitet von ihrem treuen Addison und dem Kamel Calypso. Leider entdeckte sie dabei ein neues Talent: Treibsand finden. So kam es , dass sie geraume Zeit in selbigem sitzend den armen Calypso das Wasser verweigern musste. Kaum war sie befreit und wollte im Rucksack nach dem rettenden Nass suchen, als das Kamel kurzerhand sich selbst bediente. Ob das, was er dort fand Kamelmilch war, wird besser nicht preis gegeben.
Archiv Juni, 2010
Schnappschuss64
Die Sonne scheint und der Himmel strahlt in hellem Blau: Der Sommer ist endlich da! Zeit also, die Wintergarderobe abzulegen und in die luftige Sommerbekleidung zu schlüpfen!
In die hinterste Ecke des Kleiderschrankes solltet Ihr nun folgende Kleidungsstücke und Acessoires verbannen:
Lederhandschuhe: Zeitlos modern aber für den Sommer eindeutig zu warm
Fellumhang: Schwitzen ist noch nie modern gewesen…
klobige Lederstiefel: Schweißfuß ade! Freiheit für die Zehen!
Aus eben dieser Ecke solltet Ihr stattdessen hervorkramen:
Bastrock: Luftig-kurz und mit dem Flair der Insel verzückt Ihr sicher jeden!
Muschelbikini: Ein Hauch von Nichts und das auch noch völlig Naturbelassen…
Geta: Sommerliche Alternative zu hohen Stiefeln und garantiert luftdurchlässig
Strohhut: Schützt perfekt vor den heißen Sonnenstrahlen und sieht todschick aus.
Fieber
Fieber ist meist ein Zeichen für eine Krankheit. Krankheiten sind etwas, von dem man sich zu befreien trachtet, etwas, das einen schwächt. Das einhergehende Fieber tut ein übriges, Geist und Körper zu ermüden, zu zermürben. Der Mensch ist nicht mehr der, der er glaubte zu sein.
Doch ein Fieber gibt es, das ein anderes ist. Vielleicht ist auch dieses durch eine Art von Krankheit hervorgerufen. Vielleicht verändert auch dieses den Geist des Menschen, der ihm anheimgefallen ist.
Es ist das Fieber, dass einen befällt von Zeit zu Zeit, wenn ein großes Ereigniss, ein Wettkampf die Menschen in ihren Bann zieht, es wie ein Lauffeuer schließlich auch die nüchternsten unter ihnen erfasst. Mitfiebernd, mitbebend, mitjubelnd den Wettkampf verfolgend. Zumindest kann man sich bei diesem Fieber sicher sein, dass es auch wieder verschwinden wird und den Menschen nicht zermürbt, nicht schwächt, sondern mit einer Art von Zauber fröhlich stimmt.
Geneigte Leser,
es war wieder einmal eine dieser Wochen: Ich saß an meinem Schreibtisch in der Redaktion und zerbrach mir den Kopf darüber, was ich euch in dieser Woche nur vorstellen könnte. Die Feder regungslos in der Hand blickte ich zu meinen geschätzten Kolleginnen, die alle eifrig arbeiteten. Das Kratzen ihrer Federn verstärkte mein schlechtes Gewissen nur noch.
Alle waren sie beschäftigt: Maddie, Biesty, Coro… Coro! Mein geschulter Blick blieb an ihrem Hals hängen, an dem etwas baumelte: eine Kette, die ich zuvor sicher noch nicht an ihr erblickt hatte. Mit nun neuem Mut schwang ich mich von meinem Stuhl und schlenderte zu ihr hinüber.
Die Papiere auf der linken Ecke ihres Schreibtisches waren schnell beiseite geschoben und so ließ ich mich darauf nieder, die Arbeit meiner Kollegin unterbrechend.
„Coro… sag mal, diese Kette ist aber neu, oder?“
Aus ihren Gedanken gerissen blickte sie zu mir auf, dann auf ihre Kette und fuhr abwesend mit der Hand darüber.
„Ja, das ist sie. Ich habe sie von meinem Ausflug ans Meer mitgebracht.“
„Ein Ausflug? Ach wie gern würd ich auch mal wieder…“ Ein gestrenger Blick unserer Chefredakteurin ließ mich wieder aufs Thema zurückkommen. „Egal.“, seufzte ich.
„Also ist sie ein Fundstück? Oder woher hast du sie?“
Sie lehnte sich zurück, die eigene Arbeit vorläufig vergessen.
„Ich traf dort auf eine alte Frau, welche mich zu sich winkte, mir diese Kette mit einem sanften Lächeln in die Hand gab und mir sagte, sie würde mir sicher gut stehen – sie fühlte sich zu alt dafür… sie sah aber trotz ihres Alters wunderschön aus – sie muss früher sicher eine hübsche Maid gewesen sein“
Sie unterbrach sich kurz und warf einen nachdenklichen Blick auf das Amulett.
„Sie sagte, dass die Kette einst einer Königin gehörte… Ich hatte die Frau noch nie zuvor dort gesehen…“
Auch ich musterte die Kette mit neu erwachtem Interesse.
„Also eine alte Frau hae ich dort noch nie gesehen. Eine Königin sagst du? Dann ist sie mit Sicherheit ein Einzelstück… zumindest habe ich solch eine noch nie in Trent gesehen.“
Nur mit Mühe schien sie ihren Blick losreißen zu können und wandte sich wieder an mich.
„Nein, ich auch nicht. Ich habe es noch lange in den Händen gehalten und von allen Seiten betrachtet. Irgendwie hat es mich völlig in seinen Bann gezogen. Die vielen Runen darauf scheinen etwas wirklich Magisches zu haben – leider kann ich sie nicht entziffern.“
Sie nahm die Kette ab und legte sie – zu meiner Überraschung – in meine Hand.
„Hier, vielleicht kannst du es ja… “
Ich betrachtete das Amulett eingehend, mit dem Finger fuhr ich über die Steine.
„Also entziffern kann ich sie leider auch nicht… aber irgendwie… es ist warm!“, stellte ich mit Erstaunen fest und gab es schnell wieder zurück an Corotica. Irritiert rieb ich meine Hand.
„Also meinst du auch, dass es etwas Magisches hat?“
Schnell streifte sie das lederne Band wieder über den Kopf.
„Ja, manches Mal habe ich das Gefühl.“, lächelte sie.“Auch, wenn es keine Funken sprüht oder Wunder vollbringt, es lässt mich viel ruhiger und gelassener sein, es gibt mir Kraft und Ausdauer.“
„hat es auf jeden Fall etwas Besonderes an sich“, erwiderte ich, „und ich könnte mir niemanden vorstellen dem es besser stehen würde als dir.“ Ich lächelte ihr zu, dann erhob ich mich wieder von Coros Schreibtisch, ein vergessenes Papier glatt streichend.
„Vielen Dank Coro, dann werde ich mich an die Arbeit machen. Die Bewohner Trents werden sicher auch gern etwas darüber erfahren.“
Ihr Gesicht nahm kurz eine Farbe an, die fast so rot war wie der Edelstein in der Mitte ihres Amuletts.
„Vielen Dank liebste Liala!“
Beladen mit Informationen konnte ich nun auch meine Feder in den Chor der kratzenden Schreibgeräte einstimmen lassen – und euch, werte Leser, dabei auch noch etwas Interessantes berichten. Ob nun von einer Königin oder nicht, an Coroticas Hals ist das Amulett in jedem Fall etwas Besonderes.
Ich wünsche euch eine schöne Woche,
Eure Liala
Verzweifelter Jascha
Ja liebe Leserinnen und Leser. Ihr seht richtig. Der arme kleine Zeitungsjunge Jascha tauchte in den letzten Wochen immer wieder in der Redaktion, vornehmlich in meinem Büro auf, um von ungeheuerlichen Zuständen zu berichten. Der Trenter Bote, auflagenstärkstes Blatt Trents und Umgebung, Read the rest of this entry »
Rathaus
In Folge der vielen kleinen und auch großen Änderungen, die durch den Rat in der letzten Woche beschlossen wurden, ist eine leider untergegangen. Erwähnt soll sie jedoch dennoch werden, bitte verzeiht uns, dass wir es in der letzten Woche verschwitzt haben. Read the rest of this entry »
So, werte Leserinnen und Leser, heute liegt es an mir, Euch über die Neuerungen in der Modewelt auf dem Laufenden zu halten. Die werte Vishvadika hat sich eine kleine Pause redlich verdient – sind doch die Nächte derzeit noch recht schlaflos dank des Nachwuchses. Da ich als Umlandredakteurin allerdings nicht allzu sehr mit den Moden der Stadt betraut bin, werde ich einen kleinen Blick in die hintersten Ecken des großen Kleiderschrankes werfen. Ich werde Euch einige alte, in Vergessenheit geratene Modestücke vorstellen und wer weiß – vielleicht verhelfe ich ihnen ja so zu einer zweiten Blütezeit.
Beginnen möchte ich mit dem Strohhut. Einst ein Muss für alle Feldarbeiter auf dem Gutshof, um dich vor den Sonnenstrahlen zu schützen, ist diese extravagante Kopfbedeckung mehr und mehr aus dem Blickfeld verschwunden. Nur sehr selten sieht man ihn bei einigen Wüstenreisenden, doch aus dem Stadtbild ist er verschwunden – dabei sollte doch ein Jeder gut behütet durchs Leben gehen!
Das Gutshofoutfit komplettierten damals die handgeschnitzten Holzschuhe. Auch ihr Klappern hörte man schon lang nicht mehr in den Gassen Trents. Dabei sind die hölzernen Schuhe trotz des harten Werkstoffes sehr bequem und immer noch luftiger als die klobigen Lederstiefel. Zwar ist es mit den Schuhen schwerer, sich anzuschleichen, aber ist es nicht sowieso am besten, aus der Menge hervorzustehen? Und wie geht das besser als mit klappernden Schuhen?
Eine wirkliche Seltenheit sind jedoch die Geta. Erst vor kurzen fragte ich am Markt nach einem Paar, worauf hin mir ein fragendes „Geta?! Was is das denn?“ entgegenschallte. Dabei sind gerade dies die idealen Schuhe für die Sommermonate. Ob in der Stadt, kombiniert mit einem langen Rock und einem luftigen Seidenhemd oder aber am Strand zu Baströckchen und Bikini – mit keinem Schuh kann man im Sommer merh Blicke auf seine Füße ziehen.