Flachzange hatte nicht nur Flöße mitgebracht, sondern stellte auch sein eigenes zur Verfügung. Der glückliche Moment wurde alsbald dafür genutzt, Knuddeleien und Baumaterialien zu tauschen, so dass schon bald die Ersten die Insel wieder verlassen konnten. Lange stand ich noch da und schaute Flummii hinterher. Als ich sie am Horizont nicht mehr ausmachen konnte und die Kälte mir so langsam in die Beine fuhr, drehte ich mich um und besuchte noch einmal den Eremiten, denn ich benötigte doch noch ein Segel für mein Floß, alle anderen Baumaterialien hatte ich zum Glück eintauschen können.
Dieser zeigte sich erstaunlich hartnäckig und nach einer langen und hitzigen Diskussion hatte ich ihn überzeugt und er tauschte mit mir ein paar Habseligkeiten und gab mir die heißersehnte Seide. Also machte ich mich auf den Weg zu Glen Cook, denn er konnte, im Gegensatz zu mir, Flöße bauen. Doch leider traf ich ihn nur völlig verausgabt an. Er empfahl mir, doch selber den Bau zu versuchen, was ich natürlich auch aufs Eifrigste sofort tat. Aber es kam, wie es kommen musste, mein Versuch misslang.
Missmutig machte ich mich nochmal auf den Weg, die Insel abzusuchen. Dabei fand ich einen seltsamen Ort mit einem noch seltsameren Arrangement von Steinen. Lange grübelte ich über den Sinn dieser Steine nach, um doch nur genauso unwissend, wie vorher, wieder zurück zum Landesteg zu gehen. Als ich dort wieder ankam, schaute ich das Sammelsurium von Baumaterialien an, dachte an meinen geliebten Sir Dellard und bat alle Götter des Universums um Hilfe, und siehe da, beim 2.Versuch gelang mir ein kleines Wunder, ich baute mir mein eigenes Floß.
Jetzt hielt mich nichts mehr auf dieser eisigen Insel und schnell lies ich das Floß zu Wasser, verzurrte meine Habseligkeiten und machte mich auf den langen Weg zurück in die Heimat. Ich paddelte und nutzte jede Windböe, aber die Strömungen trieben mich immer wieder ab. Als ich dann endlich, nach langen Stunden, das rettende Ufer schon am Horizont sehen konnte, sagte mir ein Blick zu den Sternen, dass ich den Jahreswechsel allein auf dem weiten Meer verbringen musste. Ein Delfin kam vorbei und stupste mein Floß pünktlich um Mitternacht an, was für ein Silvesterfest.
Irgendwann in den frühen Morgenstunden legte ich doch endlich am Strand an. Hocherfreut küsste ich den festen Boden unter meinen Füßen, und versprach mir, nie wieder in diese Kanone zu steigen, was auch tatsächlich 2 Tage anhielt. Denn dann erreichte mich der Hilferuf von DickeFee. Aber dieses Mal war ich tatsächlich etwas schlauer!
Ich ging zu meinem Lagerraum, holte mein Floß heraus, lieh mir das von Krauti und packte wohlweislich noch ein paar Heiltränke ein. Am Stadttor fiel mir siedend heiß ein, dass ich schon wieder das Kissen im Lager liegen gelassen hatte. „Was soll’s“ dachte ich, „zweimal ist es gut gegangen, also werde ich es auch ein drittes Mal überstehen.“ Und eilte den, mir schon bekannten Weg zum Zirkus, entlang. Schnell löste ich wieder eine Eintrittskarte und plumpste in die Kanone. „Wohin soll es dieses Mal gehen?“ fragte mich der alte Mann. „Nochmal zur Eisinsel“ sagte ich ihm, und mit einem lauten Zischen befand ich mich wieder auf dem Weg dorthin. Die Landung kam mir schon nicht mehr ganz so schmerzhaft vor, oder vielleicht hatte sich mein Allerwertester auch an die unsanfte Behandlung gewöhnt. Schnell suchte ich nach Fee und kaum, dass ich sie gefunden und ihr das Floß übergeben hatte, befand ich mich auch schon wieder auf dem Heimweg. Schon ein paar Stunden später konnte ich das rettende Ufer entdecken und steuerte schnurstracks darauf zu. Wie froh war ich, als ich wieder einmal festen Boden unter den Füssen hatte.
Auf dem Weg nach Trent pflückte ich noch ein paar Äpfel und beschwor mich eindringlich, den Zirkus ab sofort zu meiden, was ich bis heute auch gemacht habe….