Archiv für Sparte ‘Geschichten, Gedichte und Musikalisches’

Die ersten Sonnenstrahlen brechen durch das Blätterdach des Dämmerwaldes und zaubern komplizierte Muster auf den moosigen Boden. Ein übermütiges Eichhornpärchen jagt einander rund um den Stamm einer alten Eiche, kurz von einer Eule taxiert, die sich dann aber doch für die wohlverdiente Tagesruhe statt für den keckernden Snack entscheidet.

Doch was ist das? Auf dem verschlungenen Pfad, der aus den überschaubaren Ebenen des Umlandes in den Wald hineinführt ist ein überaus seltsames Wesen erschienen. Wenig größer als ein Rehkitz, von schmaler Statur, umspielt von einem wildgelockten, rotbraunen Haarbusch tritt die seltsame Besucherin in den kühlen, grünen Dom. Schnuppernd hält sie ihre sommersprossige Stupsnase in die Luft, schaut sich aufmerksam nach Spuren um. Was hat sie denn da in der Hand? Einen riesigen, spitzen Stock? Es ist eine Pike, bestimmt drei- oder viermal so lang wie sie selbst hoch ist, bewehrt mit einer mörderisch anmutenden Metallspitze.

Das, was dort so schwer bewaffnet in zu großen Stiefeln und über und über behangen mit Tränken und Ausrüstungsgegenständen die Ruhe des Forstes stört, hat einen Namen: Petra Fakt.

Petra Fakt? Ja, soll das denn ein Name sein? „Petrefakt“ sagt in irgendeiner fremdländischen, portaljenseitigen Sprache „aus Stein gemacht“. Ist denn diese junge Dame aus Stein gemacht? Natürlich nicht und dem Betrachter erscheint die Metapher angesichts ihrer mädchenhaften Erscheinung unpassend.

Doch still! Was ist das? Was bewegt sich da lautlos und geckoflink in den Schatten? Was späht aus gelben Katzenaugen durch dichtes Buschwerk? Als sich rund um Petra sehnige muskulöse, waldschattengrüne Körper erheben, wissen wir: Goblins!

Goblins – die eigentlichen Herrscher des Dämmerwaldes. Nichts von dem, was man über sie berichtet, läßt hoffen, dass wir mehr als Knochen und Kleidungsfetzen von Petra wiedersehen werden. Zur Flucht besteht keine Chance, denn die grünen Gesellen bilden jetzt einen dichten Ring um die kleine Pikenträgerin.

„PETRAAAA“ preßt die größte und massivste Gestalt knurrend hervor. Krude Ritzungen auf den wulstigen Bizepsen, Trizepsen und Quizepsen berichten von erfolgreichen Wildschweinjagden, siegreichen Kämpfen und dem schamlosen Treiben der Goblingötter.

„Gisela“ antwortet Petra fröhlich. „Wie gehts denn so?“

„ES GEHT GUT!“ knurrt die Goblin-Anführerin zurück. „MUSS JA!“

„Wen hast Du denn heute dabei?“ Petra schaut sich um. „Bernd, Uschi, Jürgen! Ihr habt aber auch nie frei, was?“ Die Angesprochenen winken kichernd ab.

„Also, ich hab heute folgende Bestellungen …“ Petra liest aus ihrem Notizbuch ab. „soundsoviel Graphiterz, ein paar Würfel wären nett, hat jemand alte Blechdosen?“ Sie kramt in ihrem Rucksack „Und hier die versprochenen Gummibären – ihr dürft das wirklich nicht übertreiben, die extragehärtete Hornhautfeile für Uschi, Bernd, dein Magazin „Der kleine Hobbyschnitzer“, für Gisela, Moment, ein Spinnenseidennegligé und ein Banjo für Pascal. Kann jemand das Banjo für Pascal mitnehmen? Und dann noch …“

Nachdem alle Mitbringsel verteilt sind, setzt sich die ungewöhnliche Gruppe um ein Feuerchen und Petra grillt Tofuwürste für alle auf ihrer Pike. Man erzählt sich allerlei Neuigkeiten und Begebenheiten, darunter häufig auch faustdicke Lügen, scherzt und albert herum.

„SO“ grollt Gisela. „JETZT GESCHÄFT. GISELA FÄNGT AN. MUSS ZEITIG HAUSE“.

„Kein Problem“ ruft Petra. Sie springt geschmeidig auf und faßt die Pike mit fester Hand, während Gisela einen riesigen, furchtbar rostigen Säbel schwingend auf sie zurennt.

„HA!“ „Aaaargh“ klängdotzplenker „Uuuuuh“ „Iiiiiiiiih“ brekkerbroxdengel! „Ääääärch“

Das geht schon ganz schön lang, aber man will das gar nicht genau wissen, weil man schnell durchschaut, dass es sich um ein relativ unmotiviert aufgeführtes Schauspiel handelt. Keiner der beiden zielt mit der jeweiligen Waffe auch nur halbwegs in die richtige Richtung und ohne jede Berührung, von Verletzungen ganz abgesehen, machen die beiden eine Menge Lärm.

„BOOOOAAAH“ grölt Gisela, „ICH ZIEHE MICH TAKTISCH ZURÜCK“. Sie wirft Petra ein paar Münzen und einen Brocken Graphiterz vor die Füße, nimmt eine Tüte mit den Stadtwaren, die Petra ihr mitgebracht hat, und tappelt tiefer in den Wald „FEIERABEND. BIS BALD“ rufend.

Bei den anderen Angehörigen des Goblin-Trupps läuft es ähnlich, bis zum Schluß Bernd antritt und leise Petra ins Ohr flüstert „DU, HEUTE IST BEI UNS ZUKUNFTSTAG UND ICH HAB MEINE TOCHTER MIT ZUR ARBEIT GEBRACHT“. Er winkt einem kugelrunden kleinen grünen Goblingirl, das nervös an einem Strauch zupft.

„Alles klar, Bernd“ zwinkert Petra und nach einer Reihe vorgetäuschter Schlagabtausche schreit sie „Oooohje, dieser attraktive Goblinkrieger ist ein oder zwei Nummern zu mächtig für mich. Ich ziehe mich besser taktisch zurück“!

Und sie packt ihren Lootsack und macht sich wehklagend davon, während das Goblinmädchen vor Stolz auf ihren Pappa so grün-rot wird, also irgendwie braun. Sieht aber nett aus und alle sind glücklich.

(Petra Fakt)

Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt.

Khalil Gibran

(Amalthea)

In der Welt gelten Zwerge als gefürchtete Kämpfer, treue Verbündete oder zumindest geachtete Feinde. Ihren Ruf haben sie sich im jahrtausendlangen Kampf mühsam erstritten, zahlreich sind die Sagen von Drachentöterinnen, Heerführern und Geschützmeistern. Anders als bei den Menschen, begründet sich der Ruhm der Angroschim aber weniger auf Einzelleistung, sondern auf der Kampfkraft von Einheiten unterschiedlichster Größe. Es gibt etliche Legenden von Drachentötergespannen, die im Alleingang einen Purpurwurm besiegten, aber auch vom kompletten Volk der Ambosszwerge, das mehrere Jahrtausende lang die heimatlichen Stollen verteidigte.

Gerade bei Menschen hält sich hartnäckig das Gerücht, alle Zwerge seien stets waffenbereite Krieger, und tatsächlich verbirgt sich in diesem Vorurteil mehr Wahrheit, als sich ein Feind der Angroschim vorstellen möchte.

Sicher ist, dass nicht nur die Wachhabenden am Xorloscher Tor, sondern auch die Ziegenhirtin auf den Bergwiesen ihre Aufgabe (Angroschs Gebot zur Folge) darin sieht, die Schätze der Erde zu hüten.

Je nach Volkszugehörigkeit predigen auch die Angrosch-Priester diese Lebenseinstellung mehr oder weniger verbissen.

Der Kampf gegen die Feinde Angroschs ist dem Angroscho wie der Angroschna eine heilige Pflicht, die Grundlage der eigenen Existenz und der Sinn des Lebens. Anders als für einen Ork-Krieger, auf den diese Aussage ebenfalls zutreffen mag, macht sich ein Zwerg jedoch nur selten Gedanken darüber. Er prahlt nicht, und er sucht auch keine Bestätigung im Kampf, für ihn ist der Kriegszustand so selbstverständlich, dass es im Rogolan nicht einmal ein Wort dafür gibt. Denoch stürzen Zwerge sich nicht blind in einen hoffnungslosen Kampf – in einer späteren Schlacht könnte ihre Kampfkraft fehlen, wenn sie sich in sinnlosen Scharmützeln umbringen lassen. Bei der Verteidigung einer Binge darf ein Angreifer dagegen keine Gnade erwarten, und auch ein Hügelhaus wird erbittert verteidigt.

Infolgedessen gibt es auch keinen Kriegsstand, wie ihn die Menschen kennen. Bei einer Bedrohung greifen nicht nur eine Hand voll Krieger zur Waffe – nein, fast die ganze Sippe tritt geschlossen dem Feind entgegen. Bei den großen Völkern kann man sogar von einer Wehrpflicht sprechen, auch wenn diese nicht von der Gesellschaft gefordert, sondern ganz selbstverständlich als Dienst an Angrosch verstanden wird. Mindestens einmal wöchentlich übt sich jeder Zwerg und jede Zwergin an Spieß, Axt oder Geschütz. Es gibt – mit Ausnahme der Drachenkampf-Schule von Xorlosch – keine Kriegerakademien; der Berufsstand des Gardisten oder Wachsoldaten existiert in Zwergenstädten nicht. Stattdessen sind die älteren Sippenmitglieder für die Ausbildung des Nachwuchses verantwortlich, und die Wachaufgaben werden im Wechsel von den Sippen übernommen. Zwerge übernehmen also bei Bedarf die Rollen des Ausbilders oder Strassenwächters, doch würden sie eher von einer Berufung als von einem Beruf sprechen. Innerhalb der Sippen ist es daher nicht unüblich, dass diejenigen, die sich im Umgang mit der Waffe ausgezeichnet haben, öfter Wache schieben als talentierte Handwerker – jeder Angroscho dient eben so, dass seine Fähigkeiten am besten zum Einsatz kommen.

(Klamdor)

Es gab wohl einige Schwierigkeiten bei der letzten Aufgabe. Da dies auch durch eine fehlerhafte oder unzureichende Erklärung meinerseits zu Stande kam, habe ich beschlossen, daß jeder Einsender*in die Krebssuppen bekommt.

Erstmal zur Auflösung

Nein, ich bin eine Zwergin – Dor, masch no Angroscha.
Ich habe einen Bruder – Masch no Garoscho.
Du bist seine Schwester – Dosch ka Garoschna.
Ich bin schon sein Bruder- Masch nom ka Garoscho

Es gab das Problem, dass ich einiges nicht genau erklärt habe. Man darf die menschliche Sprache nicht 1 zu 1 mit Rogolan übersetzen. Dazu ist der Wortschatz des Rogolan zu klein. Es kommt vieles auf Interpretation an, manchmal auch auf die eigene Phantasie. Wenn man grundlegende Dinge, wie zum Beispiel die Wortstämme und die Endungen, beherzigt, kann man auch eine Unterhaltung führen. Das Gegenüber kann schon anhand einiger Worte den Zusammenhang feststellen. Im Rogolan haben gerade die Beiwörter, Artikel und auch einige andere Wörter nur ein zusammenfassendes Wort, so dass man bei vielen menschlichen Wörtern nur eines im Rogolan hat, und dann eben diese allein durch die Wortstämme erkennen kann.

Beispiel:

Dosch –

du bist, du kannst, du hast usw (einfacher: sein, können, haben usw.)

Dosch no Rogla – Du hast eine Zunge

Dosch ragal – Du kannst sprechen

Dosch no Angroschna – Du bist eine Zwergin

NO steht für einen Artikel

Viele Wörter und Zusammenhänge entstehen während der Unterhaltung. Ein Satz im Rogolan kann viele Bedeutungen haben, wenn er alleine steht. Nur im Zusammenhang mit einem Gespräch und dem Thema lässt sich der eigentliche Sinn erkennen. Da kommt es dann wieder auf eure Phantasie und Mut an. Am besten einfach mal ausprobieren.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig die Verwirrung beseitigen. Diesmal gibt es kein Rätsel. Eure Aufgabe besteht darin, das bisher erlernte zu wiederholen. Beim nächsten Mal gehen wir intensiv auf weitere Endungen und Wortstämme ein.

(Klamdor)

1
Aug

Katzenlied

   Von: Lady Sharina in Geschichten, Gedichte und Musikalisches

Liebe Musikfreunde, unsere Singe-Kuschel-Katze hat mir eine Taube mit einem sehr kleinen Liedchen zugeworfen:

Sie meinte: „nur eine Strophe sein tun“ Ja schade, Nyarla das wäre ein Katzenhit wenn  es länger wär‘, findet die Autorin. Also hier das Liedchen:

♪♫♩Füllt die Welt mit knuddelnden Katzen. Schalalalala, la, la, la, la. Mit flauschig Fell und weichen Tatzen. Schalalalala, la, la, la, la. ♪♫♩

=(^ω^)=

(Lady Sharina)

Und wenn Du den Eindruck hast, dass das Leben ein Theater ist, dann suche Dir eine Rolle aus, die Dir so richtig Spaß macht.

William Shakespeare

(Amalthea)