28
Jun

Sir Dellards Schattenklinge

   Posted by: Liala   in Schlagzeilen

Geneigte Leser,

fast scheint es wie eine glückliche Fügung, dass die wunderlichen Dinge unserer Welt sich in den letzten Wochen beinahe in mein Blickfeld zu drängen scheinen. So begab es sich auch, dass ich am dieswöchigen Sonntag – meine Pflicht noch schändlich vernachlässigend – auf dem Marktplatz saß, als Sir Dellard diesen betrat. Neugierig wanderte mein Blick über seine Gestalt und blieb schließlich an einem langen, glänzenden Gegenstand hängen. Voller Aufregung zog ich ihn in eine ruhigere Ecke des MarktesSchttenklinge

„Sir Dellard! Sagt, dieses Schwert fällt mir heute zum ersten Mal auf… habt Ihr es erst kürzlich erworben?“ Noch während der Frage angelte ich in meinem Rucksack nach Notizbuch und Feder.
„Seid gegrüßt, Liala.“, grüßte er mich, großzügig über meine etwas ruppige Art hinwegsehend.
„Nein, es ist schon seit Ewigkeiten in meinem Besitz. Es gehörte meiner Mutter, die es von ihrem Vater hatte… und, warum auch immer, war es im Besitz meines Vaters damals. Er erzählte mir leider nichts über meine Mutter. Als ich mein Elternhaus damals verließ, sah ich es als mein Eigentum an. Mein vater hatte kein Recht darauf und ich bin mir sicher, dass Mutter es mir gegeben hätte – auch, wenn ich sie nicht kannte.“ Seine Gedanken schienen kurz abzuschweifen, während sein Blick abwesend auf dem Schwert ruhte.
„Immerhin ist es ein Drachenwerk… und mein Vater gehört nicht zu dieser Rasse.“
Eifrig kratzte meine Feder über das Papier.
„Glaubt Ihr denn, Eure Mutter gehörte dazu? Wie sonst hätte sie daran kommen können?“
Er zuckte mit den Schultern.
„Naja, mein Vater war ein Mensch. Und ich bin ein Halbdrache. Da müssen einige Drachenüberbleibsel in ihr gewesen sein.“
Nachdenklich nickte ich.
„Das wäre dann wohl anzunehmen… aber abgesehen von dieser nicht ganz geklärten Herkunft – hat es irgendetwas Besonderes an sich?“
„Also mein Vater erzählte mir, dass es schon Jahrhunderte alt ist und von Drachenmagie nur so strotzt.“, setzte er an. „Doch ist dieses Wissen leider verloren gegangen und ich kenne mich nicht genug damit aus, um diese Mächte hervorzurufen – was auch immer sie bewirken mögen.“
Ich rückte ein wenig ab, meinen Sicherheitsabstand vergrößernd.
„Und Ihr seid Euch sicher, dass diese sich nicht von selbst… lösen?“
„Wie gesagt – davon habe ich leider keine Ahnung. Passieren kann alles.“
Gerade überlegte ich mir, ob eine Flucht doch angeraten wäre, als Sir D beschwichtigend die Hand hob.
„Doch bisher ist dies alles nicht eingetreten. Ich habe es in meinem Leben nicht nur zur Zierde getragen. Ich habe es schon einsetzen müssen und ich weiß auch damit umzugehen. Doch außer diesem Glühen und der perfekten Verarbeitung habe ich noch keine Wirkung erfahren können…“
Deutlich beruhigter entspannte ich mich.
„Dann verlasse ich mich einfach darauf, dass Ihr es uns als erste wissen lassen werdet, sollte sich etwas daran ändern.“
„Sicher! Mich brennt natürlich zu wissen, was alles an Mächten darin stecken. Wenn Ihr jemanden kennt, der sich damit auskennt, sagt es mir. Für dieses Wissen würde ich einiges bezahlen.“
Ich fügte meinen Unterlagen eine Notiz hinzu.
„Nun, wenn dieser Jemand den Boten liest, wird er ab morgen davon wissen.“, zwinkerte ich.
„Ich bedanke mich, Sir Dellard.“
Er richtete sich auf.
„Wenn es das schon war, bedanke ich mich für Euer Interesse an meiner Person. Einen schönen Wochenstart wünsche ich noch.“ Winkend verschwand er und hinterließ mich mit der Pflicht, nun doch endlich die Redaktion aufzusuchen.

Wieder eine wunderbare Einzigartigkeit, die ein wenig zur Vielfalt unserer Welt beiträgt.
In der Hoffnung, euch auch nächste Woche wieder eine solche präsentieren zu können,

Eure Lia

This entry was posted on Montag, Juni 28th, 2010 at 09:59 and is filed under Schlagzeilen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

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