An einem ruhigen Abend saßen Flachzange und einige andere Marktplatzbewohner am Lagerfeuer des Marktplatzes, als, wie durch Magie, eine Nachricht ihre Runde machte: Walfang ist möglich!
So gemütlich ich mich gerade noch mit Flachzange unterhalten hatte, so schnell hatte ich den Markthai schon lange nicht mehr hektisch aufspringen, seine Habseligkeiten zusammenpacken und einige Dinge einkaufen gesehen. Natürlich versuchte ich ihn von diesem waghalsigen Abenteuer abzubringen, allerdings ging der berühmte Schuss wieder mal nach hinten los. Diejenigen, die sich noch an die Kanonengeschichten erinnern, wissen ja bereits, wie schnell ich mich von der Abenteuerlust anstecken lasse.
Aber, ich ging die Sache dieses Mal, für Biesty sehr ungewöhnlich, langsamer an. Während Flachzange schon zu seinem Fischerboot eilte und in See stach, um den Wal zu suchen, sorgte ich für Proviant, ausreichend Werkzeug, ja so dachte ich, und lief erst am nächsten Tag zum Meeresstrand. Dort lief mir meine kleine Georgiana über den Weg, die sich natürlich nicht mehr abschütteln lies und sich mir an die Fersen heftete. Am Hafen angekommen, traf ich den ehrenwerten Wieland, seines Zeichens Lastenkahnbesitzer, der mir sein Wassergefährt gegen einen Obolus für eine Woche zur Verfügung stellte. Geschwind band ich mein Fischerboot an den Lastenkahn, setze Georgiana mit der Bitte, dieses Mal keinen Unfug anzustellen, hinein, und los ging die Fahrt in ein unbekanntes Abenteuer, dem ersten Walfang.
Zwei Tage kreuzten wir sämtliche Fischerrouten und klapperten jeden Winkel auf dem weitläufigen Meer ab, leider ohne Erfolg. Der Wal blieb unsichtbar. Allerdings fanden wir weitere Abenteurer, die sich uns spontan anschlossen: Shemal, Anubis und Chiva.
Als wir uns am Ende des zweiten Tages zur Ruhe begaben, unsere Boote miteinander verbanden, damit keiner abgetrieben würde, ermahnte ich Georgiana nicht mehr, bei mir zu bleiben, da sie am Abend davor so brav gewesen war, was sich am nächsten Morgen allerdings als Fehler und auch als Glücksfall erwies. Der Schock war groß, als ich erwachte, und das Kind war weg. Doch schnell fand ich sie, denn man konnte übers ganze weite Meer ihren Siegesruf hören: „Ich hab den Wal gefunden!“
So schnell der schwerfällige Kahn nur in Bewegung zu setzen war, machte ich mich auf den Weg zu ihr und kurze Zeit später trafen wir alle bei dem Wal ein. Schnell schickte ich Flachzange eine Taube und war zuerst sehr erstaunt, dass er nicht zu uns kam, doch dann machte ich mir langsam Sorgen. Was war nur mit ihm geschehen, und was war mit meiner Taube geschehen, die auch nicht mehr zurück, kam?
Wir staunten nicht schlecht, war der Wal doch wesentlich größer, als wir es uns vorgestellt hatten. Allerdings ahnte keiner bis dato, dass das Auffinden des Wals noch der leichtere Teil des Abenteuers war. Mit den verschiedensten Sachen versuchten wir, den Wal anzulocken, doch vergeblich! Dieser König des Meeres schien sehr stur und vor allem kein Feinschmecker zu sein.
Schnell zückten wir unsere Harpunen und begannen, den Wal einzufangen. Auch Flachzange tauchte mittendrin wieder auf, hatte ihn meine Taube doch noch gefunden. Was sich so leicht anhört, war natürlich ein langwieriges Auf und Ab von Erfolg und Misserfolg. Flummii wurde gerufen, um uns neue Harpunen zu bringen, selbst Shemal und Chiva mussten zwischendurch zurück nach Trent, um Nachschub und neuen Proviant zu holen. Voller Verzweiflung schickten wir auch eine Taube zu Maddie Hayes, die daraufhin Stenophrates zur Unterstützung schickte. Mit dem erfahrenen Jäger an unserer Seite vollbrachten wir das, an was wir nicht mehr zu hoffen gewagt hatten, wir zogen den Wal an Land. Erschöpft und doch siegessicher bestaunten wir das Ergebnis, das heute noch im Fischerhafen zu bestaunen ist:
Der erste erlegte Wal!
*legt die Feder auf die Seite und schaut auf den Wal. „Georgi, du sollst doch nicht immer dahinein krabbeln!“ „Aber Mami, das ist doch ein so toller Spielplatz für mich!“*