Da Alessa immer wieder behauptet, Zwergen stinken und sind stets ungewaschen, möchte ich hier einmal über die Kleidung und die Körperpflege der Angroscho eingehen. Was die Kleidung allerdings betrifft, so ist der Modezar Klamdor etwas aus der Art geschlagen. Aber schließlich ist er ja auch halb Mensch.

Kleidung und Körperpflege

Zwerge legen bei der Wahl ihrer Kleidung nur wenig Wert auf Stil und Schnitt, stattdessen sollte sie praktisch sein und einen gewissen Schutz bieten. Schließlich ist ein Angroscho stets bereit, gegen echsische Umtriebe vorzugehen. So ist es auch zu erklären, dass reisende Zwerge jederzeit ein Kettenhemd oder wenigstens feste Lederkleidung tragen – die Gefahren aus den Weiten des Himmels sind vielfältig, und welcher gesunde Geist würde sich ihnen schutzlos ausliefern? Ein eiserner, gefütterter Helm schützt vor herabfallenden Gegenständen, Lederhandschuhe vor dem Feueratem eines Drachen, feste Stiefel vor Schnittwunden durch die herumliegenden Waffen erschlagener Feinde.

In den heimatlichen Stollen erfreut sich Lederkleidung großer Beliebtheit, als Schürze, Weste oder Arbeitshose getragen. Oftmals sind diese Stücke mit bemaltem Stoff aus dichtem Zelltuch benäht oder mit Eisennieten und sogar kleinen Platten ausgestattet.

Während die meisten Vorurteile über die zwergische Bekleidungsweise also durchaus zutreffen, muss an dieser Stelle, meine liebe Alessa, eine andere Behauptung entkräftet werden. Zwerge sind weder dreckig noch ungepflegt – ganz im Gegenteil baden sie sogar sehr gerne. Dazu wird das klare Wasser der Bergseen benutzt, entweder kalt, oft aber auch erwärmt. Der schmutzige Eindruck liegt in einem Brauch begründet, dessen Ursprung heute nicht mehr auszumachen ist. Die Zwerge schmieren sich nach dem Baden regelmäßig mit einer fettigen Salbe ein, die mit feinem Kohlestaub vermengt wurde, wodurch auch der reinlichste Zwerg verdreckt und ungewaschen aussieht.

Während die einen in dem Brauch einen Ausdruck der Verbundenheit zu Angrosch sehen, behaupten andere, die Paste würde vor Hautrötungen und sogar leichten Verbrennungen schützen. Vermutlich liegt die Wahrheit wohl dazwischen, wofür auch die Legenden aus der Zeit der Drachenkriege sprechen. Demnach hat die graue Gesichtsfarbe diejenigen gekennzeichnet, die bereit waren, in Angroschs Hallen einzuziehen. Es wird aber auch immer wieder von Drachenkämpfern berichtet, die dank der dunklen Bemalung den Feueratem eines Drachen überlebten.

Noch heute legen viele Zwerge vor der Schlacht eine besonders dunkle und dicke Schicht auf. Darüber hinaus werden bestimmte Muster bevorzugt, abhängig vom Anlass und der Stellung des einzelnen.

Ein anderes Statussymbol stellen die Bärte der männlichen Angroschim dar. Während die Länge mit Alter und Weisheit in Verbindung gebracht wird, steht die Anzahl der eingeflochtenen Zöpfe für die Zahl der erschlagenen Feinde, das Flechtmuster für deren Art. Mit Knoten verbundene Zöpfe sind Ehrenabzeichen, eine komplette Rasur dagegen ein Schandmal.

Diese Worte sind an meine Lieblingsgnomine Alessa gerichtet und ich hoffe, sie überdenkt ihre Meinung bezüglich der Körperpflege von Zwergen noch einmal.

(Klamdor)

This entry was posted on Dienstag, März 1st, 2022 at 09:50 and is filed under Geschichten, Gedichte und Musikalisches. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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