…so ein ganz normaler Tag. Die Trenter standen auf, trafen sich mehr oder weniger wach am Lagerhaus oder auf dem Markt, schnackten, lachten und stritten über dieses und jenes. Nicht vergessen so mancher Handel der so nebenbei hier und dort getätigt wurde, Aufträge vergeben, Waren feilgeboten. Der normale tägliche Wahnsinn.
Dann ein Aufschrei: Die Almuth ist weg!!!
Wie, was, wo, wieso, warum?!?
Almuth, die Loseankäuferin, die üblicherweise am Rathaus stand, war nicht am Platz. Tagein und Tagaus stand sie da normalerweise, mit einer alten Frau und dem Kind.
Ja gut, man überlegte: Jim der Siedler gab schon eine Ewigkeit an, ihr Gemahl zu sein. Also womöglich war das geschäftige Weib daheim, ihre ehelichen Pflichten erfüllen. Schließlich hat ein Mann das Recht darauf… Schon beruhigten sich die ersten Gemüter.
Aber halt, man wollte sie bei der Schmiede gesehen haben. Ob sie dem Schmied schöne Augen tut? Nein, nein, sicher nicht. Eher war das Hannah, ihr unstetes Töchterlein einmal mehr ausgerückt, und Almuth war auf der Suche danach. So Mancher lamentierte über die schwierige Suche, das Kind zu finden und heimzubringen. Es entbrannte eine Diskussion über die Pflichten einer Tochter.
Nebenbei überlegten einige Bürger, dass Almuth womöglich zur Baustelle unterwegs war.
Ihr wisst schon, jene große nahe der Schlachterei. Vielleicht wollte Almuth nicht mehr nur einen Losestand haben, sondern ein Glücksspielhaus eröffnen? Nicht nur wie bisher Bürgern Geld für Lose geben, sondern auch welches Verdienen? Die eheliche Haushaltskasse aufbessern, vielleicht um eine bessere Ausbildung der Tochter finanzieren zu können?
Fragen über Fragen, Gerüchte und Mutmaßungen. Wie konnte das sein, die Almuth nicht vor dem Rathaus? Und keiner wusste Bescheid.
So beschlossen Trenter Bürger Flummi zu fragen, was denn die Almuth von ihrem angestammten Platz vertrieben habe. Doch wie sollte es sein, Flummi bestritt davon Kenntnis zu haben. Nun herrschte noch größere Ratlosigkeit.
Und während die einen sich Gedanken machten, fiel es anderen gerade erst auf. Immer wieder ertönte der Aufschrei: Oh Schreck, die Almuth ist weg, wo werde ich meine Lose los. Es vergingen lange Stunden, der Rest des Tages, manche Stunden der Nacht bis am Morgen die erlösende Kunde kam: Die Almuth ist zurück. Steht wo sie hingehört.
Doch Fragen über Fragen, Gerüchte und Mutmaßungen blieben ungeklärt. Solches passiert, wenn ein Mensch nicht tut, was die vielen verschiedenen Wesensarten in Trent davon erwarten ;-)
(Taraxa)
Leave a reply