Ein berühmter Spruch lautet:
„Wo man singt, da laß’ dich ruhig nieder,
böse Menschen haben keine Lieder.“
Und aus diesem Anlass möchte ich euch einige Lieder und Gedichte näher bringen, denn ich habe festgestellt, dass es es in Simkea wirklich keine
bösen Menschen gibt, aber meiner Meinung nach zu wenig Lieder. Und daher möchte ich euch jeweils Lieder und Gedichte zu einem bestimmten
Thema vorstellen, und passend fangen wir an mit den Thema „Winterende“. Wer sich übrigens für die Melodien interessiert, schreibt mir oder
meldet euch bei mir.
Beginnen möchte ich mit einem Winterlied und einem Wintergedicht, passend zur jetzt herrschenden Jahreszeit. Dieser Text war ursprünglich ein Gedicht, aber da es recht bekannt wurde, wurde es später auch vertont.
Der Winter ist ein rechter Mann,
kernfest und auf die Dauer;
sein Fleisch fühlt sich wie Eisen an
und scheut nicht süß noch sauer.
War je ein Mann gesund, ist er’s;
er krankt und kränkelt nimmer,
weiß nichts von Nachtschweiß noch Vapeurs
und schläft im kalten Zimmer.
Er zieht sein Hemd im Freien an,
und läßt’s vorher nicht wärmen;
und spottet über Fluß im Zahn
und Kolik in Gedärmen.
Aus Blumen und aus Vogelsang
weiß er sich nichts zu machen,
haßt warmen Drang und warmen Klang
und alle warmen Sachen.
Doch wenn die Füchse bellen sehr,
wenn’s Holz im Ofen knittert,
und um den Ofen Knecht und Herr
die Hände reibt und zittert;
wenn Stein und Bein vor Frost zerbricht
und Teich’ und Seen krachen:
Das klingt ihm gut, das haßt er nicht,
dann will er sich tot lachen.
Sein Schloß von Eis liegt ganz hinaus
beim Nordpol an dem Strande;
doch hat er auch ein Sommerhaus
im lieben Schweizerlande.
Da ist er denn bald dort, bald hier,
gut’ Regiment zu führen.
Und wenn er durchzieht, stehen wir
und seh’n ihn an und frieren.
Beginnt man nicht schon zu frieren, wenn man den Text liest? Ich auf jeden Fall. Das Gedicht ist übrigens vom gleichen Dichter, der auch „Der Mond ist aufgegangen“ gedichtet hat.
(Zitronello)
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