15
Nov

Halloween

   Posted by: Calisto   in Feiern und Events

Vorsichtig näherte ich mich dem Kaninchenloch, das heute aufgetaucht ist. Davor traf ich auf ein Kaninchen, das hektisch hin und her sprang und etwas wortkarg war. Und auf einmal war es weg, durchs Kaninchenloch verschwunden. Nach einem Blick ins Kaninchenloch, beschloss ich mich, dem Kaninchen zu folgen und kroch durch das Loch.
Erschrocken falle ich in ein tiefes Loch und gucke mich erstmal um. Nachdem ich mich von dem kleinen Schock erholt habe, kann ich eine Abzweigung erkennen, auf die ich zugehe. Schon kurz darauf sehe ich einen komischen Türknauf mit Mund und Augen, der sich als Herr Türknauf vorstellt.
„Was kann ich für dich tun?“, fragt er mich.
„Ich suche ein weißes Kaninchen, das ich vor dem Kaninchenloch getroffen hab. Doch es war viel zu schnell weg. Hast du es gesehen?, frage ich ihn.
„Ach soooo“, sagt Herr Türknauf und reißt seinen Mund auf. Am anderen Ende kann ich das weiße Kaninchen sehen. Doch bevor ich mich dem zuwende, siegt meine Neugier und lasse Herr Türknauf kurz alleine. Denn links und rechts gibt es noch was zu erkunden. Auf der linken Seite finde ich einen Trink-Mich-Trank. Da der Trank mich so schön anlächelt, trinke ich ihn einfach. Erst schmecke ich Erdbeeren raus, dann Schokolade. Dann wird mir schwindelig, die Flasche fällt mit einem lauten Knall auf dem Boden und schon im nächsten Moment ist alles viel größer. Dabei sehe ich einen auffälligen roten Pilz, der mir vorhin gar nicht aufgefallen ist. Ich beiße von dem Pilz ab, der fürchterlich schmeckt. Abgelenkt von dem fürchterlichen Geschmack bemerke ich nicht, das ich wieder wachse. Erst als ich den Pilz suche, fällt mir meine neue alte Größe wieder auf.
Ich gehe wieder bei Herrn Türknauf vorbei in Richtung der rechten Abzweigung und sehe einen einfachen Holztisch. Nach genauen Untersuchen finde ich da nichts besonderes und gehe wieder zum Herr Türknauf. Ich frage ihn erneut nach dem weißen Kaninchen und sehe wieder den Durchgang, wo immer noch das weiße Kaninchen zu sehen ist. Doch er sagt, das ich viel zu dick und gucke ihn empört an. Doch er weist mich auf die linke Seite zu der Flasche. Jetzt verstehe ich und gehe noch einmal zu der Flasche, trinke einen Schluck und kehre zum Herrn Türknauf zurück.
„Ach, du bist ja Klein geworden“, sagt er leicht lachend, dann aber wird sein Ton ernster: „Ja, ich könnte schon. Aber ich bin verschlossen.“
Wieder gucke ich Herrn Türknauf empört an und frage etwas sarkastisch: „Hätten Sie das nicht vorher sagen können?“
Ich kann mir schon denken, wo der Schlüssel sich befindet, doch trotzdem frage ich nach, wo denn der sei. Also gehe ich in die ausgewiesene Richtung, also Richtung Osten und erblicke wieder den Tisch. Doch dieses mal ist der Weg länger und der Tisch viel höher. Also gehe ich wieder zurück, an Herrn Türknauf vorbei und esse ein Stück von dem Pilz, damit ich wieder größer werde. Nachdem ich wieder am Tisch bin, nehme ich mir den Schlüssel und gehe wieder zu dem Trank, da ich ja jetzt wieder viel zu groß bin für das Loch. Bei Herr Türknauf angekommen, lächelt er mich erfreut an und lässt mich ohne große Worte hindurch.

Eine kleine Stimme heißt mich im Wunderland Willkommen. Nach nur ein paar Schritten sehe ein weißes Häusschen, das ich sogleich betrete. Ein Türschild weist mich darauf hin, das dieses kleine Häusschen dem weißen Kaninchen gehört, das ich suche. Im Westen des Hauses finde ich einen weiteren Trink-Mich-Trank, während im Osten ein Candy Korn liegt. Ich esse es und schon fange ich auf einmal an, wieder zu wachsen und weiß, so groß wie ich jetzt bin, komme ich nicht aus dem Haus raus, ohne es kaputt zu machen. Also gehe ich jetzt wieder nach Westen zum Trink-Mich-Trank. Nach einem kurzen Schluck bin ich wieder so klein wie vorher und kann das Haus wieder verlassen. Draußen möchte ich mich nach dem Haus wieder umsehen, doch es ist auf einmal verschwunden. Mit der Hoffnung, nichts wichtiges dort vergessen zu haben, gehe ich den Weg weiter. Dabei bemerke ich, das eine unsichtbare Kraft mich daran hindert, den Weg zurück zu gehen.
Nach einer Weile bemerke ich eine große Lichtung vor mir. Ich erkunde jede Ecke, bis ich in der Mitte auf eine Grinsekatze treffe.
„So irre und so geistgestört. Der Uhu schreit. Der Hirsch röhrt“, singt sie mir vor. Ich frage, ob sie eine Katze sei, doch sie singt nur weiter ihren Text.
„Entschuldigen Sie“, versuche ich es erneut „, welchen Weg muss ich denn gehen?“
Dieses Mal hab ich ihre Aufmerksamkeit gewonnen und sie sagt: „Kommt drauf an, wohin du möchtest.“
„Ach, das ist mir egal“, antworte ich schulterzuckend.
„Dann geh nur der Nase nach“, sagt sie und ich möchte schon weitergehen, doch auf einmal sagt sie noch: „Ach und da fällt mir ein, wenn du es wissen willst, es ging da lang.“
Ich folge der Pfote, die nach Westen zeigt und gehe erstmal in die Richtung. Verwirrt, da ich diese Ecke schon erkundet habe. Da der Weg in einer Sackgasse endet, folge ich meiner Nase, die mich nach Norden führt. Zuerst bin ich Richtung Norden gelaufen, dann führte mich der Weg nach Westen. Also hatte die Grinsekatze doch Recht. Dann, nach ein paar Schritten komme ich auf die zweite Lichtung, wo in der Mitte ich ein bekanntes Gesicht sehe und daneben einen gewissen Märzhasen. Ich spreche zu erst den Hasen an, da ich den Hutmacher schon kenne.
„Herzlichen Glückwunsch zum Nicht-Geburtstag“, singen der Märzhase, aber auch der Hutmacher mir vor.
„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag“, sage ich einfach.
„Geburtstag. Wir feiern den nicht den Geburtstag, wir feiern unseren Nicht-Geburtstag! Stell dir vor. Man hat nur einen Geburtstag im Jahr, aber 364 Nicht-Geburtstage. Und deshalb feiern wir hier heute“, verwundert über diese Einstellung sage ich: „Oh wie schön. Heute ist auch mein Nicht-Geburtstag.“
„Ist es? Wie klein die Welt doch ist“, sagt der März Hase, überreicht mir der Hutmacher eine Nicht-Geburtstagstorte und zusammen mit dem März Hasen fängt er wieder zum singen an.
Als beide wieder aufhören zum singen, frage ich den verrückten Hutmacher nach dem weißen Kaninchen, das ich immer noch suche.
„Nein, aber fragen Sie doch die Herz-Königin. Einfach den Weg weiter entlang gehen“, er weist mich nach Westen.
„Und hier bloß nichts essen oder trinken“, warnt er mich. Nun, das habe ich selber schon bemerkt und denke an diesen Trank und den Pilz. Daraufhin sage ich, das ich das schon bemerkt habe und nicht mehr weiß, ob ich immer noch zu klein bin oder doch wieder normal groß.
„Da kann das weiße Kaninchen bestimmt helfen“, sagt er lächelnd. Problem dabei ist, das weiße Kaninchen suche ich schon länger. Also beschließe ich, diese komische Herz-Königin aufzusuchen, indem ich den Weg nach Westen weiter folge. Irgendwann wendet sich der Weg nach Süden ab und schon betrete ich die dritte große Richtung. Da finde ich in der Mitte einen Croquet-Schläger und die Herz-Königin.
„Köpfe müssen rollen“, erschrickt sie mich.
„Jemand hat meine Torte geklaut“, Ich denke an meine Nicht-Geburtstagtorte in der Tasche.
„Hast du Sie geklaut?“, der Gedanke, das ich noch nie in meinen Leben was geklaut habe, kommt in mir hoch.
„Nein, Majestät“, verneine ich.
„Wer war es dann? Ab mit dem Kopf, wer immer es war“, ruft sie lauft.
„Sollte nicht erst eine Gerichtsverhandlung stattfinden, bevor Sie jemanden köpfen?“, frage ich sie.
„Welch eine grandiose Idee. Ein Prozess muss her, aber sofort“, sagt sie und ruft jemanden. Auf einmal kommen komische Gestalten, die wie Spielkarten aussehen. Dabei stolpert sie vor lauter Aufregung fast über den Croquet-Schläger.
„Wer hat den hier liegen gelassen?“, fragt sie leise.
„Der Kopf muss rollen“, sagt sie anschließend und ich schüttel innerlich den Kopf. Die spinnt doch. Immer das Köpfe rollen Spiel spielen wollen.
„Spielst du Croquet?“, fragt sie mich. Ich bejahe. Sie erklärt mir, wer den Ball durchs Ziel rollen lässt, gewinnt einen Preis. Wer verliert, verliert den Kopf.
Ich nicke und nehme den Schläger, Angst um meinen Kopf. Dabei treffe ich aber eher ihren Kopf und versuche, nicht zu lachen. Beim zweiten Mal schafft der Ball das Ziel zu erreichen und die Herz-Königin ist besänftigt. Scheinbar ist mein Preis mein Leben.
„Haben Sie das weiße Kaninchen gesehen?“, frage ich sie.
„Das ist da lang“, sie zeigt nach Osten.
„Hast du den Preis schon gewonnen? Dann verschwindet bloß von hier. Sonst überleg ich es mir mit deinem Kopf nochmal anders. Der würde mit Sicherheit schön rollen“, ruft sie ernst.
Schnell verschwinde ich von der Lichtung und folge dem Weg nach Osten, denn die Angst um meinen Kopf ist mittlerweile groß. Schon kurze Zeit später betrete ich die nächste Lichtung. Dort in der Mitte finde ich den Hut des Hutmachers, sowie das Weiße Kaninchen. Der Hut ist erstmal uninteressant, da ich endlich mein Suchobjekt gefunden habe.
„Oh, seht! Oh, seht! Ich komme viel zu spät“, ruft es. Ich frage nach dem Pin.
„Ja, aber ich bin viel zu spät dran“, sagt es.
„Aber bitte, kann ich vorher den Pin haben, bevor sie weiterrennen?“, frage ich das weiße Kaninchen.
„Natürlich, aber ich habe jetzt gerade gar keine Zeit.
„Grüß Gott, bis bald, auf Wiedersehen. Muss jetzt geh´n, muss jetzt geh´n, muss jetzt geh´n“, das weiße Kaninchen flitzt an mir vorbei und springt in den Hut hinein. Dabei sehe ich etwas aufblitzen. Zuerst bin ich verwirrt, dass das Kaninchen wieder weg ist, doch dann springe ich auch in den Hut und lande wieder in Trent vor dem Kaninchenloch. Von dem weißen Kaninchen ist nichts zu sehen, doch in meiner Tasche ist auf einmal der Pin zu sehen.

(Alexa Viator)

This entry was posted on Dienstag, November 15th, 2016 at 09:55 and is filed under Feiern und Events. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

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