29
Okt

Der verschwundene Engel – Teil 1

   Posted by: Chucky   in Schlagzeilen

Hallo liebe Leserinnen und Leser! Heute wage ich mal ein kleines Experiment, in der Hoffnung, dass es gelesen und für gut befunden wird ;-) Im folgenden habe ich den ersten Teil zu einer kleinen (fiktiven) Geschichte verfasst, welche vielleicht nicht allzu gruselig ist aber dennoch ein wenig zu Halloween passt.  Ich wünsche euch viel Spass beim lesen und einen angenehmen Start in die Woche. Euer Chucky

 

„Mist!“

Das war mein einzige Gedanke, als ich in die Tiefe stürzte.

„Mal wieder ein Besuch bei der Segnung und eine halbe Ewigkeit nicht vernünftig arbeiten können, weil der Hauch des Todes an mir haftet. Hätte ich auf Samuela gehört und einen Enterhaken mitgenommen, wäre mir der Abstecher zum Friedhof wohl erspart geblieben.“

Möglicherweise war diese Information aber auch in den untiefen meines Gedächtnisses verschwunden, als ich Hals über Kopf zum Adoragebirge aufbrach.

Besonders lang ist so ein Fall von der Spitze der Berge allerdings nicht und eh ich mich versah stand ich auch schon vor den Grabsteinen. Genervt machte ich auf dem Absatz kehrt und stapfte wieder in Richtung Trent, um den anderen von meiner Heldentat zu berichten.

„Schwamm drüber, das passiert jedem einmal…“, dachte ich mir, während ich schlendernd durch die Gassen zog.

Die Leute schienen heute mal wieder besonders gestresst zu sein. Niemand, dem ich begegnete, würdigte mich auch nur einen Blickes, geschweige denn eines Grußes. Letztlich war dies jedoch nichts Besonderes, da die Städter meist geschäftig von einem Platz zum nächsten Wuseln. Ich hatte mich schon selbst dabei ertappt, den ein oder anderen auf dem Gang zum Lager zu übersehen.

Dass irgendetwas nicht stimmte, wurde mir erst bei Ankunft am Marktplatz klar. Keiner schien meine Ankunft zu bemerken, selbst Samu blieb geduldig in ihrem Stand sitzen und wartete gelangweilt auf Kundschaft. Wieso blickten manche Bürger mit leerem Blick durch mich hindurch? Warum konnte ich mich bewegen, wenn der Todeshauch auf mir lasten musste? Und wann genau hatte mich die Segnung überhaupt wieder unter die Lebenden gebracht? Irgendwas musste schief gelaufen sein und ich rannte in Windeseile wieder zum Friedhof zurück. Erst jetzt bemerkte ich, was ich in meinem Ärger über mein unnötiges Ableben völlig übersehen hatte: Dort wo eigentlich der steinerne Engel, besser bekannt als Segnung, stehen sollte, war nur noch ein verwitterter und engelloser Sockel.

„Nur nicht in Panik verfallen… Es gibt dafür bestimmt eine einfache Erklärung.“

Ich suchte hektisch den ganzen Friedhof nach Spuren unserer geliebten Segnung ab, doch fand ich keinen Hinweis auf ihren Verbleib. Den Gedanken, dass jemand die Statue gestohlen haben könnte verwarf ich gleich wieder. Schließlich war niemand so dumm, die Grundlage unserer garantierten Reinkarnation zu entwenden. Und davon, dass sie ab und zu Urlaub macht, hatte ich auch noch nie was gehört. Dennoch war die Engelsstatue weg, restlos von ihrem angestammten Platz entfernt. Wo sollte ich anfangen zu suchen? Fragen konnte ich wohl niemanden, da ich ja für jedermann unsichtbar war.

Doch da schoss mir der Gedanke durch den Kopf, dass ich die Antwort vielleicht in Professor Blooms Bibliothek finden würde. Das „Große Buch des Wissens“ (in Fachkreisen auch Wiki genannt) half schon in so mancher Lage, auch wenn meine Situation etwas ungewöhnlich erschien. Doch blieb mir der erneute Gang zur Stadt verwehrt, da sich mir eine schwarze Kapuzengestalt in den Weg stellte. Seine Identität erkannte ich unschwer an der großen Sense in der rechten Hand: der Tod persönlich war gekommen, um mich ins Jenseits zu begleiten, wo auch immer dieses in unserer sonst so unsterblichen Welt liegen mag.

This entry was posted on Montag, Oktober 29th, 2012 at 09:59 and is filed under Schlagzeilen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

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