Es gibt eine Frage, die zu stellen sehr einfach ist, eine ehrliche Antwort darauf zu geben ist jedoch um ein vielfaches schwerer, wenn nicht gar unmöglich. Fast schon zur Begrüßungsformel gehört sie, ebenfalls zu einer Floskel der Begrüßung die Antwort.
„Hallo! Wie geht es dir?“ ist schnell gesagt, die erwartete Antwort sicherlich eher „Ja Hallo! Gut geht’s mir, und dir?“ Immer geht es allen Menschen, die man trifft gut. Niemand will wissen, wie es tatsächlich um das Gegenüber steht, es ist nicht das eigene Problem, wenn aus irgendeinem Grunde eine andere Antwort gegeben werden müsste.
Wie es mir geht? Ich stehe, ich gehe, ich atme. Wie es mir geht? Ich denke nicht darüber nach. Wie es mir geht? Ich funktioniere. Niemand will das hören, niemand wird es sagen, denn wir alle sind im kollektiven Wohlstand derart gut behütet, dass allein das genügen muss, um schlicht zu sagen, dass es einem gut geht.
Wenn die Seele trauert, das Leben erstirbt, interessiert es niemanden.