Liebe Leserinnen und Leser,

lange ist es her, dass ich zum letzten Mal das Wort an Euch gerichtet habe. Dass ich nun wieder hier in den ehrwürdigen Hallen der Redaktion zur Schreibfeder greife, hat gleich mehrere Gründe. Zum einen ist die geschätzte Chefredakteurin derzeit von einem nicht enden wollenden Kampf gegen zeitfressende Monster in der Anderswelt abgelenkt, zum anderen möchte ich in diesem Schriftstück einige nachdenkliche Worte verewigen, die auch mich selbst betreffen. Denn viele Bürger werden dieser Tage einige seltsame Vorfälle am Trenter Markt beobachtet haben – Zeit, auf diese Vorkommnisse einzugehen.

Eine neue Bürgerin verirrte sich in diese Landen und fiel schon schnell durch ihre vorwitzige und forsche Art auf. Doch nicht ihr anfänglich beinahe erfrischendes Verhalten gab Anlass zur Verwunderung, sondern vielmehr ihr schon offenbar großes Wissen um Simkea und die Eigenheiten des Landes. Plötzlich am Markt kippte die Stimmung, und die Dame begann aus heiterem Himmel, die Bürger, die am Trenter Markt Rast, Nahrung und Handelspartner suchten, mit schroffen Worten anzugehen. Als dann noch Stimmen lautwurden, nach denen sie einige Bürger in geflüsterten Worten beleidigte, schritt ich zur Tat und setzte ihrem Treiben vorläufig ein Ende, kurz darauf tat der Wächter der Tore das seine und erklärte ihren Aufenthalt in diesen Landen für beendet.

Nur einen Tag später fand sich wieder ein vermeintlicher Neuling hier. Auch die werte Schnurzeline schien kein Neuling zu sein, wurde allzu schnell gemunkelt, die Vorfälle des Vortages noch vor Augen. Doch es kam anders: am Markt schließlich angekommen, zeigte sie sich enttäuscht, ihre Fragen nicht beantwortet zu bekommen. Sie wurde bestenfalls ignoriert, lediglich eine flüsternde Stimme sowie ein Geist schwangen sich auf, mit ihr zu kommunizieren.
Sie verschwand kurz darauf enttäuscht aus dem Land.

Kurz darauf erhob ich das Wort. Schnurzeline war ein Testbürger meiner Wenigkeit. Und obschon ich Verständnis für den Zusammenhang mit den Geschehnissen der vergangenen Tage hatte, war ich tatsächlich enttäuscht. Denn ich, liebe Bürger, hatte nach langer Zeit erneut einmal versucht zu spüren, wie es sich anfühlt, wenn man als Neuling in diesem schönen Land ankommt. Und meine Ankunft war nicht schön, auch wenn ich freilich ein wenig einen Sonderling gespielt habe.
Am Markt entstand hieraus eine spannende Unterhaltung, die damit endete, dass wir wohl alle an diesem Tag etwas gelernt haben: manchmal sind die Dinge anders, als man denkt. Und mancher Neuling verdient eine zweite Chance – wir alle waren Neulinge, und wurden zumeist freundlich empfangen. Wenngleich auch BiestyBird und ich heute nur selten einer Meinung sind: sie war es, die mich in meinen ersten Schritten hier geleitete und mich selbstlos durchfütterte. Und das habe ich nie vergessen und gebe dann und wann auch gerne etwas, wenn ein Neuling kommt.

Lasst euch nicht vom ersten Eindruck täuschen. Denn manchmal sind die Dinge anders, als ihr glaubt. Und mit diesen Worten, die nicht als Vorwurf gegen auch nur einen Bürger dieser Lande verstanden werden sollen, wünsche ich uns allen einen erfolgreichen Start in die neue Woche!

Ice