„Münze finden, Münze verstecken. Münze finden, Münze verstecken“, murmel ich so vor mir her, als ich während des Oster Events im Dämmerwald unterwegs war und ich mich auf der Suche nach leeren und vollen Grasbüscheln fand.
„Münze Glatze, Münze Glatze“, sagt Gaius, der mich natürlich hörte.
„Wo issen der Gradealer meines Vertrauens?“, fragt er.
„Nicht hier“, antworte ich ihm.
„Klingelingeling, Klingelingelin hier kommt der Eiermünze“, singt Gaius.
„Nun lohnt sich ne Runde, hab einige versteckt“, gibt er mir den Tipp.
„Ja, das lohnt sich. Einige hab ich auch schon gefunden“, sage ich fröhlich.
„Ich brauch grad schon wieder neue Büschel“, lacht Maddie.
„Ich auch“, sage ich suchend und Gaius nennt uns eine Position eines Büschels.
„Besetzt, besetzt, besetzt … frei“, gehe ich die Grasbüschel entlang.
„Und jetzt besetzt“, lege ich die Münze in den leeren Grasbüschel und Gaius lacht.
„Ok, jetzt lauf ich halt gegen eure Richtung die Runde“, sagt Maddie.
„Achtung Achtung … auf der A9 im Dämmerwald kommt Ihnen eine Falschläuferin entgegen. Bitte suchen Sie äußerst rechts und passen auf Ihre Münzen auf“, ruft Gaius durch den Wald und Maddie kichert leise.
Während Gaius einen besetzten Büschel zerstört – ach halt nein, heraus riss – drängelt sich Maddie an ihm vorbei.
„Auf der A9 kann es zu Stau kommen. Bitte halten Sie die Mitte für Rettungsläufer frei“, rufe ich in den Wald, während Gaius gleichzeitig den Arm ausfährt und Maddie anhält.
„Muss die Eiergasse freihalten“, sagt er und Maddie flucht auf, als sie in einen Büschel fällt und eine Münze verliert.
„Es gab einen Zusammenstoß und eine Eiermünze ging Verloren. Bitte achten Sie auf Ihre Münzen“, rufe ich.
„Vorsicht in Richtung Lorelei liegen mehrere Büschel auf der Suchbahn“, sagt Gaius.
„Geisterlauf Ende. Mir wird schwindelig vom Verkehrtrumgelaufe“, sagt Maddie und macht auf der Lichtung eine Pause, wo sie ein kleines Picknick hervorholt.
„Nahe Wanne-Ei-kell gibt’s nen Buschbrand“, sagt Gaius.
„Die Laufbahn ist wieder frei. Achten Sie bitte nur noch darauf, keine Eiermünzen zu zertreten“, gebe ich Entwarnung.
„Hab Ei putt gemacht“, sagt Maddie entschuldigend.
„Warnung. Eier kaputt Macher sind unterwegs“, verbreite ich die nächste Warnung.
„Das war bestimmt Freyas Geier! Der hat das sicher angepikselt“, sgt Maddie und zeigt auf Freya, die kurz vorher den Wald betrat.
„Der frisst nur Hasen“, sagt Freya.
„Sooo mal 10 Minuten Pause. Ich eier hier nur noch rum“, sagt Gaius und begibt sich zu Maddie auf die Lichtung, während Maddie schon auf dem Boden lag und sich dabei versuchte, dem Gras beim wachsen zuzuhören. Gaius hat mittlerweile angefangen, sich büschelweise Haare heraus zu reißen, in der Hoffnung, damit Münzen zu fangen. Ich gebe Gaius den Tipp, er solle doch lieber Grasbüschel auszureißen. Denn das tue weniger weh und gibt keine Glatze.
Maddie verharrte weiterhin platt auf dem Boden und ich sah, als ich an ihr vorbeilief, wie Addison und Werwurm sie komisch ansehen. Doch auf einmal, als ich fast weg war, springt sie wieder auf: „Neue Runde“, ruft sie mit neuer Energie.
„Ein Wolf lungert neben einem Büschel“, meint er und Maddie schmeißt eine Münze in einen Büschel. Wir wissen leider nicht, ob es ein zufälliger Büschel war oder der neben dem Wolf. Ich aber warnte lieber die Läufer vor herumfliegenden Münzen.
Mittlerweile wurde am Blaubeerbusch Sililord gefunden.
„Sili, wohnst du inzwischen am Busch?“, fragt Maddie, als sie am Blaubeerbusch ankommt und da zufällig ein Grasbüschel wächst.
„Er ist der Blaubeerbusch“, lacht Gaius.
„Blaubeerbuschwächter“, sage ich.
„Oder wird zur Wurzel, die starrt schoon die ganze Zeit ihn an“, sagt Maddie grinsend.
„Vielleicht wird er ja zum Büschel“, sagt Gaius und rennt zum Blaubeerbusch.
„Ich werde das Gefühl nicht los, das wir das Gebiet zugemünzt haben“, murmelt Gaius.
„Besser als gestern, da hab ich nur versucht, meine eigenen Münzen aus den Büscheln zu holen“, sagt Maddie.
„Ja, ist zugemünzt“, stimme ich Gaius zu.
„Ging mir auch so gestern“, stimmt Gaius Maddie zu.
„Aber man findet noch den einen oder anderen freien Busch“, sage ich.
„Voooogeeel“, ruft Gaius und deutet zum simkeanischen Papagei.
„Der Papagei mag mich heute nicht“, ich wische mir den Vogelpups aus den Haaren.
„Oh Vorsicht. Könnte sein, dass die dort gewachsen sind, wo der Werwurm grade … und der Kackvogel grade gedüngt haben“, warnt Maddie mich.
„Ne, der Papagei kam nach meinem Befüllen dort an“, sage ich und beim nächsten Busch verfluche ich diese eine flüsternde Stimme, die immer erscheint, wenn ich eine Münze aus einem Busch holen möchte, die ich grade eben erst versteckt hab.
„Aber die Flüsterer sind schon enorm bei unserem ganzen hin und her schmeißen und so. Das die sich so genau merken kann, wer denen was hat auf den Kopf fallen lassen“, findet Maddie.
„Sili denkt bestimmt, wir sorgen uns um ihn, so oft wie wir da vorbeischauen“, sagt Gaius.
„Also, in Gefahr ist er schon mal nicht mehr“, sage ich und beseitige die lauernde Wurzel.
„Ooch, ich schau immer nur vorbei, weil ich schauen will, wann ihm das Gras aus der Tasche wächst“, lacht Maddie.
„Ob ich ihm mal von dem Goblin vor dem Zugang befreie?“, fragt sie sich.
„Hab ihm nun ein Ei versteckt“, sagt Gaius.
„In sili?“, fragt Maddie lachend.
„Neee vehement dementier“, sagt Gaius.
„Hast ihn hübsch gemacht“, sagt sie.
„Kooomm Büschel, Büschel, Büschel“, versucht Gaius einen Büschel mit einer Münze zu locken.
„Juhu … wieder eins losgeworden“, jubelt Gaius.
„Klappt doch“, freut sich Maddie.
„Warnung: Maddie möchte gerne arme Grasbüschel verführen“, warne ich die Grasbüschel.
„Heute back ich, morgen brau ich … ach ne, das war was anderes“, sagt sie.
„Achtung, achtung, es wurden viele Männer Trends gesichtet, die sich als Grasbüschel tarnen“, warnt Gaius und Maddie lacht, dabei zieht sie ihr Handtuch vorsichtshalber etwas fester.
(Alexa Viator)