Meine Göre ist ja super modern. Meistens macht sie es heimlich und manchmal sehr stürmisch.
Früher, hat man irgendwann mal geheiratet und aus die Maus. Heute heiratet man eben öfter. Das ist modern, also sein Eheversprechen zu erneuern.
Erstaunlich ist es dann eher noch, wenn man mehrmals denselben männlichen Simkeaner heiratet. Das fällt dann fast schon wieder unter altmodisch.
Das ruft dann wieder die Taschentuchfraktion der Mütter zurück, in diesem Falle dann eben mich.
Die meiste Zeit weiß man ja gar nicht, was die Gören so treiben, man ist ja schließlich nur Mutter. Ist ja nicht so, dass man da mal mitgeteilt bekäme, was grade so im Leben des eigenen Fleisch und Blutes passiert. Dieses Mal jedoch, gab es sogar eine offizielle Einladung für mich.
Ok ok, 3 Tage vor dem eigentlichen Termin, aber immerhin. Zumindest so frühzeitig, das ich mich mit genügend Taschentüchern eindecken konnte.
Am eigentlichen Tage des Geschehens, war es auch für alle anderen ersichtlich, zumindest denjenigen die in die Stadt rein oder raus wollten. Dort am Stadttor war nämlich das Schild in den Boden gerammt worden, welches die Leute zum Berg locken sollte. Von da an ging es weiter mit der Eselskaravane, bis man dann schon übers Buffet stolperte, und auch der Almöhi geizte nicht herum.
Es gab jetzt nicht erst wieder großes Tam tam und so; es war kein Geistlicher da oder irgendwelche Reden schwingenden Anwesenden. Man war ja schließlich schon verheiratet, schon seit einer ganzen Weile, mit dem gleichen Herrn. Vom vielen Tragen und der harten Arbeit in Simkea waren jedoch mit der Zeit die Ringe sehr dünn geworden. Diese mussten nun dringlichst erneuert werden. Wer an dieser Stelle immer noch nicht weiß, um wen es sich handelt, die Sprache ist natürlich von Samuela und Chucky.
Die offizielle Eröffnung begann mit einem riesengroßen Feuerwerk. Das war dann ja schon Taschentuch Nummer Eins.
Bei der Sichtung des Töchterchens natürlich Taschentuch Nummer Zwei.
Nach einigem Hin und Her, hatte man am Ende eine lebendige Kuh, ein totes Wildschwein und ein riesiges Lagerfeuer. So stimmten dann auch die ersten Gäste eine musikalische Untermalung der Feier an.
Irgendwann begann natürlich eine Unterhaltung zum Thema Ringe, wobei Bo die Ringe dabei eher ziemlich egal waren. Er meinte, eine vollzogene Ehe würde ja aus ganz anderen Sachen bestehen und die beiden sollten sich einfach in die Hütte zurückziehen. In diesem Zusammenhang fiel irgendwie auch das Thema Kinder, welches bei mir dann panische Auswirkungen hatte….. Immerhin würde es ja bedeuten, wenn mein Töchterchen ein Kind bekommt, dass ich…ooooooo…….ooooooo…ok ich kanns noch nicht mal aussprechen, auf gar keinen Fall!!! Ich hatte dem sporadisch und wissend sowieso schon vorgesorgt. Daher bekam das Gör einen dicken Schaffsfellrock mit besonders viel Stoff dran und der werte Herr Schwiegersohn ein schweres Kettenhemd.
Immer noch völlig sprachlos, allein von dem Gedanken an das böse O-Wort, drückte ich eiligst der Braut den Blumenstrauss in die Hände. Dieser wurde auch dankend entgegen genommen. Jedoch mit einem Mal wieder, wie es bei Gören so üblich ist, frechen Wortlaut: Danke schön Oma Cali! Bo hingegen, der schon leicht angehickst war, kommentierte das Ganze mit einer Aussage die sich irgendwie nach üben anhörte…..
Es folgte noch eine Reihe an Geschenken. Wobei eindeutig niemand der Anwesenden, auf gar keinen Fall, nicht eindeutige Kommentare dazu äußerte. Was sollte einem auch schon zu einem Fell großartiges einfallen.
Dann kam auch der Moment, in dem Taschentuch Nummer Drei zum Einsatz kam, das Töchterlein erhob das Glas und man folgte gebannt Samuelas Worten:
„Ich danke euch, dass ihr uns alle so zahlreich hierher gefolgt seid!
Und vor allem danke ich dir…
dass es dich in meinem Leben gibt.
Ob es regnet oder die Sonne scheint, wir sind immer an des anderen Seite“.
Chucky entgegnet Ihr seinerseits liebevoll:
„Ich könnte es mir ohne dich gar nicht mehr vorstellen.
Wie viele Jahre sind es nun? Ich denke 5 – und trotzdem feiern wir heute zum ersten Mal unsere Hochzeit.“
Das bringt Samuela direkt zum lauten Lachen: „Stimmt, sonst tauschen wir immer nur heimlich die Ringe und futtern später Torte mit allen.“
Ein großes Anstossen auf die nächsten Jahre begann. Mögen sie noch schöner werden als die letzten.
Es ging in ein großes Geknuddel über und es wurden Wunderkerzen angezündet und Seifenblasen verpustet. Spätestens hier kam dann Taschentuch Nummer Vier zum Einsatz.
Fröhlich wurde noch bis spät in die Nacht hinein gefeiert und der ein oder anderen sportlichen Aktivität nachgegangen. Natürlich sind in diesem Zusammenhang ausschließlich Dinge wie Tauziehen oder Seilspringen gemeint. Denn es wurde ja alles mit Argusaugen bewacht…..das böse O-Wort hat nämlich noch sehr viel Zeit. Mindestens auf jeden Fall noch einmal 5 Jahre…
(Calisto)
(Katze)