31
Jan

Gundels Snowi

   Posted by: Liala   in Schlagzeilen

Geneigte Leser,

in dieser Woche hatte ich das Vergnügen, mich mit der Trenterin Gundel in Retos Taverne treffen zu können. Ich war äußerst froh, dass dieses Treffen zustande kam, hatte ich doch erst vor kurzem ihren außergewöhnlichen Begleiter entdeckt: einen Schneemann!
Wie ihr euch denken könnt, war meine Neugierde natürlich sofort geweckt. Wo kam er her? Und woher hatte sie ihn? Auf diese und noch mehr Fragen konnte ich bei unserem Gespräch Antworten finden…

Etwas schwerfällig plumpste ich auf einen der Stühle und streckte die Beine von mir. Gundel wusste meine Erschöpfung offenbar richtig zu deuten.
„Wartet, ich hole eben was zu Trinken.“
Dankbar blickte ich ihr nach und nahm schon kurze Zeit später einen köstlichen Blaubeersaft entgegen und nahm einen kleinen Schluck.
„So trocken ist das nix.“, befand Gundel. „Für Bier ist’s aber noch zu früh.“, grinste sie gleich hinterher und begnügte sich – für den Moment – auch mit einem Schluck Saft.
„Da habt Ihr Recht, werte Gundel. Ich danke Euch. Bier dürfte ich momentan ja ohnehin nicht… aber egal, es geht um Euch. Genauer gesagt um Euren Begleiter da.“ Meinen Worten folgte ein Nicken in Richtung des Schneemanns, der unserem bisherigen Gespräch stumm beigewohnt hatte.
„Ach ja, Snowi.“, fing sie meinen Blick auf. „Der ist mir kurz vor Weihnachten zugelaufen.“
„Zugelaufen? Ein Schneemann läuft einem zu? Wo genau war das denn?“
„Ich war gerade auf dem Rückweg vom Gutshof.“, erinnerte sie sich, „Da hab ich hinter einem Busch was Rascheln gehört. Dachte an ein Reh und habe gleich meinen Bogen gezückt. Dann gab es noch mehr Krach und Snowi kam hervor.“
Schnell kratzte meine Feder über das Papier. „Und wie habt Ihr reagiert? Immerhin läuft einem nicht jeden Tag ein Schneemann über den Weg!“
Ein breites Grinsen stahl sich in ihr Gesicht.
„Hab mich fürchterlich erschreckt und auf den Hosenboden gesetzt. Wollte schon fliehen. Schließlich war gerade erst Halloween vorbei.“
Unweigerlich stimmte ich in ihr Lachen ein.
„Das wäre mir wahrscheinlich nicht anders gegangen… wisst Ihr denn, wer ihn gebaut hat? Hat ihn überhaupt jemand gebaut?“
Sie schüttelte den Kopf. „Das weiß Snowi nicht so genau… er kann reden, wisst Ihr?. Er weiß nur, dass er eines Tages aufgewacht ist und ganz alleine war.“
„Er kann auch noch reden?“ Meine Verblüffung war komplett. „Also im Laufe der Interviews hab ich ja schon viel erlebt, aber das… Das heißt… er sagte Euch seinen Namen? Oder habt Ihr ihm ihn gegeben?“
„Naja zu Anfang konnte er noch nicht richtig sprechen, das hat er aber im Laufe der Zeit gelernt. Der Name ist mir so eingefallen und er fand ihn später auch gut.“
Interessiert lehnte ich mich vor. „Wie hat er denn das Sprechen gelernt?“
„Den Anfang hat er sich selbst beigebracht. Er hat sich hinterm Blaubeerbusch beim Portal versteckt und den Leuten zugehört, die vorbei kamen.“
„Was war denn sein erstes Wort?“
„Zu mir? ‚Nicht Angst, ich nix tun‘ Wäre ja sonst schnell weg gewesen.“, grinste sie.
„Nun, dann war das ja immerhin schon geklärt. Aber nun mal ehrlich…“ Ich senkte ein wenig die Stimme, damit Snowi mich nicht hören konnte. „Was macht Ihr denn, wenn… na Ihr wisst schon… das Tauwetter einsetzt?“
„Hm, das ist ein Problem.“, stimmte sie mir zu. „Da haben wir auch schon gerätselt… Wir wissen es nicht genau. Leider gibt’s ja kein Eishaus, in das er sich flüchten könnte. Aber hier gibt’s doch irgendwo eine Eiswüste oder so was, oder?“
Ich dachte nach. „Ja, ich meine auch… vielleicht wäre das ja eine Möglichkeit für ihn zu… übersommern.“
Gundel spann den Gedanken mittlerweile weiter. „Muss mich mal erkundigen ob’s da im Sommer auch kalt ist. Dann gehen wir demnächst mal hin und schauen uns das ganze mal an.“
„Das wäre sicher nicht die schlechteste Idee.“, stimmte ich ihr zu. „Nun dann, werte Gundel, ich danke Euch vielmals für die Auskünfte und Eure Anwesenheit. Euch natürlich auch Danke, Snowi.“ Lächelnd nickte ich ihm zu.
„Danke, habe mich gerne unterhalten.“ Sie blickte kurz zu ihrem Begleiter, dann erklärte sie mir noch: „Snowi ist leider ein bisschen schüchtern…“
Wir verabschiedeten uns freundlich und gingen schließlich ein jeder unserer Wege.

Sofern das Tauwetter nicht demnächst einsetzt, werdet ihr sicher Gelegenheit haben, Gundel und ihrem Snowi einmal in Trent oder dem Umland zu begegnen. Und falls ihr Tips zu kalten Orten habt, ist meine Gesprächspartnerin euch sicherlich auch dankbar.
Eine erfolgreiche Woche wünscht

Eure Lia

This entry was posted on Montag, Januar 31st, 2011 at 09:59 and is filed under Schlagzeilen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

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