26
Okt

Im Umland nichts Neues

   Posted by: Corotica   in Schlagzeilen

Seid gegrüßt werte Simkeanerinnen und Simkeaner!

Eine weitere Woche zog ins Land, er wurde Tag und Nacht und wieder Tag und ich war stets auf der Suche nach Vorkommnissen oder sonstigen Neuigkeiten aus dem Umland, um sie euch zu berichten. Doch, nun ja, wie soll ich sagen – es gibt einfach nichts zu erzählen. Unsere kleine Welt dreht sich stetig und das einzige, was man im Umland in der vergangenen Woche neben geschäftig umhereilenden Mitbürgerinnen und Mitbürgern finden konnte waren ein paar Heller, welche immer recht schnell in den Geldkatzen der Finder verschwanden. Ich lief vom Meer bis zum Gutshof und vom Dämmerwald bis zum Gebirge, doch keine interessanten Vorkommnisse drangen an mein Ohr. Verzweifelt setzte ich mich an den Wegesrand auf einen Stein, als ich ein bekanntes Gesicht grinsend näher kommen sah.

Die allseits bekannte Marktdame Maddie Hayes, ihreszeichens stellvertretende Chefredakteurin, kam mir hopsend entgegen, den Rucksack auf dem Rücken, und erzählte mir stolz, sie wolle einen Ausflug ins Gebirge machen. Da ich um ihre Ungeschicktheit wusste, sofern sie sich abseits der gepflasterten Straßen Trents bewegte, beschloss ich kurzerhand, sie auf ihrer Wanderung zu begleiten – vielleicht geschieht ja doch noch etwas das es sich zu berichten lohnt – und ich wurde nicht enttäuscht…

Wir passierten das Gebirge und ich dachte, Maddie würde wohl einen Ausflug zum Gebirgsbach machen, vielleicht ein Picknick auf dem netten Steintisch gleich nebenan, doch ich hatte mich getäuscht. Zielstrebig ging meine Chefredakteurin in Richtung Steilwand. Ich zögerte ein wenig und beobachtete ihre schnellen Schritte. Wie nur wollte sie um Himmeln willen mit diesen zarten Beinen die Steilwand bezwingen? Naja, dachte ich bei mir, wenn ich hier Wurzeln schlage werde ich es wohl nie herausfinden, und so lief ich fix hinterher, um nicht den Anschluss zu verlieren. Maddie war, als ich völlig atemlos bei der Steilwand ankam, schon mit dem Aufstieg beschäftigt. Ohne Wurfanker mit Seil versuchte sie hinaufzuklettern – das konnte ja nicht gutgehen… Und noch während ich dies dachte holte mich ein heller Schrei mit einem lauten darauffolgenden Plums wieder aus den Gedanken zurück. Neben mir saß eine sich das Steißbein reibende und laut fluchende Maddie, welche soeben von der Steilwand gepurzelt war. „Das war nur die Schuld des Rucksackes – der war so schwer und sein Gewicht hat mich einfach nach hinten gezogen…“, sagte sie heftig nickend. Ich bot ihr meine Hand und half ihr, aufzustehen. „Vielleicht sollten wir lieber ein paar Steine klopfen gehen, wenn du schon unbedingt in Gebirge tätig werden möchtest?!“, schlug ich ihr vor. Maddie schaute noch einmal die Steilwand hinauf und willigte schniefend ein. So liefen wir gemütlich zum Steinbruch, wo Maddie sofort voller Tatendrang ihre Hacke zückte und drauflosschlug. Ich mochte kaum hinsehen, denn die Schwünge sahen nicht sehr geübt aus. Aus sicherer Entfernung beobachtete ich das Treiben. Plötzlich stand eine über beide Ohren strahlende Maddie vor mir mit einem, nun ja, doch, es sah aus wie ein Stein. Als ich sie genauer betrachtete um festzustellen ob sie sich wirklich nicht verletzt hat, fielen mir etliche Löcher in ihrem Rock auf. „Ach die, die waren da auch schon vorher!“, sagte Maddie schnell, doch als ich sie skeptisch ansah sagte sie schließlich: „Na gut, ich habe ein paar mal danebengehauen und da hat sich die Hacke durch den Staff gebohrt – aber das kann ich noch flicken. Aber im Marktstand stehen ist nicht so anstrengen, ich glaube ich brauche erstmal eine Pause…“ So ließ sich Miss Hayes auf einem Stein nieder, nestelte an ihrem Rucksack, zog ein saftiges Brathähnchen heraus und ließ es sich schmecken.  „Also, Maddie, ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber, willst du die Arbeit hier im Gebirge nicht lieber diejenigen machen lassen, die geübt darin sind? Ich meine, du gehörst einfach auf den Marktplatz, in deinen Stand.“ Maddie blickte mit großen Augen kauend zu mir auf und nuschelte: „Hmm, vielleich haschu Recht, Coro. Isch glaub isch geh einfach schrück schum Markt.“ Sie leckte sich die Finger sauber, packte stolz ihren ersten und wohl auch letzten selbst geschlagenen Stein in den Rucksack und schulterte ihn. „Uff, ganz schön schwer das Teil…“  „Machs gut Maddie! Und pass auf dass du unterwegs nicht stolperst!“ rief ich ihr noch hinterher.

Einige Stunden später machte auch ich mich auf zum Markt um zu schauen, ob Maddie heil dort angekommen war. Schon von weitem sah ich eine große Menschentraube um ihren Stand herumstehen, wo sie, beinebaumelnd, auf der Auslage saß, ihren Stein neben sich liegend, und von ihren Erlebnissen berichtete. Scheinbar war auf dem Heimweg alles gutgegangen und sogar ein paar Heller lagen auf dem Weg – wem diese wohl beim Stolpern aus der Geldkatze gefallen sind? Man wird es nie erfahren…

Eure Coro

This entry was posted on Montag, Oktober 26th, 2009 at 09:59 and is filed under Schlagzeilen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

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