21
Sep

Auf der Suche nach den Schilfrohren

   Posted by: Olana   in Schlagzeilen

Seid gegrüßt werte Simkeanerinnen und Simkeaner!

Wie ihr in unserer letzten Ausgabe sicher schon gelesen habt ist Bob der Baumeister fleißig dabei, seine Baulizenzen für das von so vielen schon lang herbeigesehnte Eigenheim zu veräußern. Für eine Hand voll Heller lässt er damit die Herzen der Bauwilligen höher schagen. Doch nicht nur einige Herzen schlagen in den letzten Tagen schneller – Holzarbeiter, Bergleute und vor allem die Schilfsammler sind meist völlig außer Atem und wissen sich vor lauter Aufträgen kaum mehr zu helfen. Hämmer und Sägen sind ebenso gefragt wie Holzbalken, Bretter und Nägel und daher derzeit nur schwerlich auf dem Markt zu bekommen. Für die Schilfrohre, welche ebenso benötigt werden, braucht man jedoch schon gute Beziehungen, denn auf dem Markt wurden schon seit dem Beginn der Bauphase nur noch selten welche gesehen.

Um diesem scheinbaren Schilfmangel auf den Grund zu gehen holte ich mein Holzpaddel aus dem Lager und schwang mich in das kleine Ruderboot, um einen kleinen Ausflug auf dem Schlingsee in Richtung Sumpfinsel zu unternehmen. Normalerweise ist dieses kleine Fleckchen Land mitten auf dem See von großen Schilfpflanzen umgeben, sodass einem der direkte Blick auf die Insel verwehrt wird. Doch als die Sumpfinsel in Sichtweite war erschrak ich ein wenig. Wo waren all die Schilfpflanzen hin? Hatte sie etwa jemand heimlich ausgebuddelt? Ich paddelte so schnell ich konnte weiter auf die Insel zu. Als ich ans Ufer kam, zerschlugen sich meine schlimmsten Vermutungen. Fleißige Simkeaner ruderten mit ihren kleinen Booten um die Insel herum und passten auf, dass das Schilf ja nicht zu hoch wächst. Nun gut, ein wenig gepflegter sah die Insel schon aus, jetzt, wo die hohen Schilfrohre feinsäuberlich geschnitten waren, aber wie sollten all die Dächer der Neubauten im Trenter Wohnviertel gedeckt werden? Ich ruderte auf eine kleine Gruppe von Booten zu, welche gerade ein kleines Päuschen machten.  „Also ich habe für mein Häuschen schon alles beisammen.“, hörte ich Ariadne Chacky und Flachzange erzählen. „Aber ich habe noch vier Bestellungen – ich glaube, bis ich die ganzen Schilfrohre zusammenhabe dauert es noch eine Ewigkeit.“ „Also ich sammle nur für mein Häuschen“, sprach Flachzange. Ich begrüßte die drei und hörte ihnen ein wenig zu. „Wie liegen eigentlich die Schilfpreise im Moment?“, fragte Flachzange, während er mit seinem Paddel ein wenig im Wasser spielte. „Ich war lang nicht mehr in Trent“, sagte Chacky, „aber gemessen an der Zeit und der Kraft, die man aufbringt, sind sie bald unbezahlbar und wahre Luxusgüter.“ „Ja, das stimmt“, warf Ariadne ein. „Ich glaube ich bin noch nie so oft um diese Insel gepaddelt wie in der letzten Zeit.“ „Und es kommen ständig neue Sammler hinzu – langsam wird es wirklich immer schwerer den Bestellungen zeitnah nachzukommen.“ Ich ließ meine Gedanken ein wenig schweifen und die Stimmen der drei fleißigen Sammler wurden immer leiser. Gott sei Dank wurden die Schilfpflanzen nicht ausgebuddelt – kaum auszudenken, wenn… Man müsste eine andere Möglichkeit finden um die Hausdächer einzudecken. Aber welche? Ich schreckte auf, als ich um mich herum ein lautes Geplätscher vernahm. Die drei Ruderboote, welche eben noch friedlich neben mir lagen, waren nun schon ein ganzes Stückchen entfernt und als ich meine Augen ein wenig anstrengte konnte ich auch sehen, warum : Eine Schilfpflanze war gerade soweit gewachsen, als dass sie geerntet werden konnte.

Also, werte Bürger und Häuslebauer, kein Grund zur Panik. Mit ein wenig Geduld werden es die fleißigen Sammler schaffen, auch für euch eine ausreichende Menge an Schilfrohren auf dem Markt bereitzustellen. Und falls ihr nicht so lange warten wollt, besorgt euch Paddel und Sichel und versucht euer Glück.

This entry was posted on Montag, September 21st, 2009 at 09:59 and is filed under Schlagzeilen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.

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