31
Aug

Gefahren der Wüste

   Posted by: Olana   in Schlagzeilen

Liebe Simkeanerinnen und Simkeaner!

Wie ihr euch vielleicht erinnert, berichtete ich in der letzten Ausgabe von meinem kurzen Gespräch mit Vincente, in dem er mir ein wenig über die Wüste und ihre Eigenheiten erzählte.  Noch lange habe ich über seine Worte nachgedacht und sein letzter Satz klang mir noch Tage später in den Ohren: „Es lauern viele Gefahren in der Wüste. Nicht nur gefährliche Tiere oder die Sonne, welche hoch am Himmel steht. Nein, auch der Sand selbst hat seine Tücken.“ Was mag er nur damit gemeint haben? Sonne ist doch etwas wunderbares, wenn sie auf einen herabscheint, und Tiere leben um Umland ja schließlich auch mehr als genug… Und Sand? Gefährlich? Das kann doch gar nicht sein, schließlich buddel ich ziemlich häufig in ihm herum…  Ich beschloss also, mich noch einmal zum Geröllfeld aufzumachen, um Vincente ein wenig mehr zu entlocken. So packte ich ein wenig Proviant in meinen Rucksack und stiefelte los.

Schon Meilen voraus roch ich den warmen Geruch von Kamelen, der mir entgegenflog und mir den mir bekannten Weg wies. Am Geröllfeld angekommen begrüßte mich ein ausgeruhter und frisch gewaschener Vincente, der mich anstrahlte und mit einem Lächeln sagte: „Corotica, schön euch zu sehen! Ich wusste, ihr würdet noch einmal zu mir kommen. Euch hat mein Gesagtes keine Ruhe gelassen, was?“ Ich blinzelte in die Sonne und sprach: „Nun ja, also, ich, ähm… Was ihr mir erzählt habt von den Gefahren, ich kann das nicht so wirklich glauben. Könnt ihr mir nicht bei einem kleinen Picknick etwas genaueres erzählen?“ Vincente nickte mir zu, sah noch kurz nach seinen Kamelen und setzte sich zu mir auf einen großen Stein. Ich breitete vor uns frisch gebackenes Brot, einige Steaks und frischen Apfelsaft sowie Wasser aus und begann schließlich, meine Fragen zu stellen.

„Wieso ist denn die Sonne so viel gefährlicher in der Wüste als hier?“Nun“, sprach Vincente, trank einen Schuck Apfelsaft und fuhr fort: „Wie du weißt, steht die Sonne in der Wüste sehr hoch am Himmel. Es gibt dort keine Wolken, hinter der sie sich mal kurz verkriecht und uns einen kurzen schattigen Moment bereitet. Auch Bäume zum Schutz suchst du dort vergebens. Auch, wenn es sehr heiß ist, so musst du dich gut schützen, denn sonst verbrennt dir die Sonne deine Haut und du bekommst einen schmerzhaften Sonnenbrand, gegen den nur noch ein von den Alchemisten entwickelter Sonnenbalsam hilft.“ Vincente kramte in seiner Tasche und zog ein Fläschchen heraus. „Dies habe ich nun immer bei mir – sicher ist sicher!“ Skeptisch betrachtete ich die Flüssigkeit und stellte fest, dass der Apfelsaft bedeutend leckerer aussah. „Doch noch schlimmer ist ein Sonnenstich. Dieser steigt dir sogleich zu Kopfe, du wirst irr und weißt nicht mehr wo sich Nord noch Süd befinden.“ „Naja“, sagte ich, „aber wenn es keine Wolken gibt, dann muss zumindest die Nacht ja wunderschön sein mit all den Sternen, die man dann funkeln sehen kann.“ „Das wohl, doch lass dich nicht von der am Tage herrschenden Wärme täuschen. Die Nächte in der Wüste sind bitterkalt. Einige meiner Begleiter holten sich Frostbeulen und litten einige Tage unter diesen schemrzhaften und juckenden Dingern.“ Über all diese Dinge hatte ich gar nicht nachgedacht. Aber ich musste auch die anderen Fragen klären, denn noch einmal tagelang grübeln wollte ich auch nicht. „Und was hat es mit dem Sand auf sich?“ Vincente schaute kurz zu seinen Tieren, griff sich noch ein Stück Brot und begann zu erzählen: „Nun, wir haben festgestellt, dass es einige Stellen gibt an denen der Sand feiner ist als normal. Er scheint alles, was sich auf ihm bewegt wie von Geisterhand zu verschlingen. Sich zu befreien kostet sehr viel Kraft und ein wenig Erfahrung. Am besten ist es, wenn ihr jemanden bei euch habt, der euch hinausziehen kann, denn sonst kann es wahrlich tödlich enden.“ Mir lief ein Schauer über den Rücken und ich musste mich schütteln bei dem Gedanken, im Treibsand zu versinken und in den Armen der Segnung wieder zu erwachen. Vincente schaute mich ein wenig schmunzelnd an und stellte fest, dass so eine Expedition wohl nicht für jeden etwas wäre, worauf ich ihm nur nickend zustimmen konnte. „Und was ist mit den Tieren?“ „Hmm, erinnerst du dich nicht mehr, was ich dir letztes Mal berichtete?“ sprach er und kramte abermals in einer seiner Taschen. Ich sah ihm dabei zu und als ich die kleine Schachtel in seinen Händen sah, schoss es wie ein Pfeil durch meinen Kopf. „Natürlich, ja, der Skorpion!Verzeiht, dass ich es vergaß…“ Ich warf noch einmal einen Blick in das Kästchen und wusste sofort, was Vincente mir vor einigen Tagen erzählt hatte. Dieser gefährlich aussehende Stachel konnte einem in den nicht gut geschützten Fuß pieksen und tagelange Schmerzen verursachen. „Aber Hadjin, ein guter Bekannter von mir, welcher einige meiner Kamele in der Wüste betreut, hat mir verlauten lassen, dass einige Wanderer ein wolfsähnliches Tier erblickt haben – einen Coyoten. Allerdings scheint dieser sehr scheu zu sein, sodass man vor ihm keine Angst haben muss.“


„Habt Dank, Vincente! Ich glaube, ich überlege es mir doch noch einmal, ob ich eine kleine Expedition wage.“ Vincente lächelte mich an und sprach: „Ach, wisst ihr, eine kleine Expedition kann manchmal länger dauern als einem lieb ist. Aber wenn ihr noch etwas wissen möchtet, ihr könnt jederzeit zu mir kommen, ich freue mich immer über einen netten Besuch, vor allem wenn er so gutes Essen mitbringt!“ Ich machte einen Knicks, steckte ihm die restlichen Nahrungsmittel zu und verabschiedete mich. Gut gestärkt machte ich mich wieder auf nach Trent. Ich blickte mich noch einmal kurz um und sah, wie Vincente ein Kamel sattelte und es an einen wagemutigen Simkeaner übergab, welcher sich auf den Pass in Richtung Wüste begab. „Ob ich auch einmal all meinen Mut zusammennehmen werde und dieses Abenteuer wage?“ dachte ich im Stillen, drehte mich wieder um und lief weiter, bis ich weder Vincente erblicken noch die Kamele riechen konnte.

This entry was posted on Montag, August 31st, 2009 at 09:59 and is filed under Schlagzeilen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.

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