25
Apr

Interview mit einem Waschbär

   Posted by: Lady Sharina   in Bürger hautnah

 

Lady Sharina: „Hallo Karana, fein dass du dich den Fragen des Boten stellst. Du bist hier der einzige Waschbär im Lande, kommt dir das nicht ab und an einsam vor?“

Karana: „Naja, ganz alleine bin ich ja nicht, hier rennt immer noch Helena rum. Aber es stimmt, dass die Waschbärin Stupsi wohl irgendwann gegangen ist und ich somit der einzige gebürtige Waschbär hier bin. Die Sprache – und das Gekrakel, das ich Schrift nenne – vereinfachen die Kommunikation, daher bin ich nicht alleine.“

Lady Sharina: „Mich wundert es, dass du als Waschbär nicht Sammler/Pflanzenkundler geworden bist.“

Karana: „Nicht Pflanzenkundler zu werden war eine spontane – mathematische – Entscheidung, der ich derzeit entgegenarbeite. Ich bin mittlerweile gut im Bereich der herausragenden Gesellen unterwegs. Und was das (Zeugs) Sammeln betrifft, hier bin ich sogar Meister“ Karana grinst und spricht weiter: „Aber es stimmt, dass Steine und Erz nicht essbar sind und somit war es eine eigenartige Wahl für einen Waschbären, den Abbau  zum Meister zu bringen.“

Lady Sharina: „Was hast du eigentlich als erstes gemacht? Wußtest du gleich was du tun willst?“

Karana: „Ich bin bereits das zweite Mal hier. Ich kam pünktlich zur 10-Jahres Feier und hab mir auch ne gesunde Erkältung auf der Eisinsel zugezogen, aufgrund der naiven Annahme die Schlafrolle hätte einen wärmenden Effekt. Nachdem mich ein Goblinkrieger erwischt hat, bin ich durch das Tor zurück geflohen. Halloween war ich dann wieder hier.“ Karana lacht: “ Jagen, was ich ursprünglich lernen wollte, kann ich bis heute nicht.“

Lady Sharina: „Und was hast du jetzt vor? Ich hab den Eindruck, du irrst gerade etwas planlos durch die Berufe. Wobei.. Karana und planlos, das passt nicht zusammen. ^^“

Karana:  „Doch doch, das beschreibt es eigentlich gut. Seit einem Jahr bin ich gelegentlich an Kurzaufträgen dran, übe einen Beruf bis zur Dilettantengrenze, oder stelle erschrocken fest, dass von meiner auftragsfreien Arbeit noch 2 Dukaten an Waren im Lager rumliegen. Eigentlich entscheide ich jeden Tag neu, und jemand sollte endlich mal eine Möglichkeit erfinden, dass man auf eine Studienwaffe draufschreiben kann, welchen Gegner man damit gerade studiert, denn nach einem Tag hab ich keine Lust mehr, und nach einer Woche vergessen, warum ich so nen Ding rumschleppe…“

Lady Sharina: „Welche Berufe hast du eigentlich richtig gelernt? Außer Steinmetz. Probiert hast du ja alles nehm ich an.“

Karana: „Bergbau war mein erster Meister, Steinmetz – da werde ich gelegentlich noch zu gefragt, und Zeugs sammeln mein dritter. Alchemie kann ich mittlerweile besser als Sammeln, auch wenn ich noch laaaange kein Meister bin. Folgen tun dann „Fischen auf festem Boden“, Pflanzenkunde und Verzaubern. Natürlich habe ich auch Kampf-Forscher und Informationsquelle gelernt.“

Lady Sharina: „Ich weiß noch, dass du oft gejammert hast, dass du nie dazu kommst Heller zurück zu legen. Wie sieht es denn jetzt aus? Nagt der Waschbär immer noch am Hungertuch?“

Karana: „Ich wurde durch Jadwin auf die Methode gebracht, wie ich an Geld kommen kann, habe aber schlicht nicht die Muße – oder die Ressourcen – das durchzuziehen. Somit bin ich dauernd pleite, erlebe aber mehr Abenteuer, z.B. das Abenteuer „Mist, kein Essen mehr am Marktplatz“. Ich bewundere Leute, die einer Tätigkeit 3 Monate nachgehen können, oder panisch schreien „Ich verhungere, ich habe nur noch 700 Schweinebraten!“. Ich hatte nie genug Heller um mal 3 Monate lange nicht einkaufen zu müssen.“

Lady Sharina: „Vor einiger Zeit warst du ja verflucht? Oder verhext? Ich glaub die meisten haben gar nicht mitbekommen, wie du gerettest wurdest. Erzähl doch mal.“

Karana:  „Also verflucht oder verhext oder Körper verloren war ich, als ich zu Halloween zu lange im Spukhaus geblieben bin und dieses in seine eigene Dimension zurückkehrte. Die Segnung hat dann nen Ersatz rausgerückt. Zu Ostern kam dann ein gemeiner Hase vorbei, der den Hut vom Hutmacher geklaut hatte, oder so. Da hat er mich rein gestoßen, ist hinterher gesprungen, und nach Kratzen und Beißen in dieser Hut-Dimension krabbelte ich als Waschbär wieder raus. Hatte wohl Glück, dass mein Körper mich im Hut wiedergefunden hat.“

Lady Sharina: „Jedenfalls sind wohl alle froh, dass du nicht mehr das finstere gesichtslose Wesen bist, sondern wieder unser Waschbär! ;-)  Willst du mal die Gelegenheit nutzen und erzählen, was du für Anfangsfehler in unserem schönen Lande gemacht hast?“

Karana:  „Ich denke, Anfangsfehler habe ich eigentlich nicht gemacht, denn da bin ich immerhin zu 3 meiner 4 Hausbaustufen und zu 3 Meistern gekommen. Sich auf möglichst einen Beruf zu konzentrieren, bis man diesen möglichst gemeistert hat und dann einen zweiten und dann einen dritten, scheint lukrativ zu sein. Klar sollte man zwischendurch Dinge ausprobieren, aber mit einem festen Ziel und dieses nicht vergessen oder den Grund dauernd verändern. „Ich will TW 3 in Heilkunde haben, weil ich mindestens 25% Erfolgschance haben will“, sollte sich nicht ändern zu „Ich will TW 3 in Heilkunde haben, weil 3 eine schöne Zahl ist“.

Lady Sharina: „Was räst du Neulingen sonst noch?“

Karana: „Zwei Dinge:
1. Finger weg vom Dolch. Das ist keine Waffe, das ist ein Ding womit man sich den Dreck unter den Nägeln/Krallen herauspult.
2. Sei wie eine Briefmarke. Bleib an einer Sache dran, bis du am Ziel bist.“

Lady Sharina kichert etwas nervös: „Noch ein Schlusswort? Aber nur ein kurzes…“

Karana lächelt:  „Ich kann Köpfe mit Mathematik zum Qualmen bringen, aber ich bin immer wieder erfreut, wenn jemand meinen Kopf mit Mathematik zu Qualmen bringt. Vielen Dank für das Interview.“

Lady Sharina: „Ich bedanke mich auch!“

(Lady Sharina)

This entry was posted on Dienstag, April 25th, 2017 at 09:45 and is filed under Bürger hautnah. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

Leave a reply

Name (*)
Mail (will not be published) (*)
URI
Comment