14
Okt

Neulich bei Reto 5

   Posted by: Maddie Hayes   in Geschichten, Gedichte und Musikalisches

„Waren das noch Zeiten,“ murmelte Maddie versonnen, „und Personen!“ Schnell nahm sie einen kräftigen Shluck aus ihrem Bierhumpen, der sich bereits bedenklich geleert hatte. „Faraday!“ billa seufzte tief. „Biesty und Bazooka Sue, Xibalba, Arnura, Madame Blue und auch Madaria. Ja, die vermisse ich wirklich.“ Es war sehr still geworden. Die Blicke der Anwesenden waren in eine weite Ferne gerichtet, ein jeder von ihnen sah im Geiste all die Gefährten, all die Personen vorbeiziehen, die ihren Weg gekreuzt hatten und doch nun einer Vergangenheit angehörten, die nicht mehr viele mit ihnen zu teilen vermochten. Leis drang Firunjas Stimme in die Stille: „Als erstes fällt mir Gevatter Tod ein, der mir als Neuling meinen ersten dauerhaften Job gegeben hat. Ohne diesen wäre es wahrscheinlich sehr sehr schwer geworden hier Fuß zu fassen. Leider ist er verschollen. Genauso Elysea, Chiva und auch Dicke Fee. Herr Holzbein, Arnura, balldruin, Africarlos – oh mir fallen so viele Personen ein…und alle sind weg.“ Sie seufzte leise. „Am Anfang haben mich am meisten Liala, Flachzange, Maddie und Nicol Bolas beeinflusst, und ich freue mich, dass diese auch heute noch dabei sind.“ setzte Jim der Siedler an. „Ich vermisse aber Holzbein, Darkman, Chiva, Eistee, Shemal und viele andere, die mich kürzer oder länger begleitet haben, und die heute nicht mehr unter uns sind.“ Nach seinen Worten bedeutete er Reto schnell, eine neue Runde zu kredenzen. „Es gibt so viele Freunde, die ich verlor, welcher ich mich lebhaft erinnere.“ Dankbar nahm Cleo einen Schluck des frischen Bieres, welches Reto auf Jims Geheiß vor ihr abgestellt hatte und fuhr fort: „ Zuallererst traf mich das Verschwinden Africarlos ziemlich, war er doch mein Hohepriester und ich treue Anhängerin seines Glaubens, Das Lunatum. Nur noch wenige sind von uns über, und die Religion starb mit ihm.

Auch als unser teurer Freund Ice-T ging, hat mich dies tief berührt. Ich habe ihn in seinen letzten Stunden begleitet, war an seiner Seite, hab mit ihm getrunken und geplauscht. Er fehlt mir sehr und hinterlässt eine kleine Narbe in meinem Herzen.

Am härtesten traf mich wohl der Abschied von Reginald, meinen ältesten, liebsten und letztendlich einzig wahren Freund. Er war in mich verliebt, aber unsere Beziehung war doch eher eine platonische. Als ich dann den Barden Lodrakan traf, welchen ich auch später ehelichen sollte, und wir uns nach Jahren endlich unsere Liebe gestanden, brach für Reginald eine Welt zusammen und er verschwand für immer. Auch ihn habe ich auf seinen letzten Weg begleitet, er warf unser Liebesschloß ins Wasser, schrie meinen Namen, verschwand in die Nordschneise und ward nimmer gesehen. …eine weitere Narbe in meinem Herz.

Als ich dann ca. 1,5 Jahre später, meinen Barden verlor, ist mein Herz endgültig gebrochen. Nie wieder werde ich mich an jemanden derart binden können. Kleine unverbindliche Liebschaften sind die Folge.“ Trauer und Bedauern hatten ihre letzten Worte gebrochen klingen lassen und schnell nahm sie einen kräftigen Schluck, dankbar dafür, dass Marese das Wort ergriff. „Ich hab viele Leute kommen und gehen sehen, aber hab meist ja eh für mich alleine gearbeitet und daher war das ausbleiben der Leute nicht tragisch.“ Sie zuckte mit den Schultern. „ Hm… nunja einige derrr alten Gesichterrr werrrde ich wohl nie verrrgessen, aufgrrrund derrr ganzen Abenteuerrr die wirrr errrlebt haben~nya.“ warf Pytron ein, pflichtete dann jedoch Marese zu: „Doch trrrauerrre ich ihnen nicht nach~nya. Ich bin mirrrr sehrrr sicherrr, dass es ihnen gut geht, dorrrt wo sie jetzt sind~nya. Und die Errrinnerrrungen kann mirrr auch niemand nehmen~nya. Ausserrrdem kommen und gehen immerrr wiederrr tolle, interrressante oderrr seltsame Leute, sodass es hierrr nie langweilig werrrden wirrrd~nya.“ Lady Sharina blickte die katzendame an: „Keldan vermisse ich wirklich sehr, er war hier mein größter Vertrauter und Freund. Und mein erster richtiger Kontakt damals. Ich hatte immer Sachen an ihn über seinem Stand verkauft und irgendwann sprach er mich dann an.

So fing unsre Freundschaft an.

Es hat mir auch sehr wehgetan das er gegangen ist, ohne irgendwas zu sagen. Vergessen werde ich ihn nie und vermissen werde ich ihn immer.“ Sie machte eine kleine Pause und räusperte sich. Als sie erneut ansetzte, klang ihre zuvor brüchige Stimme wieder ein wenig fester. „Auch Chiva und Biesty und Darkman vermisse ich. Darki mit dem ich mich immer gekabbelt habe und er Biesty und mich immer als Hühner betitelt hat.“ Sie kicherte und seufzte: „Ach ja…“ „Ja, BiestyBird vermiss ich auch.“ pflichtete Stenophrates der Lady bei. „Sie konnte ein ausgezeichnetes Schnitzel braten und wir konnten die selbe Fremdsprache. Ich hoffe ich werde eines Tages mal wieder „GriasDi Biesty“ zu ihr sagen können.“ Maddie an seiner Seite schluckte ein wenig und versuchte, ihrer Stimme einen festen Klang zu verleihen: „Biesty… meine Schwester. Ja, das hat mich wirklich erschüttert. Ich werde sie immer vermissen, ganz sicher. Aber da sind so viele Namen, so viele Gesichter… Seppo und Fuchsich, mit denen ich in meinem Dialekt reden konnte, Tod, Herr Holzbein, der mich ermunterte, unbeirrt meiner Bestimmung zu folgen, Krauti, dem wir die Handtücher verdanken, Arnura, Darkman und Africarlos, mein MrT, der mir ungefragt das „stellvertretende“ vor Chefredakteurin gestrichen hat, chacky, mit dem ich so unglaublich viele Nächte damals am Markt hockte, weil wir uns beide dank unseres Warenberges nicht mehr bewegen konnten und mit dem mich so vieles verbindet, mit dem ich so viel erlebte,“ Maddie nahm einen tiefen Schluck um ihrer Stimme wieder Klang zu verschaffen, was allerdings nur dürftig gelang, „Kyaha, den vermisse ich auch so sehr, er hatte die gleiche,“ grinsend hielt sie inne, „ sagen wir einfach, ich vermisse unseren netten Visionsaustausch. Und noch zwei Personen gibt es, die ich vermisse und die immer noch einen ganz großen Platz in meinem Herzen einnehmen, an die ich oft denke und jedes Mal gibt es einen kleinen Stich in meinem Herzen. Zum einen ist da Bowen, den Entdecker des neuen Landes, der mir ein enger Freund war. Zum anderen,“Maddie atmete tief durch und schloss für einen winzigen Moment die Augen in der Hoffnung, das verdächtige Schimmern darin nicht ihre Wange benetzten zu lassen. „ich vermisse Felix…Felix Schwarzauge, mein FeSch, mein Partner, mein MrPerfekt,“ ihr Blick glitt zu Stenophrates und erklärend fügte sie hinzu „egal, was es war, waren die Materialien teuer oder die Herstellung besonders aufwendig, er machte aus eins gleich zwei. Eine Taube, ein Anklingeln und ich hatte alles, was ich brauchte und anders herum. Wir waren das perfekte Team…“ ihre Stimme brach ab und schnell wandte sie sich ab, als suche sie etwas in ihrem Rucksack auf dass niemand sehen mochte, wie sie verstohlen mit dem Taschentuch über die nun doch nassen Wangen fuhr. Liala an ihrer Seite drükte kurz ihre Hand.„Mir fallen da spontan nur drei Namen ein,“ übernahm sie dann die Rede. „Zum ersten Keldan, der vom ersten Tag an ein Freund für mich war und immer an meiner Seite stand. Zum zweiten wäre da HerrHolzbein…“ Liala biss sich auf die Lippe ehe sie sich ein wenig fing und fortfahren konnte. „Und zum dritten natürlich mein Engel, meine Arnura, die so vieles für mich war und ist – nicht zuletzt die Mutter meines Darian! Alle drei sind viel zu früh gegangen… viel zu früh.“ Sie schüttelte den Kopf und blinzelte hastig eine Träne weg. Maddie hob ihren Humpen und murmelte in die sich ausbreitende bedrückte Stille: „Auf abwesende Freunde!“ „Auf abwesende Freunde!“ antwortete es ihr vielstimmig gemurmelt, als sich die Krüge zum gemeinsamen Schlucke hoben.

This entry was posted on Montag, Oktober 14th, 2013 at 09:59 and is filed under Geschichten, Gedichte und Musikalisches. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

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