19
Aug

Neulich bei Reto (2)

   Posted by: Maddie Hayes   in Geschichten, Gedichte und Musikalisches

„Was haben wir nur ohne die Taverne gemacht!“ „Gearbeitet!“ Ein kurzes Lachen erfüllte den Raum. „Wisst ihr noch, wie das war, als wir hier damals ankamen?“ Maddie blickte in die Runde. Steno nahm einen kräftigen Schluck aus dem Bierkrug, blickte nachdenklich ins Leere und begann zu erzählen: „Hungrig und durstig bin ich durch diese neue Welt gestreift, in der Hoffnung irgendetwas zu finden was ich am Markt zu Geld machen könnte. Als ich eines Abends sehnsüchtig am Strand den Sonnenuntergang bewunderte, traf ich auf Liala, die schon ein paar Wochen in diesem Land verbracht hatte und einige wertvolle Ratschläge geben konnte und mir die erste ordentliche Mahlzeit seit Tagen spendierte.“ „Und dennoch bin nicht ich mit Rosen und Honig von dir überschüttet worden!“ lachte Liala, knuffte Maddie freundschaftlich in die Seite und zwinkerte ihr zu. „Meine ersten Erfahrungen… hm…“ grübelnd legte Liala die Stirn in Falten. „Nun, zuerst einmal war ich völlig überfordert,“ lachte sie „So viel zu tun, so viel zu sehen! Und diese Heimat war so völlig anders als alles andere, was ich bis dahin gesehen hatte. Aber eines war damals schon so wie heute: Die Leute! Als ich endlich den Markt erreicht hatte, völlig entkräftet und müde, dauerte es keine fünf Minuten, bis sich einer mir annahm.“ Ein dankbares, zärtliches Lächeln umspielte ihre Lippen. „Das war Keldan.“ „Ich kann mich auch noch sehr gut erinnern, obwohl es nun schon fast 6 Jahre her ist.“ Lady Sharina blickte über den Rand ihres Humpens in die Runde. „Damals wurde man als Neuling eher wenig beachtet.“ Ein leichtes Nicken deutete an, dass es wohl nicht ihr allein so ergangen war. „Jemand, um es genauer zu sagen, billa, drückte mir einen gebrauchten Krug in die Hand. Und das war es dann auch an Kontakt die ersten beiden Wochen. Dazu muss ich sagen das ich mich auch sehr unsicher fühlte wie ich mit den Leuten umgehen sollte. Ich schlich also möglichst unauffällig in der Gegend rum und guckte mir alles an, probierte rum. Machte die ersten Quests.“ „Wie gut, dass du mit den Jahren doch noch kontaktfreudiger geworden bist,“ schwebte eine munter kichernde Stimme zu den in ihren Erinnerungen Versunkenen herüber. Abrupt fuhren die Köpfe herum. Unauffällig hatte sich eine Gestalt genähert. Ihre langen blonden Haare fielen in sanften Wellen weit hinab auf ihren Rücken, ihre Augen strahlten. „billa! Wie, wann, wieso…“ „Lass gut sein,“ billa lächelte. „Ich hab euch in der Taverne verschwinden sehen und dachte, wenn ihr feiern wollt, sollte ich das auch tun.“ Schnell beeilte sich Jim der Siedler billa einen Hocker an den Tresen zu rücken, auf dem sie Platz nahm. Schnell stand ein Bier vor ihr und fragend blickte sie sich um. „Und, was feiern wir?“ „Naja,“ setzte Maddie an, „feiern würde ich es nicht gerade nennen. Eher versinken wir gerade in Erinnerungen an unsere Anfänge hier.“ „Für mich war der Einstieg prima.“ billa grinste. „Darkman hat mir in den ersten Tagen einen Feuerstein geschenkt. War ich stolz und dankbar. Dann allerdings gab es einen Weltenriss, oder sowas, wir wurden eine Woche zurückgesetzt. Aber Darki hat mir den Stein nochmal gegeben.“ „Meine ersten Schritte in Simkea waren sehr zögerlich, da mir die Welt damals schon(!) sehr komplex vorkam. Ich war heilfroh, als ich von der Portalinsel herunter war – und auf einmal stellte mir kein Wächter mehr Aufträge, ich war auf mich selbst gestellt. Ich habe ein bischen hin und her probiert, bis ich auf die Idee kam, Schreiber werden zu wollen. Entsprechend habe ich habe ich meine Talentsteine und Charakterbildungssteine, die man damals noch alle auf einmal in einem großen Beutel beim Durchschreiten des Portals in die Hand gedrückt bekam, verteilt. Zum Glück wurde ich mit hilfreichen Ratschlägen empfangen, vor allem mit dem Hinweis, dass meine Zielrichtung Mist war.“ Ein Lachen begleitete seine letzten Worte, dann erhob Marese das Wort. „ Ich fand den Anfang damals auch ganz schön schwer. Hab in den ersten Wochen oft ums überleben gekämpft.“ Sie nahm einen tiefen Schluck aus dem Humpen. „Gekämpft hab ich auch und nicht nur ums Überleben,“ Maddie schmunzelte. „Das erste Lebewesen, dem ich nach dem Wilson begegnete war eine Grünschrecke. Ich hab mich so erschrocken, dass ich mein Messer gezückt habe und, nun ja,“ sie zögerte kurz und zuppelte an ihrem Handtuch, „der zweite Bewohner, dem ich begegnete war dann Segnung.“ „Warum wundert mich das nicht?“ Lady Sharina grinste. „Aber danach bin ich ganz leise und schüchtern zum Stadttor geschlichen! Ehrlich! Ich hab mich nicht getraut, jemanden anzusprechen und hab gedacht, ich komm auch allein klar. Schnell aber hab ich gemerkt, dass das so wohl nicht klappt. Also hab ich gefischt und Fischsuppe gekocht, nur um zu überleben. Schuhe oder Rucksack waren unerschwinglich, und so hab ich nur Rindenlatschen getragen und Fischsuppe verkauft. Die ersten Wochen hab ich ehrlich gedacht, ich schaff es nicht.“ Firunja grinste: „Das erste was ich in Simkea erlebte waren 3 richtige beim Rubbellos, dass jeder am Anfang geschenkt bekommt – Woah! 50 Gold!“ Sie lachte „Ja Gold, damals gab es nur Goldmünzen. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich erinnere mich auch daran, dass ich mich anfangs auch absolut nicht getraut habe auch nur irgend jemanden anzusprechen.“ Sie schmunzelte „Ich war schon immer eher der ruhige Typ, wie man so schön sagt. Ich dachte anfangs „ach hier komme ich ebenfalls alleine klar“. Also durchstriff ich alleine die Lande und hab mir alles angeschaut, aber nicht wirklich etwas gearbeitet.“ „So alt und doch noch so jung“, erklang die wohltönende Stimme der Katzendame Pytron. „Vorrr vielen, vielen Jahrrren bin ich durch das Porrrtal geschrrritten~nya. Vieles warrr damals noch anderrrs~nya. Die Zeiten damals warrren viel gefährrrlicherrr~nya. MasterrrX hatte diese Welt gerrrade errrst fürrr uns gefunden~nya. Hungerrr und Durrrst konnten unserrre Körrrperrr noch soweit auszehrrren, dass wirrr darrran sterrrben konnten~nya. Errrst späterrr schaffte es MasterrrX dies entgültig zu verrrhinderrrn~nya. Die Leute warrren vorrrsichtig und verrrängstigt, doch motivierrrt hierrr eine neue Heimat aufzubauen~nya.

Unserem Tatendrrrang warrren keine Grrrenzen gesetzt~nya. Das Abenteuerrr beflügelte uns und verrrlieh uns unendliche Ausdauerrr und Krrraft~nya. Lediglich die Zeit etwas abzubauen oder herrrzustellen, begrrrenzte uns~nya.

Nach einigerrr Zeit verrrließ ich die Gemeinschaft und zog mich in die Einsamkeit derrrr Wälderrr zurrrück~nya. Dinge, die ich nicht beeinflussen konnte, verrrlangten dies~nya.“ Leis murmelte sie etwas, was nach „Anderswelt“ klang. „Nach einigen Jahrrren, es mögen etwa 6 oder 7 Jahrrre gewesen sein, suchte mich MasterrrX in den Wälderrrn auf~nya. Errr errrzählte von all den Verrränderrrungen, die geschaffen wurrrden~nya. Neugierrrig kehrrrte ich zurrrück und fand viele bekannte, aber auch viele neue Gesichterrr vorrr~nya. Auch Simkea und Trent hatten sich in der Zeit verrränderrrt~nya. MasterrrX hatte den Hungerrr und Durrrst besiegt, sodass wirrr darrran nicht mehrrr sterrrben konnten. Allerdings war der errrste Entdeckergeist und die Abenteuerrrlust verschwunden, sodass alle Arrrbeiten krrräftezehrrend warrren~nya. Seit dem ist wiederrrrrrum viel passierrrt und noch viel mehrrr hat sich verrränderrrt~nya.“

This entry was posted on Montag, August 19th, 2013 at 09:59 and is filed under Geschichten, Gedichte und Musikalisches. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

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