25
Feb

Sicherheit

   Posted by: Maddie Hayes   in Schlagzeilen

Unfertig und hilflos darauf angewiesen, von einem anderen Menschen versorgt und aufgezogen, beschützt zu werden vor den Gefahren der Wildnis, des Dschungels des Lebens, wird der Mensch geboren. Es verwundert daher kaum, dass der Mensch sein Leben lang nach Sicherheit trachtet, es ihn straucheln lässt, so er sie missen muss.

So stürzt er sich in Sicherheiten, mauert sie ein, versucht sie zu zementieren. Sicherheit lässt ihn sein Leben leben, sich auf die unvermeidlichen kleinen alltäglichen Veränderungen und Herausforderungen einstellen und ihnen souverän begegnen. Was der Mensch dabei nur allzu gern vergisst ist die Tatsache, dass die Sicherheit nicht sicher ist, sich nicht einzementieren lässt und selbst wenn, so auch der Zement Risse bekommen kann und die Sicherheit den Boden verlieren kann.

Je mehr der Mensch, dem eine gemauerte Sicherheit einstürzte, auf sie vertraute, desto mehr wird er nicht bereit sein zu akzeptieren, dass er nun ohne sie leben muss, sich eine neue Sicherheit aufbauen muss. Er wird vorgeben, sich selbst damit noch mehr belügend und betrügend als seine Umwelt, dass nichts sich verändert hat, er immer noch in Sicherheit lebt. Es ist ein Selbstschutz, ist die Mauer der Sicherheit doch mehr als nur eine Plattform, sie ist das Gerüst, bildet die tragenden Balken, auf denen das Leben aufbaut.

Wem die Sicherheit genommen wurde, dem wird auch das Leben genommen, wie er es bis zu diesem Zeitpunkt kannte. Er muss dies akzeptieren, in den Trümmern nach den Resten suchen der alten Sicherheit, die der Zerstörung nicht zum Opfer gefallen ist und aus diesen Fragmenten ein neues Leben aufbauen, welches doch dem alten in so vielen Dingen ähnlich ist.

Vielleicht strebt der Mensch aber auch generell nach zu viel Sicherheit in seinem Leben. Denn betrachtet man es genauer, so stellt man unweigerlich fest, dass im Leben nichts sicher ist, sich an jedem Tag, in jeder Sekunde, alles verändern kann. Leben entstehen, Leben vergehen, Liebe entflammt und verpufft in jedem Augenblick, der nicht länger währt, als der Flügelschlag eines Schmetterlings.

Wirkliche Sicherheit und Frieden wird vermutlich nur derjenige erlangen, der eben diese Tatsache akzeptiert.

This entry was posted on Montag, Februar 25th, 2013 at 09:59 and is filed under Schlagzeilen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

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